Tutti Frutti und die Slot Maschinen
Archivmeldung vom 11.08.2021
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBequemlichkeit, Anonymität und eine riesige Auswahl an Spielen sind perfekt für die Online-Casino-Branche. Sie boomt und wächst exponentiell, nicht zuletzt dank der jüngsten Pandemie.
Während stationäre Casinos weitgehend zugunsten digitaler Casinos abgeschafft wurden, scheint sich dieser Trend nun fortzusetzen und die einarmigen Banditen werden immer digitaler. Digitale Casinos sind billiger, zugänglicher und bieten dieselben Spiele an, die ein traditionelles Casino anbieten würde. Spieler haben sich daran gewöhnt und entscheiden sich dafür, bequem von zu Hause aus in Online-Casinos zu spielen. Die Branche ist eine der am schnellsten wachsenden Branchen der Welt. Warum aber die "Früchte-Slots" nach wie vor so gut bei vielen Spielern ankommen, ist nach wie vor ungeklärt. Sie sind ein echter Dauerbrenner in den Online-Casinos und ziehen mit ihren Kirschen, Erdbeeren oder Trauben weit mehr Spieler an, als so manch ein aufwendig programmiertes 3D-Casinosspiel.
Dass die Sendung Tutti Frutti, - die 1991 niemand schaute, aber mit gefühlten 200 Prozent Einschaltquote aufwartete, ebenfalls mit Früchten daherkam, lässt erahnen, dass Früchte etwas Geheimnisvolles zu bieten haben müssen. Egon Balders frugaler Obstsalat schlug zumindest ein wie eine Bombe. Nun kann man argumentieren, dass es derart schwachsinniges Fernsehen bisher noch nicht gegeben hatte und es sonst nicht viel für den sexuell erblühenden Teenager gab. Das Fernsehen verstand sich - trotz aller Schulmädchen und Haufrauenreporte aus dem Kloster - Archiv noch immer als Hochamt der Aufklärung. Das Internet war bilderlos und während eines Downloads konnte man locker noch ein Medizinstudium abschließen.
Die Geschichte der Daddelautomaten
Oder waren es doch die Früchte, die Balders Tutti Frutti so erfolgreich machten? Und woher kommen sie eigentlich die Bilder auf den Slot Maschinen? Der erste Slot überhaupt war die im Jahr 1894 von dem Amerikaner Fay erfundene Liberty Bell. Dabei handelte es sich um einen klassischen einarmigen Banditen. Zu dieser Zeit war es illegal, um echtes Geld zu spielen, sodass die frühesten Gewinne in Form von Kaugummis mit verschiedenen Geschmacksrichtungen ausgegeben wurden, wobei die Gewinnsymbole auf den Walzen gezeigt wurden. Einige der beliebtesten Slots waren Kirsche und Melone. Heute geht das online bei onlineslotsechtgeld.com ganz anders ab. Da ist jede Zurückhaltung verloren.
Der Erfolg war, wie bei Balder auch, durchschlagend. So sehr, dass es nicht lange dauerte, bis die Geschmacksrichtungen der Kaugummis als Fruchtsymbole auf den Walzen der Spielautomaten eingebrannt wurden. An den Früchte-Symbolen hat sich bis heute wenig geändert. Nur dass es heute keine mechanischen Spielautomaten, sondern nur noch auf einem Zufallsgenerator beruhende digitale Slot Machinen gibt.
Früchte, Spiele und die Psychologie
Könnte es jedoch eine tiefere psychologische Erklärung geben, die hinter der andauernden Beliebtheit von und mit Früchten steht? Es ist bekannt, dass Menschen auf Farben reagieren. Früchte, die in Slots vorkommen, werden so dargestellt, wie sie in der realen Welt existieren. Wenn wir von der Psychologie der Farben sprechen, kommen wir nicht umhin, auch unsere Emotionen zu thematisieren. Farben sind Worte einer Sprache, mit der sich ganz unterschiedliche Gefühle wecken und Emotionen ausdrücken lassen, darunter Wohlbefinden und Freude, Vitalität, Unruhe und Trauer. Die positiven Früchtefarben senden positive Botschaften an unser Gehirn, wenn wir sie betrachten.
Bis heute ungeschlagen: Im Jahr 1963 entwickelte Bally die erste elektronische Früchte-Slot Maschine namens "Money Honey". Übernacht wurde der Früchte-Spielautomat weltweit bekannt – mit ihm stieg der Verbrauch von Melonen, Zitronen, Orangen und Kirschen. Anders als hier: Kirschenernte 2021, Erntemenge voraussichtlich um 8,4 % niedriger als im Vorjahr, steht bei der digitalen Kirschernte offenbar kein Engpass zu befürchten. Viele Versuche, die Früchte endlich abzulösen - scheiterten, wie man rückblickend erkennen muss. Der digitale Umbruch ist gelungen, aber der Verzicht auf die Früchte ist ohne Kundenverlust nicht realisierbar.
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