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Experte: Bei Weiterbestehen der Nato steuert die Welt auf Atomkrieg zu

Archivmeldung vom 30.12.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: New York National Guard, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: New York National Guard, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die Nato ist laut Paul Craig Roberts das wichtigste Instrument der USA, um einen Konflikt mit Russland zu entfachen. Solange der nordatlantische Militärblock bestehe, steuere die Welt unablässig auf einen Atomkrieg zu, schreibt der Analyst laut RT.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet auf der Webseite weiter: "„Der Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 hat die gefährliche amerikanische Ideologie 'Neokonservatismus' ins Leben gerufen“, schreibt Roberts auf seinem Internetportal. Die Neokonservatoren hätten die USA als die „einzige Supermacht“ bezeichnet und diesen Status seitdem mit aller Kraft verteidigt.

Amerika begann dem Autor zufolge seine Hegemonie zu behaupten, als Bill Clinton noch Präsident war, und zwar mit der Einmischung in Jugoslawien, Serbien, dem Kosovo und mit der Einrichtung der Flugverbotszone über dem Irak. Die Terroranschläge vom 11. September haben den Neokonservatoren freie Hand gegeben. Sie nannten dieses Ereignis das „neue Pearl Harbour“ und nutzten es als Vorwand, im Nahen Osten Eroberungskriege zu entfesseln. Seit dem 11. September 2011 habe Washington acht Länder teilweise oder völlig zerstört, jetzt setzte es sich mit Russland auseinander, betont Roberts.

Russland könne den Dschihadisten nicht erlauben, ihren Staat auf dem Territorium Syriens und des Irak zu errichten, denn dies würde zu einer Grundlage zur Destabilisierung der muslimischen Regionen in Russland werden. Das sei für jeden Menschen mit Verstand offensichtlich, so der Analytiker. Die neokonservativen Fanatiker, denen die Macht den Kopf verdreht habe, sehen das nicht ein und setzen Russland weiter unter Druck.

Die heutige Lage in der Welt sei eine Folge der frechen Politik der Neokonservatoren. Um Amerikas Hegemonie zu bewahren haben sie das Versprechen an Gorbatschow gebrochen, die Nato nicht weiter nach Osten zu erweitern. Sie haben außerdem den Status der Kernwaffen geändert, um sie für Präventivschläge einsetzten zu können, und Raketenabwehrsysteme in der Nähe von russischen Grenzen stationiert.

Die Neokonservatoren und die unter ihrer Kontrolle stehenden Medien in Amerika und Europa dämonisieren Russland und seinen Präsident Putin. So hätten sie das Vertrauen zwischen den beiden Nuklearmächten zerstört, was einen Nährboden für einen Atomkrieg geschaffen habe.

Putin wiederum lasse sich vom Westen nicht provozieren. Sein verantwortungsbewusstes Verhalten werde aber von den Neokonservatoren als Schwäche und Ängstlichkeit gedeutet. Sie zwingen Obama, Russland weiterhin unter Druck zu setzen. Putin habe jedoch mehrmals zu verstehen gegeben, dass er nicht zurückweiche.

Laut Roberts sind die Regierungen in Europa, vor allem in Deutschland und Großbritannien, dafür mitverantwortlich, dass ein Atomkrieg immer näher rücke. Sie würden bei Washingtons Propaganda und seinen Sanktionen mitmachen. Und solange Europa Amerikas Handlanger bleibe, werde die Wahrscheinlichkeit des Weltuntergangs immer größer.

Laut dem Autor gibt es nur zwei Wege, einen Krieg zu vermeiden. Der erste Weg – Russland und China geben auf und erkennen Washingtons Hegemonie an. Der zweite Weg: Ein unabhängiger Politiker kommt in Deutschland, Frankreich oder Großbritannien an die Macht, der dann sein Land aus der Nato ausscheiden lässt. Das würde zu einer Kettenreaktion führen und den Zusammenbruch der Nato verursachen.

„Verdammtes Wettrüsten stoppen“: Ex-Pentagon-Chef warnt vor Atomkrieg

Ein nuklearer Terroranschlag oder ein Krieg gegen Russland, der „versehentlich“ in einen Atomkrieg ausarten könnte – für den ehemaligen Pentagon-Chef William Perry sind das die größten Risiken der Zukunft.

Perry, der früher an der Entwicklung von Kernwaffen mitgewirkt hatte, versucht in seinen vor kurzem erschienen Memoiren die Welt vor der realen Gefahr einer solchen Katastrophe zu warnen. Sie wachse jeden Tag und könne in absehbarer Zukunft Wirklichkeit werden – „nächstes Jahr oder im Jahr danach“.

Ihm zufolge müssten die USA daher auf landgestützte Interkontinentalraketen verzichten und stattdessen auf Bombenflieger und U-Boot-gestützte ballistische Raketen setzten. Perry sprach sich zudem gegen die Herstellung neuer nuklearer Marschflugkörpern aus.

„Ich sehe es als unerlässlich an, dieses verdammte Wettrüsten zu stoppen, bevor es richtig anfängt — nicht nur wegen der Kosten, sondern vielmehr wegen der Gefahr, die es für uns darstellt“, zitiert ihn Associated Press.

Nach Perrys Ansicht ist die Vorstellung, dass die nukleare Bedrohung in einen Atomkrieg umschlägt, heute wahrscheinlicher als zu Zeiten des Kalten Kriegs.

Der frühere Pentagon-Chef sprach auch von seinem größten Albtraum: Eine Gruppe von Terroristen schmuggelt eine nukleare Bombe in die USA. Diese Bombe könnte dann von einem Selbstmordattentäter mit einem Lastwagen in Washington zwischen dem Kapitol und dem Weißen Haus gezündet werden, was zu einem sofortigen Tod von rund 80. 000 Menschen führen würde, einschließlich des Präsidenten.

„Die Gefahr, dass eine Atombombe in einer unserer Städte explodiert, ist sehr hoch. Aber obwohl diese Katastrophe hundertmal so viel Opfer fordern könnte wie beim 9/11-Anschlag, wird sie von den Menschen unklar wahrgenommen oder nicht gut genug verstanden“, meint Perry."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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