Zeitung: Bundeswehr und Israels Armee sollen enger zusammenarbeiten
Archivmeldung vom 11.08.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Zusammenarbeit der Bundeswehr mit den israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) wird laut eines Berichts der "Welt am Sonntag" ausgeweitet. Wie der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Bruno Kastorf, dem Verteidigungsausschuss des Bundestags mitteilte, sollen bis zu 250 deutsche Soldaten nach Israel geschickt werden, um dort im Häuser- und Tunnelkampf ausgebildet zu werden.
Es gehe um den Austausch von Einsatzerfahrungen sowie gemeinsame Ausbildungen und Übungen, erläuterte Kasdorf laut "Welt am Sonntag" in seinem Schreiben an den Ausschussvorsitzenden Hans-Peter Bartels (SPD): "Das Heer strebt an, zeitnah israelische Ausbildungseinrichtungen zum `Kampf im urbanen Gelände` (einschließlich Tunnelkampf) bis zur Ebene einer verstärkten Infanteriekompanie zu nutzen." Außerdem sei für den Oktober 2014 eine Besprechung der Heeresgeneralstäbe in Israel geplant. Der Brief liegt der "Welt am Sonntag" vor.
Der Häuser- und Tunnelkampf ist für die israelischen Streitkräfte von besonderer Bedeutung. Bei der laufenden Operation "Protective Edge" im Gaza-Streifen ist die Zerstörung der Tunnel zwischen Gaza und Israel das wichtigste Einsatzziel. Die Militäroperation begann am 8. Juli als Reaktion auf anhaltenden Raketenbeschuss Israels durch die in Gaza regierende Hamas, schreibt die Zeitung. Kasdorfs Brief an den Bundestag datiert demnach vom 11. Juli.
Die Bundeswehr will sich der Zeitung zufolge mit der Ausbildung im Häuserkampf für asymmetrische Bedrohungsszenarien wie dem Kampf gegen Terroristen in Auslandseinsätzen wappnen. Das Vorhaben ist demnach Teil der seit Jahrzehnten engen sicherheitspolitischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel, die auch gegenseitige Rüstungslieferungen umfasst.
Quelle: dts Nachrichtenagentur