Ergebnisse einer internationalen Befragung zeigen, dass sich Deutschland in punkto Spaß nicht zu verstecken braucht
Archivmeldung vom 10.05.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHat Deutschland ein Spaßproblem? Die Deutschen gelten nicht eben als Weltmeister in dieser Disziplin - ein Klischee, das die Realität aber nur unvollständig wiedergibt. Wie eine von Crocs initiierte internationale Studie jetzt herausgefunden hat, attestieren sich die Menschen in Deutschland in punkto Spaßfreude zwar ein klares Defizit. Der grenzüberschreitende Vergleich beweist jedoch, dass sie gar nicht so schlecht dastehen: Über die Woche haben sie mehr Tage mit hohem Spaßanteil als ohne - und die Hürden sind so niedrig wie in keinem der anderen untersuchten Länder USA, Großbritannien, China, Japan und Südkorea. Damit brauchen sich die Deutschen hinter den USA, die auf diesem Gebiet als unschlagbar gelten, nicht zu verstecken - und spielen einmal mehr die Rolle des "Hidden Champions".
Spaß und Lebensfreude sind den Deutschen wichtig - das sagen 79 Prozent. Immerhin 55 Prozent haben jeden Tag zumindest ein bisschen davon. Auf der anderen Seite fühlen sich fast drei Viertel vom Leben gestresst und glauben, dass es ihren Landsleuten nicht anders geht. Immerhin 44 Prozent attestieren ihren Mitbürgern insgesamt eine zu ernste Haltung. In diesem Zusammenhang scheint es geradezu moderat, dass sich nur die Hälfte der deutschen Studienteilnehmer deutlich mehr Unbeschwertheit wünscht. Insbesondere die Mütter klagen über eine Unterversorgung in dieser Hinsicht, ihr Anteil liegt um glatte zehn Prozentpunkte höher.
Mit 20 ist es am schönsten...
Junge haben viel Spaß, Alte wenig - auch diese Überzeugung ist in Deutschland mehrheitsfähig, wobei die befragten Mütter insbesondere die Kindheit als Zeit des unbegrenzten Spaßes sehen, die übrigen eher auf das junge Erwachsenenalter setzen. Hier unterscheiden sich die Deutschen kaum von den anderen Nationalitäten. In China gilt jedoch noch viel stärker die Kindheit als Hort von Glück und Spaß, während ein Viertel der Südkoreaner die Kindheit als weitgehend spaßbefreit bezeichnet. Gerade in Südkorea scheint es der Spaß generell schwerer zu haben: Zusammen mit den Japanern haben die Koreaner den geringsten Anteil von "Fun Days" während der Woche - die Deutschen hingegen den größten.
Mütter haben weniger zu Lachen
Spaß ist gesund: Das glauben 86 Prozent der insgesamt knapp 2.300 befragten Deutschen. Und fast ein Drittel gibt sogar an, heute mehr Spaß als früher zu haben. Allerdings ist er kein Selbstläufer: Nach Ansicht von 56 Prozent muss man etwas dafür tun, und für immer noch 18 Prozent ist er manchmal einfach zu teuer. Nach Bundesländern betrachtet fällt auf, dass die Hamburger besonders hohe Ansprüche an die Bemühungen um Spaß haben, seiner aber auch besonders bedürfen und leider manchmal ratlos sind, wie sich entsprechende Freuden verschaffen können. Die Bürger Sachsen-Anhalts achten hingegen besonders auf den Geldaspekt - der auch für die Gesamtheit der Deutschen eine maßgebliche Spaßbremse darstellt. Ausnahme sind hier die Mütter, die vor allem zu wenig Zeit für spaßige Entspannung haben. Eine weitere Barriere sind schlechte Nachrichten aus aller Welt, die wiederum die Sachsen-Anhalter besonders bedrücken. Im internationalen Vergleich liegen die Barrieren in Deutschland aber signifikant niedriger als in allen andern Ländern.
