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Außenpolitiker betonen Erfolge im Afghanistan-Einsatz

Archivmeldung vom 19.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Philipp Mißfelder Bild:  World Economic Forum, on Flickr CC BY-SA 2.0
Philipp Mißfelder Bild: World Economic Forum, on Flickr CC BY-SA 2.0

Trotz des Anstiegs der Zahl ziviler Opfer in Afghanistan im Jahr 2014 auf mehr als 10.000 Tote und Verletzte hat sich die Lebenssituation der afghanischen Bevölkerung in den Augen der außenpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen durch den 13 Jahre dauernden Nato-Einsatz verbessert.

Der außenpolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, Philipp Mißfelder, betonte in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag), es sei eine unerfreuliche Wahrheit, dass die innere Sicherheit Afghanistans nicht von einem Tag auf den anderen gewährleistet werden könne. "Wir lassen die Afghanen aber nicht allein", sagte Mißfelder. Deutschland werde sich weiterhin engagieren, "um die afghanischen Sicherheitskräfte für ihren schwierigen Auftrag auszubilden."

Die neuen Zahlen der Vereinten Nationen verdeutlichten die nach wie vor kritische Sicherheitslage in Afghanistan, sagte der Sprecher für Außenpolitik der SPD-Bundestagsfraktion, Niels Annen. "Unsere Ziele in Afghanistan waren hoch gesteckt, vermutlich waren sie in der Rückschau zu ehrgeizig." Afghanistan sei weiterhin eines der ärmsten Länder der Welt.

Für den außenpolitischen Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Omid Nouripour, sind die Opferzahlen auch ein Beleg dafür, dass Deutschlands Rolle bei der Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte noch lange nicht beendet sei. "Die afghanische Armee und Polizei sind innerhalb weniger Jahre schnell gewachsen. Die Qualität der Ausbildung hat bei dem schnellen Aufwuchs nicht mitgehalten", sagte Nouripour. 850 Soldaten der Bundeswehr sind zur Schulung der Sicherheitskräfte im Land.

Der außenpolitische Sprecher der Linken-Bundestagsfraktion, Jan van Aken, glaubt nicht daran, dass das Land militärisch befriedet werden könne. Nur ein Waffenstillstand mit den Taliban könne die Sicherheit der Zivilbevölkerung langfristig garantieren. "Das ist leider so. Da dürfen wir uns nichts vormachen, so schrecklich das auch für uns klingt. Die Taliban sind eine Macht und sie werden in Friedensverhandlungen eine maßgebliche Rolle spielen." Er forderte die Bundesregierung dazu auf, sich mit aller Kraft für eine diplomatische Lösung einzusetzen.

UN: Zahl ziviler Opfer in Afghanistan deutlich gestiegen

Die Zahl der zivilen Opfer im Konflikt in Afghanistan ist nach Angaben der Vereinten Nationen deutlich gestiegen. Im Jahr 2014 seien insgesamt 10.548 zivile Opfer gezählt worden, darunter 3.699 Tote und 6.849 Verletzte, teilte die UN-Mission in Afghanistan (UNAMA) am Mittwoch mit. Das entspreche einem Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zum Jahr 2013.

Seit Beginn der Zählung durch die UNAMA im Jahr 2009 seien insgesamt 7.774 Zivilisten getötet und 29.971 weitere verletzt worden. Der Anstieg der Opferzahlen unter Zivilisten sei unter anderem auf den verstärkten Beschuss mit Raketen sowie mit Mörser- und Handgranaten in dicht besiedelten Gebieten zurückzuführen. UNAMA-Leiter Nicholas Haysom rief die Konfliktparteien dazu auf, den Schutz von Zivilisten zur Priorität zu machen. Es müssten konkrete Schritte unternommen werden, um die Zahl ziviler Opfer zu reduzieren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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