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Griechenland rechnet 2020 mit 100.000 neuen Flüchtlingen aus der Türkei

Archivmeldung vom 18.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Symbolbild
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Bild: Martin Leveneur, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die griechische Regierung in Athen rechnet nach eigenen Angaben im kommenden Jahr mit rund 100.000 neuen Flüchtlingen, die aus der Türkei auf den griechischen Inseln anlanden.

"Wir haben in den vergangenen sechs Monaten 45.000 neue Migranten aufgenommen. Das heißt, dass wir 2020 mit rund 100.000 neu ankommenden Flüchtlingen konfrontiert sein werden", sagte Manos Logothetis, der Beauftrage der griechischen Regierung für die Erstaufnahme von Flüchtlingen, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.  Zugleich kündigte er an, dass seine Regierung im kommenden Jahr 10.000 Asylsuchende von den griechischen Inseln in Richtung Türkei abschieben wolle. "Wir haben bereits 200 neue Asyl-Entscheider eingestellt, und wir werden weitere 270 einstellen", so der griechische Flüchtlingsbeauftragte weiter. Die Lage der Flüchtlinge und Migranten auf den griechischen Inseln spitzt sich dramatisch zu. Im Camp "Moria" auf der größten Insel Lesbos sind nach offiziellen Angaben derzeit fast 18.000 Menschen in Zelten und Containern untergebracht.

Offiziell ist das Lager nur für rund 3.000 Geflüchtete ausgestattet. Trotz der angespannten Lage hat Deutschland in diesem Jahr deutlich weniger Beamte zur Hilfe für die griechischen Asylbehörden auf die Inseln geschickt. Das geht aus einer Antwort der EU-Asylbehörde EASO auf Nachfrage der Zeitungen der Funke-Mediengruppe hervor. Demnach entsandte der Bund 2019 insgesamt 80 Asylexperten unter anderem vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auf die griechischen Inseln, um bei der Registrierung der dortigen Flüchtlinge zu unterstützen. 2018 seien es allerdings noch 124 Beamte aus Deutschland gewesen, 2017 sogar 130, heißt es in der Antwort weiter. Auch zur EU-Grenzschutzagentur Frontex habe die Bundesregierung in diesem Jahr deutlich weniger Polizeibeamte zur Hilfe aus Deutschland auf die griechischen Inseln geschickt. Bis September seien insgesamt 184 Grenzbeamte im Einsatz der Frontex-Mission "Poseidon Sea" gewesen, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter Berufung auf Angaben von Frontex. 2018 seien es insgesamt noch 413 Beamte aus Deutschland gewesen, 2017 sogar 425.

Auf Nachfrage heißt es vonseiten der Bundesregierung, dass die "Entsendungsmöglichkeiten" unter anderem von "internen dienstlichen Verpflichtungen" abhängen würden. Das Bundesinnenministerium hob hervor, dass "zahlreiche administrative, logistische und weitere bilaterale Unterstützungsmaßnahmen etwa in Form von Sachleistungen" bereits der griechischen Seite zur Verfügung gestellt oder angeboten worden seien. In den vergangenen Tagen seien 55 Lastwagen aus Deutschland mit Hilfsgütern im Wert von 1,56 Millionen Euro in Athen eingetroffen. Laut Bundesregierung handelt sich um Stockbetten, Matratzen, warme Decken und Kissen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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