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Studie zu Virtual-Reality-Einsatz bei Geflüchteten zeigt: VR ist hilfreich für die Integration

Archivmeldung vom 11.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Einwanderer (Symbolbild)
Einwanderer (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Das An-Institut skip der Hochschule Fresenius in Köln hat im Sommer eine Umfrage zur Akzeptanz von Virtual Reality für Geflüchtete in elf Städten Nordrhein-Westfalens durchgeführt. Ziel des Projekts ist es, mithilfe von eigens programmierten VR-Situationen geflüchtete Menschen bei der Integration zu unterstützen. Insgesamt haben 390 Probanden an der Evaluation teilgenommen.

Die Ergebnisse der repräsentativen Studie zeigen: 93 Prozent der Befragten stufen den Einsatz von VR als hilfreiche Ergänzung für ihre Integrationsbemühungen ein. Die Initiative wurde von der Landesregierung NRW gefördert und im April 2018 mit der Hochschulperle des Monats des Deutschen Stifterverbands ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr startete das skip-Institut das VR-Projekt für Geflüchtete. Wissenschaftler und Studierende der Hochschule Fresenius sind der Frage nachgegangen, ob neue Technologien wie VR Geflüchtete bei der Integration unterstützen können. Dazu haben sie alltagstypische Situationen beim Arzt und in der Apotheke virtuell nachgestellt.

In einer Roadshow in Bildungseinrichtungen wie der Volkshochschule oder Stadtbibliotheken von elf NRW-Städten haben 390 Probanden die Situation in einer Apotheke getestet. Davon waren 47 Prozent Männer und 53 Prozent Frauen. Das Durchschnittsalter betrug 34,9 Jahre. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Deutschland lag bei rund 33 Monaten. Die meisten der Befragten - 17 Prozent - stammten aus Syrien, weitere aus Afghanistan, dem Iran, dem Irak und der Türkei. Im Rahmen der Evaluation zeigten die Forscher einer Gruppe die VR-Anwendung, der Kontrollgruppe wurde die gleiche Situation als 2D-Film gezeigt. Befragt wurden sie anschließend unter anderem danach, ob sie den Einsatz von VR in der Lehre als hilfreich erachten, wie sie sich dabei gefühlt haben und ob ihnen der Besuch in einer Apotheke nach dem Test leichter fallen würde. 93 Prozent sehen den Einsatz von VR als hilfreich an und glauben, dass sie dadurch mehr lernen können. Das Wohlbefinden bei dem Treatment in der VR-Gruppe ist signifikant höher als bei der 2D-Filmgruppe. Personen, die zuvor keine Apotheke in Deutschland besucht haben, war nach dem Treatment eher klar, wie dort die Abläufe sind.

"Mit der großen Stichprobe konnten wir nun valide Ergebnisse erzielen. Ein Großteil der Befragten befürwortet den Einsatz von neuen Technologien für eine bessere Integration. Auch ihre Lernmotivation wird durch VR deutlich gesteigert", erklärt Prof. Chris Wickenden, Leiter des skip-Instituts und Studiendekan an der Hochschule Fresenius. Dabei solle die Technologie als Ergänzung und nicht als Ersatz für den zwischenmenschlichen Austausch verstanden werden. Es ginge nicht darum, Deutsch beizubringen, sondern vielmehr darum, Geflüchtete mit den Gebräuchen und dem System Deutschland vertraut zu machen. "Der nächste Schritt ist, dass wir weitere Alltagssituationen und eine mobile Version produzieren. Damit können wir Städten ein komplettes VR-Paket für ihre Deutsch- und Integrationskursen anbieten", so Wickenden weiter.

Der für Medien zuständige Staatssekretär und Chef der Staatskanzlei Nathanael Liminski freut sich über die Ergebnisse der Studie: "Das VR-Bildungsangebot für Geflüchtete des skip-Instituts der Hochschule Fresenius ist hochinnovativ und zeigt die breiten Anwendungsmöglichkeiten von VR und Gamification. Die Studienergebnisse zeigen, dass es Geflüchteten hilft, sich in Alltagssituationen besser zurecht zu finden. So trägt Virtual Reality als neues Bildungsformat zu gesellschaftlicher Integration, zum Erlernen der deutschen Sprache und zur Förderung von Medienkompetenz bei. Die Landesregierung wird solche Projekte im Rahmen ihrer Digital- und Medienpolitik daher auch in Zukunft fördern."

Quelle: Hochschule Fresenius für Wirtschaft und Medien GmbH (ots)

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