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Neue Daten zu Menschenhandel und Ausbeutung für das Jahr 2023

Archivmeldung vom 10.10.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
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Bild: pixabay

Der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel - KOK e.V. veröffentlicht anlässlich des Europäischen Tags gegen Menschenhandel am 18. Oktober seinen neuen Datenbericht. Die Datenerhebung spezialisierter Fachberatungsstellen für Betroffene von Menschenhandel liefert wichtige Erkenntnisse aus der Beratungspraxis in Deutschland.

Im Jahr 2023 wurden 702 Fälle von Menschenhandel von Fachberatungsstellen dokumentiert, 597 davon zur Auswertung freigegeben. Die meisten Betroffenen, 87 Prozent, sind weiblich. Sexuelle Ausbeutung bleibt die häufigste Form des Menschenhandels, gefolgt von Arbeitsausbeutung. Der Bericht zeigt, dass 34 Prozent der Betroffenen zwischen 22 und 29 Jahren alt sind und 48 Prozent aus westafrikanischen Ländern stammen.

Daten aus der Praxis ergänzen Kriminalstatistiken

Die Daten aus den Fachberatungsstellen tragen maßgeblich zu einer Erweiterung des Wissens über Menschenhandel und Ausbeutung in Deutschland bei. Während der jährliche Lagebericht des Bundeskriminalamtes diejenigen Fälle aufführt, bei denen Ermittlungsverfahren eingeleitet und auch abgeschlossen wurden, bilden die Daten aus den Fachberatungsstellen ein breiteres Spektrum ab.

"Die Fachberatungsstellen begleiten auch viele Klient*innen, die nicht mit den Strafverfolgungsbehörden in Kontakt treten wollen oder können. Die Datenberichte des KOK verfolgen auch ein menschenrechtliches Interesse: Aus den vorliegenden Daten kann abgeleitet werden, inwieweit Klient*innen, die von Menschenhandel betroffen sind, die ihnen zustehenden Rechte tatsächlich in Anspruch nehmen können und wo Verbesserungen in der Umsetzung dieser Rechte notwendig sind.", erklärt Margarete Muresan, KOK Vorstand und Leiterin der Fachberatungsstelle IN VIA Fachberatungsstellen für Betroffene von Menschenhandel in Berlin und Land Brandenburg.

Zusammenarbeit mit der Berichterstattungsstelle Menschenhandel

Eine wichtige Kooperation besteht seit diesem Jahr zwischen dem KOK und der Berichterstattungsstelle Menschenhandel des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Der KOK liefert jährlich stichtagsgebundene Datensätze, um das Bild über Menschenhandel und Ausbeutung in Deutschland zu vervollständigen. Der erste Bericht "Monitor Menschenhandel in Deutschland" zu den Jahren 2020 bis 2022 der Berichterstattungsstelle wird ebenfalls anlässlich des Europäischen Tags gegen Menschenhandel 2024 erscheinen.

"Die Politik setzt für die Bekämpfung von Menschenhandel und Schutz der Betroffenen zunehmend auf Datenerfassung und -analyse. Unsere Zusammenarbeit erleichtert es, zivilgesellschaftliche Daten mit administrativen Daten zu kombinieren, um ein umfassenderes Verständnis der Problematik zu gewinnen" sagt Sophia Wirsching, Geschäftsführerin des KOK.

Forderung: Finanzierung der Fachberatungsstellen sicherstellen!

Zum Europäischen Tag gegen Menschenhandel am 18.10. fordert der KOK eine gesicherte Finanzierung der Fachberatungsstellen. Angesichts des anhaltend hohen Bedarfs an Unterstützung für Betroffene von Menschenhandel müssen die Beratungsstellen mit ausreichenden Mitteln ausgestattet werden. Nur so können sie ihre wichtige Arbeit für den Schutz der Betroffenen fortsetzen und langfristig gewährleisten.

Quelle: KOK - Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V. (ots)

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