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Greta und die Fridays for Future: Wenn Verschwörungstheorien wahr werden – Teil 2

Archivmeldung vom 12.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Greta Thunberg vor dem schwedischen Parlamentsgebäude in Stockholm, August 2018
Greta Thunberg vor dem schwedischen Parlamentsgebäude in Stockholm, August 2018

Foto: Anders Hellberg
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Umweltbewegung “Fridays for Future” versteht sich als so genannte Graswurzelbewegung. Das bedeutet, keine Strukturen, wie man sie von Parteien und Organisationen üblicher Weise kennt. Nun werden Zweifel geäußert, ob die nach außen semi-anarchische Bewegung nicht doch gesteuert ist. Die Informationspolitik der Bewegung ist dabei wenig hilfreich. Dies schreibt Andreas Peter beim russischen online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es in seinem Beitrag auf der deutschen Webseite: „Im Teil 1 konnten Sie lesen, dass, entgegen eigener Darstellung, die Bewegung „Fridays for Future“ sehr wohl „gebunden“ ist an eine Organisation, nämlich die „Plant-for-the-Planet“-Stiftung, die wiederum eng verbunden ist mit dem Netzwerk des „Club of Rome“. Sie konnten lesen, dass diese Tatsache entscheidend ist für die Beurteilung der Frage, wer eigentlich finanziell das Sagen bei „Fridays for Future“ hat. Und sie lasen über eine eigenartig hektische Reaktion des „Spiegel“ auf die Recherchen des Blogs „Tichys Einblick“, die nicht die ersten waren, die sich kritisch mit „Fridays for Future“ befassten.

Club of Rome – Spindoktor der Fridays for Future Bewegung?

Befassen wir uns also wieder mit dem, was sich über „Fridays for Future“ in Erfahrung bringen lässt und was möglicherweise Aufschluss darüber geben könnte, ob diese Bewegung in irgendeiner Weise von anderen gesellschaftlichen Kräften als „nur“ Jugendlichen angetrieben sein könnte oder nicht und wenn ja, von wem. Dazu ist es aber aus der Sicht des Autors dieses Artikels wichtig, sich nicht nur auf den Club of Rome zu konzentrieren, wie es die TE-Artikel tun.

Auch wenn die Verbindungen zu dieser 1968 gegründeten internationalen Vereinigung von Experten verschiedener Fachgebiete natürlich nicht zu leugnen sind. Und sie entbehren auch nicht einer gewissen Plausibilität. Immerhin stellt das wohl bekannteste Dokument des Club of Rome „Die Grenzen des Wachstums“ eine Art Bibel für die Fridays for Future Bewegung und ähnliche Bewegungen dar. Und die exklusiven weltweiten Verbindungen des Netzwerkes des Club of Rome sind ganz gewiss nicht hinderlich für die Organisierung einer solchen Bewegung.

Club of Rome Veröffentlichung ideologische Plattform von Fridays for Future?

Fridays for Future Deutschland betreibt, wie bereits erwähnt, einen eigenen Podcast. In Folge 1 vom 24. April 2019 mit dem Titel „Grundwissen Klimawandel“ wird auf das schon erwähnte Grundsatzdokument des Club of Rome Bezug genommen. Zufall? Keineswegs. Der Club of Rome spielt eine Schlüsselrolle in der Fridays for Future Bewegung. Allerdings weniger in Bezug auf die Kampagnenfähigkeit, sondern in Bezug auf die programmatische Ausrichtung. Oder wie Marketing- und Werbeexperten so etwas heute nennen: das Wording. Und das stammt ganz wesentlich vom Club of Rome. Die extrem professionelle Kampagnenfähigkeit der Bewegung aber stammt sehr wahrscheinlich aus anderen Quellen.

Unstimmigkeiten in den Erklärungen von Greta Thunberg

Die Selbstdarstellung des deutschen Ablegers von Fridays for Future ist nicht ganz ehrlich. Dort wird erklärt: „Vorbild für unsere Klimastreiks ist die Schülerin Greta Thunberg.“ Die 16-jährige Schwedin kann diese Schulstreiks allerdings schwerlich erfunden haben. Sie begann ihre Aktion erst im Sommer 2018. Doch schon im Mai 2015 wurde die Idee von Schulstreiks für Klima erdacht. Von der „Plant-for-the-Planet“-Stiftung, die wir bereits kennen. Mitgegründet vom Vizepräsidenten des Club of Rome.

