Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Berichte Weltgeschehen Der Untergang des Westens: Krieg ist Russlands beste Chance – Sanktionen einkalkuliert

Der Untergang des Westens: Krieg ist Russlands beste Chance – Sanktionen einkalkuliert

Archivmeldung vom 08.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Symbolbild Bild: Pixabay / WB / Eigenes Werk
Symbolbild Bild: Pixabay / WB / Eigenes Werk

Der „Valdai-Club“ ist eines der bedeutendsten Foren Russlands, zumindest geopolitisch der wichtigste Think-Tank Moskaus. Präsident Putin war jedes Jahr mit umfangreichen Vorträgen zu Gast. Dies berichtet Iwan Tomofejew im Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet Tomofejew: "Nachfolgend eine Teil-Übersetzung der Einschätzung des Programmdirektors des Valdai-Clubs, Iwan Timofejew, von Ende Jänner 2022. Timofejew sah die Möglichkeit eines Krieges voraus und meint, dass Russland auch die Sanktionen bereits miteinkalkuliert habe. Das Ansehen der russischen Führung würde durch militärische Siege steigen, während die USA, der Westen und das Dollar-System zusehends an Vertrauen verlieren würden. „Ein Ausstieg aus der Weltwirtschaft ist möglich und sogar wünschenswert. Der Westen selbst ist im Niedergang. Sein bevorstehender Tod ist unvermeidlich“, schreibt Tomofejew.

Die Hauptaufgabe Russlands besteht darin, eine Überanstrengung zu vermeiden und sich gleichzeitig nicht in einer kostspieligen Konfrontation zu verzetteln, indem es Druckmittel auf den Westen aufrechterhält und einsetzt, wo es seine eigenen Interessen erfordern.

NATO-Osterweiterung

Die Vereinigten Staaten übergaben Russland eine schriftliche Antwort auf die Vorschläge für Sicherheitsgarantien. Washington weigerte sich, Moskaus Forderungen nach rechtlich verbindlichen Garantien für die Nichterweiterung der NATO zu akzeptieren, zeigte sich aber bereit, bestimmte Themen wie Rüstungskontrolle und strategische Stabilität zu diskutieren. Ab Dezember 2021 haben beide Seiten die Einsätze konsequent erhöht. Russland hat eine bedeutende militärische Gruppe in der Nähe der ukrainischen Grenzen konzentriert. Die Vereinigten Staaten kündigten direkt eine Reihe von restriktiven Maßnahmen an, die im Falle eines Krieges gegen Russland ergriffen werden würden. Offenbar steht eine weitere Runde der Eskalation bevor. In naher Zukunft können wir mit einer Entwicklung der Situation nach einem der folgenden Szenarien rechnen.

NATO-Kurs der Ukraine ohne Krieg nicht zu ändern

Russland wird in diesem Szenario von mehreren Prämissen ausgehen: Es ist unvermeidlich, dass die Ukraine unter friedlichen Bedingungen einen antirussischen Kurs verfolgen wird. In dem Land hat sich ein nach außen hin lockeres, aber hinreichend stabiles politisches Regime gebildet, für das Kompromisse mit Russland unmöglich sind. Die ukrainische Regierung selbst sieht keine andere Möglichkeit, die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, als die NATO-Mitgliedschaft. Auch der Westen wird darauf hinarbeiten, die Ukraine in seine Sicherheitsstrukturen zu integrieren. Es ist unmöglich, den Kurs der Ukraine ohne einen Krieg zu ändern.

Selbst wenn es in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten aus formalen Gründen nicht zu einem NATO-Beitritt kommen sollte, steht der Stationierung von Raketen oder anderen Systemen auf dem Territorium des Landes sowie der groß angelegten Aufrüstung der ukrainischen Streitkräfte auf Kosten westlicher Länder nichts im Wege. Früher oder später wird die Ukraine zu einem Sprungbrett für mögliche Militäroperationen gegen Russland werden. Angesichts der Länge der Grenze ist diese Situation für Russland ein Nachteil, der mit der NATO-Mitgliedschaft der baltischen Länder nicht zu vergleichen ist. Die militärische Aufrüstung der Ukraine durch die Vereinigten Staaten und den Westen stellt für Russland eine fundamentale Bedrohung dar.

Ukraine: Blitzkrieg, Regime-Change, Aufspaltung

Die ukrainische Armee kann relativ schnell besiegt werden. Mit einer blitzschnellen Operation lässt sich ein langwieriger Krieg vermeiden. Darüber hinaus ist es möglich, das Land in zwei Staaten aufzuteilen, von denen einer (die Ostukraine) in der russischen Umlaufbahn und der andere (die Westukraine) in der westlichen Umlaufbahn bleibt. Eine weitere Option ist ein gewaltsamer Regimewechsel in der Ukraine, in der Erwartung, dass es keinen massiven Widerstand in der Bevölkerung geben wird.

Auswirkungen der Sanktionen für Russland kontrollierbar

Westliche Sanktionen werden für Russland ein schmerzhafter Schlag sein, aber sie werden nicht tödlich sein. Die Vorteile für die militärische Sicherheit sind größer als der wirtschaftliche Schaden. Der wirtschaftliche Schaden wird sich nicht in öffentlichen Protesten in Russland niederschlagen; diese können unter Kontrolle gehalten werden. Das Prestige der Behörden wird durch die Lösung einer großen historischen Aufgabe steigen. Die Sanktionen gegen Russland werden das Vertrauen in das US-zentrierte Finanzsystem weiter untergraben. Russland wird als “Festung” bestehen können.

Der Westen wird untergehen

Ein Ausstieg aus der Weltwirtschaft ist möglich und sogar wünschenswert. Der Westen selbst befindet sich im Niedergang. Sein baldiger Tod ist unvermeidlich. Ein Sieg in der Ukraine wird der Autorität der Vereinigten Staaten und des Westens einen weiteren Schlag versetzen und ihren globalen Rückzug beschleunigen.

In diesem Szenario ist mit einem radikalen Zusammenbruch der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen zu rechnen, der mit keiner früheren Krise vergleichbar ist. Sie wird zu (a) massiven Verlusten an Menschenleben (b) einer schweren und langfristigen Wirtschaftskrise in Russland infolge westlicher Sanktionen und (c) einer erheblichen Militarisierung Osteuropas durch die NATO führen.

Die Neuordnung Europas

Es wird möglich sein, von der Bildung einer grundlegend neuen Ordnung in Europa zu sprechen. Sie wird in einer mühsamen Konfrontation wurzeln. Das einzige Hindernis für einen größeren Krieg werden Atomwaffen sein, obwohl auch die Risiken einer Eskalation zu einem Konflikt zwischen Russland und der NATO nicht ausgeschlossen werden können. Russland wird in diesem Szenario zu einer Art europäischem Nordkorea, allerdings mit weitaus größeren Möglichkeiten.

Schlussfolgerung: Russland hat die westlichen Sanktionen einkalkuliert, riskiert bewusst massive wirtschaftliche Schäden. Sie setzen alles auf eine Karte, da der Westen dem Tod geweiht sei. Daher müsse man sich lossagen. Europa wird in dieser Phase im Innersten geprüft und die „alte Normalität“ für immer geschreddert. Doch wie sieht „Europas Neuordnung“ aus? Aufgang oder Untergang?

Der gesamte Beitrag von Iwan Tomofejew auf valdaiclub.com behandelte drei mögliche Szenarien. Vorliegend übersetzt ist hier das erste dieser Szenarien, der Krieg."

Quelle: Wochenblick

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte mutti in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige