Podoljaka zum Ukraine-Krieg: Kliniken in Charkow mit Schwerverwundeten überfüllt
Archivmeldung vom 24.03.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Stadtzentrum des weiterhin schwer umkämpften logistischen Knotenpunktes Artjomowsk am Frontabschnitt Donbass haben die Sturmtrupps des russischen privaten Militärdienstleisters Wagner das Industriegebiet nahezu vollständig von ukrainischen Truppen befreit, meldet Juri Podoljaka. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Stand 22. März 2023 verblieben dort nur vereinzelte Widerstandsnester. Auch andere Stadtviertel werden methodisch erstürmt. Die Defensivstellungen des Gegners in und bei der Stadtsiedlung Chromowo wurden noch nicht durchstoßen, allerdings hält das „Orchester“ auch dort den Druck aufrecht.
Nördlicher, um Sewersk herum, waren am 21. März nach einer nahezu eine Woche langen Flaute Gefechte wiederaufgeflammt, die auch am nächsten Tag weiterliefen. Der Journalist wertet: „Wie schon zuvor angenommen deutet sich für die Zeit nach der Schlacht von Artjomowsk die Schlacht um Sewersk an. Die Befreiung dieser Territorien ist nahezu sichere Sache – wenn es keinen ernsthaften Gegenangriff aus dem Ballungsraum Slawjansk-Kramatorsk gibt.“
Nur kleinere Fortschritte, dann und wann mit „der Säuberung des einen oder anderen Zug- oder Kompaniestützpunktes“ von den ukrainischen Truppen, habe es im Laufe der eher über die Gegend zerstreuten Gefechte nördlich von Sewersk am Frontabschnitt Charkow-Swatowo gegeben. Doch auch schon diese Art der Kampfhandlungen habe die Krankenhäuser in der benachbarten noch-ukrainischen Gebietshauptstadt Swatowo mit Schwerverwundeten überfüllt. Dies merkt der Militärbeobachter mit Verweis auf Meldungen pro-russischer Ärzte vor Ort an, „die trotz aller Gefahr Information aus dem besetzten Charkow übermitteln.“ Hiervon ausgehend kann man auf einen Anstieg der ukrainischen Verluste auch an Toten schließen.
Juri
Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger (auf YouTube hatte
sein Kanal vor der Löschung durch die Verwaltung der Plattform 2,6
Millionen Abonnenten) und Journalist aus Sumy (er wohnt seit dem Jahr
2014 im russischen Sewastopol), dessen Einsichten im Zeitraum um den
Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter
wurden. Seine Analyseausgaben warten mit nur wenigen Zahlen auf – dafür
vermittelt er durch Arbeit mit Karten aber ein gutes Verständnis vom
räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet dann und wann
kurzfristige Prognosen.
An Quellen bemüht Podoljaka einerseits offen
zugängliche Daten: Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen
Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen
Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an: Neben
solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen
Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen
Sicherheits- und Regierungsbehörden, die er aufgrund alter Beziehungen
aus der Zeit als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um
es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist
Juri Podoljaka also vornehmlich ein OSINT-Analyst."
Quelle: RT DE