Auf der Internetseite von „Plant-for-the-Planet“ heißt es dazu: „Auf dem internationalen Youth Summit von Plant-for-the-Planet in Tutzing im Mai 2015 kam die Idee auf zu einem weltweiten Schultag mit Aktionen für das Klima. Wir sehen unsere Politiker, wie sie seit Jahren ihre Hausaufgaben nicht machen. Sie haben versprochen, die gefährliche Erderwärmung zu verhindern, aber sie haben nie Ergebnisse geliefert. Nach ein paar Treffen mit Teilnehmern aus fünf Kontinenten wurde klar, dass ein weltweiter “Schulstreik” einen bahnbrechenden Eindruck hinterlassen wird, wenn wir Tausende – oder sogar Millionen – in ein kräftiges globales Netzwerk bringen.“

Dieser Internationale Youth Summit wird von der „Plant-for-the-Planet“ organisiert und ausgerichtet. Es ist also wohl eher so, dass Greta Thunberg etwas von der Fridays for Future Bewegung gelernt hat. Oder um ganz genau zu sein, von der Stiftung „Plant-for-the-Planet“. Denn die besagte Greta oder wahrscheinlicher ihre Familie haben die Öffentlichkeit eine Weile im Unklaren über ein paar Fakten gelassen. Und ganz genau sind bestimmte Merkwürdigkeiten immer noch nicht geklärt.

Gesichert ist bis jetzt, dass schon bald, nachdem Greta Thunberg ihren Schulstreik in Stockholm begann, sich ein Mann namens Ingmar Rentzhog zu ihr gesellte. Am 20. August 2018 veröffentlichte Rentzhog das erste Foto von Greta auf seinem Facebook-Profil. Zufälligerweise der Beginn von Gretas Schulstreik. Im Text schildert Rentzhog mit etwas rührseliger Prosa wie er, nachdem er seinen dreijährigen Sohn in den Kindergarten gebracht hat, am Reichstag, dem schwedischen Parlament, die 15-jährige Greta und ihren Protest entdeckte. Rentzhog schreibt: „Niemand außer mir hat mit ihr gesprochen!“ und fordert dann: „Greta braucht Eure Unterstützung!“. Unterzeichnet ist der Artikel mit dem Hashtag #WeDontHaveTime. Auf diesen Hashtag kommen wir noch zu sprechen.

Runde sechs Stunden nach seinem ersten Foto veröffentlicht Rentzhog am gleichen Tag einen 38 Sekunden langen Videoclip mit der Originalstimme von Greta Thunberg. Das Video wirkt eigentümlich professionell und der Text beginnt diesmal mit dem schon erwähnten Hashtag #WeDontHaveTime und das kurze Video ist sogar mit der Internetseite www.wedonthavetime.org verknüpft. Das scheint irgendwie nichts mehr mit einer zufälligen Begegnung eines gewöhnlichen schwedischen Mannes mit einem gewöhnlichen schwedischen Mädchen zu tun zu haben. Hat es auch nicht. Denn weder Greta Thunberg ist gewöhnlich noch Ingmar Rentzhog. Ob Greta oder ihre Eltern zu diesem Zeitpunkt wussten, dass Renzhog ein cleverer PR-Profi und Finanzspekulant ist, lässt sich nicht belegen. Genauso wenig, ob Rentzhog an diesem Tag bereits wusste, dass Greta eine Form des autistischen Asperger-Syndroms in sich trägt und deshalb gänzlich anders reagiert und agiert als ihre nicht-autistischen Altersgenossen.

Ein PR-Profi robbt sich an Greta Thunberg heran?

Vielleicht wussten Greta und ihre Familie auch nicht, dass Rentzhog die Internetseite „wedonthavetime.org“ schon am 11. November 2016 angemeldet hat. Die gleichnamige Firma gründete er 2017 in Form einer Aktiengesellschaft. Erklärtes Ziel: internationale Vernetzung, internationale Kampagnen zum Zwecke der „Lösung der Klimakrise“. Dafür braucht man Zugpferde, inhaltliche, argumentative, menschliche. Vielleicht hatte Ingmar Rentzhog an diesem 20. August 2018 einfach nur das richtige Gespür für den richtigen Moment und die richtige Person. Vielleicht war die Begegnung auch nicht so zufällig. Wir wissen es nicht genau.

Was wir wissen: Offenbar hatten Ingmar Rentzhog und Gretas Mutter Malena Ernman schon Kontakte bevor Greta sich vor den Reichstag setzte. Insofern wären die Facebook-Artikel von Rentzhog reichlich verlogen. Die unabhängige schwedische Journalistin Rebecca Weidmo Uvell berichtete am 12. Februar 2019 auf ihrer Internetseite davon, dass der Klimaaktivist Bo Thorén, Chef der Fossil Free Dalsland Gruppe, schon im Februar 2018 auf der Suche nach „frischen grünen Gesichtern“ gewesen ist. In einer Rundmail habe Thorén verschiedene PR-Agenturen angeschrieben und sie zu einem Treffen eingeladen, um einen Plan zu entwickeln: „wie wir junge Menschen einbeziehen und Hilfe von ihnen erhalten können, um den Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu beschleunigen.“

Interessant daran ist, dass Greta Thunberg heute erklärt, dass sie über einen Kontakt mit einem Klimaaktivisten von Fossil Free Dalsland auf die Idee mit dem Schulstreik gekommen sei. Greta gewann im Mai 2018 den 2.Preis in einem Schülerwettbewerb der schwedischen Zeitung „Svenska Dagbladet“, der dem Thema Umwelt gewidmet war. Kurz darauf wandte sich Bo Thorén an die Gewinner des Wettbewerbes und regte einen Schulstreik an, der sich an den studentischen Streiks nach dem Amoklauf von Parkland in den USA orientierte. Doch die Reaktion war niederschmetternd. Weshalb Greta den Entschluss gefasst habe, die Dinge in die eigene Hand zu nehmen. So jedenfalls erzählt es Gretas Mutter Malena Emman heute.

In dem Artikel von Rebecca Weidmo Uvell wird auch erwähnt, dass sowohl Mutter als auch Tochter bestätigt haben, dass Bo Thorén sie kontaktiert hat, lange bevor Greta ihren Streik begann. Das verstärkt den Verdacht, dass auch der Kontakt von Ingmar Rentzhog und Greta Thunberg keineswegs spontan war. Das britische Online-Magazin „Standpoint“ veröffentlichte am 30. Mai 2019 einen Artikel, in dem der Autor belegt, dass Ingmar Renthzog Kontakte mit Gretas Mutter lange bevor dem 20. August 2018 hatte. Und Renthzog hat mittlerweile zugegeben, dass er von der erwähnten Rund-E-Mail von Bo Thorén an PR-Agenturen wusste.

Renthzog steht auch im Verdacht, mit Gretas explosionsartiger Berühmtheit Kasse gemacht zu haben. Greta Thunberg wurde Leiterin der Jugendabteilung der Stiftung „We Don’t Have Time“, wie der Prospekt der Stiftung vom November 2018 auf Seite 80 zeigt. Mit Gretas Berühmtheit soll Renthzog eine zweistellige Millionensumme eingesammelt haben. Gretas Vater beteuerte in schwedischen Medien, die Familie habe davon nichts gewusst. Ein viel interessanterer Aspekt aber ist, das in diesem Prospekt sehr ausführlich beschrieben wird, wie mit den Mitteln des Internets und sozialer Medien Menschen beeinflusst, motiviert, bewegt werden können. Und im Falle von „We Don’t Have Time“ auch bewegt werden sollen. Das erinnert in beunruhigender Weise an die Praktiken der vom US-Milliardär Robert Mercer finanzierten Firma Cambridge Anaytica, die nachgewiesener Maßen sowohl das britische EU-Referendum als auch die US-Präsidentschaftswahlen massiv manipuliert hatte.

Die internationalen Recherchen zeichnen im Moment ein Bild, dass Greta Thunberg wohl doch nicht die einsame Heldin und Kämpferin ist, als die sie eine ganze Weile beschrieben wurde. Inzwischen bestätigen ihre Eltern, dass sie sehr wohl professionelle Hilfe von PR-Fachleuten erhalten habe.

Die Köpfe der deutschen Sektion von Fridays for Future

Womit wir zu Fridays for Future zurückkehren. Denn sowohl die Internetseite www.wehavedonttime.org als auch www.fridaysforfuture.org sind beide bei der dänischen Registrierungsfirma Ascio Technologies angemeldet worden, aber mit dem Registrierungsland Schweden. Es spricht also vieles dafür, dass auch Futures for Friday massive Hilfe von professionellen PR-Experten erhalten hat, also vielleicht auch von Ingmar Renthzog und seinem Netzwerk. Abgesehen davon natürlich, dass sie auf echte junge Talente setzen konnten.