Spaß zum Anziehen - auch auf die Schuhe kommt es an
Nicht zuletzt kann auch die Kleidung zum Spaßhaben beitragen. Für je etwa zwei Drittel der Bundesbürger gehören Hosen und Schuhe unbedingt dazu. Wenig überraschend: Unter den Müttern liegt der Wert sogar bei 70 Prozent - aber auch die Väter geben sich mit 57 Prozent durchaus "schuh-bewusst". Ein vergleichbares Bild ergibt sich auch bei den anderen Nationen. In China sind die Schuhe sogar das spaßrelevanteste Kleidungsstück, während sie bei Briten keine ganz so große Rolle spielen. Mit 97 Prozent liegt die Zahl der chinesischen Mütter, die Spaß mit Schuhen haben, nahe an der "Vollbeschäftigungsgrenze", und auch koreanische Mütter sind zu 78 Prozent hochgradig Schuh-affin. In nahezu allen untersuchten Nationen aber ist das Schuhwerk wichtiger als alle anderen Kleidungsstücke. Ausnahme sind die USA, wo T-Shirts und andere Oberbekleidungsstücke knapp die Spitzenposition halten.
Einige weitere Studienergebnisse im Überblick:
- Mit 51 Prozent glauben weniger Mütter als Väter (62 Prozent) in Deutschland, dass die Familie generell viel Spaß hat.
- 67 Prozent der deutschen Befragten sind der Meinung, Mütter mit mehr Zeit für sich können auch für mehr Spaß in der Familie sorgen.
- Unterhaltungselektronik spielt in Deutschland eine geringere Rolle als gedacht: Für 78 Prozent sind unmittelbare Kontakte wichtiger. Die Chinesen hingegen messen ihren mobilen Geräten eine viel größere Bedeutung zu.
- Hamburger Familienmenschen stehlen sich öfter mal davon, um Spaß zu haben
- Schleswig-Holsteiner und Mecklenburg-Vorpommern deutlich seltener. Auf internationaler Ebene werden die Deutschen in dieser Disziplin jedoch klar von Chinesen, US-Amerikanern und Südkoreanern abgehängt.
- Für etwa die Hälfte der Befragten gibt es kaum Unterschiede in der Spaßkultur Nord- und Süddeutschlands. Mit 36 Prozent ist der Anteil derer aber höher, die den Spaß vorwiegend im Süden der Republik verorten - nur 16 Prozent sehen es andersherum.
Spaß hat viele Gesichter und ist schwer zu quantifizieren. Die Studie zeigt einmal mehr, dass die Deutschen hier eine erhebliche Differenz in der Innen- und Außenwahrnehmung aufweisen. Sie beweist aber auch, dass gewisse Dinge über alle Nationen und Mentalitäten hinweg Gültigkeit haben: Spaß kann man nie genug bekommen, er ist gut für Körper und Seele - und manchmal können auch Schuhe und Kleidung zu mehr Spaß im Leben beitragen. Darüber hinaus gibt es einen ganz klaren Konsens aller Menschen in Ost und West: Der schönste Tag der Woche ist der Samstag (in Südkorea hat der Freitag diese Funktion), der am wenigsten spaßversprechende der Montag.
Datenbasis: Die Crocs-Studie "State of Fun" wurde vom 28. März bis 7. April 2016 mit 2.243 Erwachsenen durchgeführt, von denen 502 Mütter von Kindern unter 18 Jahren waren. Die Umfragedaten wurden mittels freiwilliger Diskussionsrunden durch ORC International erhoben. Zum Zeitpunkt der Studie mussten die Teilnehmer mindestens 18 Jahre oder älter sein. Die Daten wurden gewichtet, um das Länderprofil der Erwachsenen auf Basis von Alter, Geschlecht und Bundesland darzustellen. Da das Online-Sample keine beliebige Wahrscheinlichkeitsstichprobe ist, sind Stichprobenfehler für diese Studie nicht messbar.
Quelle: Crocs (ots)