Beispielsweise auch in Deutschland. Hier tauchen vor allem vier Namen immer wieder auf: Luisa Neubauer, Clara Reemtsma, der schon erwähnte Jakob Blasel und Louis Motaal. Letzterer meldete den Namen „Fridays for Future“ beim Patentamt als geschützte Wortmarke an. Louis Motaal taucht auch bei Plant-for-the-Planet“ auf, wo er beispielsweise die „Plant-for-the-Planet Akademie 2018“ mit organisierte, kurz vor den ersten deutschen „Fridays for Future“ –Protesten.

Die hatte der schon erwähnte Jakob Blasel organisiert. In Kiel, was vielleicht die Anbindung der deutschen FFF-Sektion an ein Kieler Kulturzentrum erklärt. Erklärend wird aber auch, wenn man weiß, dass Blasel 2017 Mitglied der Greenpeace-Jugend wurde. Die Nähe zu Greenpeace könnte eine Erklärung für die verblüffende Schlagkraft der angeblich so lose organisierten Bewegung sein.  Wer sich noch an die legendäre Greenpeace-Kampagne von 1995 zur Verhinderung der Versenkung der Shell-Öl-Plattform Brent Spar erinnert oder an die nicht minder spektakulären Kampagnen gegen Atomkraft und Atomtests, der braucht nicht viel Fantasie, um zu verstehen, dass Aufrufe auf der Internetseite von Fridays for Future: „Vernetzt euch mit anderen Umweltorganisationen, wie zum Beispiel Greenpeace oder dem BUND. Diese unterstützen euch meist gerne.“ bedeuten, dass natürlich die kampagnenerprobte und weltweit vernetzte Umweltschutzorganisation mit die Fäden zieht bei der Organisation der Proteste.

Zieht die kampagnenerfahrene Organisation Greenpeace im Hintergrund die Fäden?

Wer sich tatsächlich noch an die Brent-Spar-Kampagne von Greenpeace erinnert, der wird sich sicherlich auch noch daran erinnern, dass die Umweltschutzorganisation schon damals für unzulässige Übertreibungen und vorsätzlich falsche Angaben schwer kritisiert worden war und sich erst spät entschuldigte, was letztlich aber nichts am Imageschaden für Shell und am enormen Imagegewinn für Greenpeace änderte. Die ungeheure Kampagnenfähigkeit der Organisation könnte eine Erklärung für den mitunter rätselhaft anmutenden Erfolg der FFF-Bewegung sein.

Die Gesichter der deutschen Sektion von Fridays for Future

Unhöflicherweise nennen wir die beiden jungen Frauen in der deutschen FFF-Spitze zuletzt, weil sie beide etwas vereint, was uns bestimmt wieder den Vorwurf der Verschwörungstheorie einbringt. Aber das sind wir gewohnt. Vor allem Luisa Neubauer sticht unter den Wortführern der deutschen FFF-Sektion dadurch heraus, dass sie häufiger als alle anderen zusammen mit Greta Thunberg auf Fotos abgelichtet wird.

FFF-Gesichter auch Botschafterinnen in anderer Sache

Zusammen mit Clara Reemtsma gehört Neubauer zu den prominenten Gesichtern der deutschen „Fridays for Future“-Aktivitäten. Es darf jedoch bezweifelt werden, ob alle Jugendlichen, die ihnen zujubeln, wissen, dass sowohl Luisa Neubauer als auch Clara Reemtsma Jugendbotschafterinnen der One-Foundation sind bzw. waren. Diese vor allem durch den Sänger der Pop-Band U2, Bono, weltbekannte Stiftung ist genauso wie Greenpeace mehr oder weniger „verdächtig“. Nicht wegen des üblichen Verdächtigen, George Soros, der mit seiner Open Society Stiftung natürlich hier wieder mitmischt, sondern wegen der erwiesenen Kampagnenfähigkeit und dem außerordentlich prominenten weltweiten Netzwerk.

Bleibt eine entscheidende Frage am Schluss. Wenn das Thema Klimaschutz so wichtig und überzeugend ist. Wenn die Argumente so stichhaltig sind und man nichts zu verbergen habe, wie wir lernten. Warum ist es dann auffällig, dass man bei Internetseiten wie Fridays for Future, Clímate Strike oder Extinction Rebellion das unbestimmte Gefühl hat, es sei nicht gewollt, auf den ersten Blick und ohne langes Suchen Klarheit über Strukturen, Namen, Hintermänner und –frauen, Finanzen, Verbindungen und Netzwerke zu erhalten?"

Quelle: Sputnik (Deutschland)


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