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5.000 Mütter, eine Botschaft: Das sind die häufigsten Herausforderungen im Familienalltag

Freigeschaltet am 02.11.2024 um 06:31 durch Mary Smith
Bildrechte: SMART PARENTS LLC Fotograf: SMART PARENTS LLC
Bildrechte: SMART PARENTS LLC Fotograf: SMART PARENTS LLC

Der Familienalltag ist für viele Mütter eine anspruchsvolle Herausforderung, die oft von einem dichten Terminkalender, endlosen To-do-Listen und emotionaler Belastung geprägt ist. Jana Alles, Geschäftsführerin von Smart Parents, hat mit ihrem Team über 5.000 Mütter befragt und dabei wird klar: Es gibt bestimmte wiederkehrende Herausforderungen, die alle von ihnen belasten.

"Im Kern haben die meisten Mütter die gleichen Probleme bei der Begleitung ihrer Kinder", sagt Jana Alles. "Wutausbrüche oder Widerstand gegen Routineaufgaben gehören dabei zu den Top-3-Triggersituationen - aber dabei bleibt es nicht." Sie unterstützt mit ihrer Firma "Smart Parents" seit Jahren Mütter dabei, ihre Kinder durch ihre Entwicklungsstufen ohne zu schreien oder zu schimpfen zu begleiten.

Nachfolgend verrät sie, was die häufigsten Herausforderungen im Familienalltag sind und wie man diese bewältigt.

Wie Erwartungen Druck erzeugen

Viele Frauen empfinden den Spagat zwischen Familie, Beruf, Partnerschaft und weiteren Verpflichtungen als besonders anstrengend. Dabei bleibt häufig wenig Raum für ihre eigenen Bedürfnisse. Neben den alltäglichen Anforderungen des Haushalts und den Bedürfnissen der Kinder wird oft auch noch die Unterstützung von Verwandten erwartet. Dieses ständige Bestreben, es allen recht machen zu wollen, erleben viele Frauen als große Belastung und Herausforderung. Hingegen nehmen Frauen ihren Alltag entspannter wahr, sobald sie diesen äußeren Erwartungen nicht so viel Gewicht beimessen. Die drei häufigsten Triggersituationen sind dabei:

1. Wutanfälle

Viele Mütter erleben den Umgang mit starken emotionalen Reaktionen ihrer Kinder, wie Wutanfällen, als besonders belastend. Häufig fällt es ihnen schwer, diese Situationen zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.

2. Grenzen testen

Auch das Verhalten der Kinder, die bei alltäglichen Aufgaben wie dem Zähneputzen oder Zubettgehen immer wieder Grenzen testen, empfinden viele Mütter als enorme Belastung.

3. Konflikte zwischen Geschwistern

Ein weiterer häufiger Punkt sind Konflikte zwischen Geschwistern. Eine besonnene Vermittlung zwischen den unterschiedlichen Interessen scheitert immer wieder an dem Gefühl der Zerrissenheit und Wut, das Mütter in solchen Momenten verspüren.

Wie sich unterschiedliche Lebenssituationen auf die Wahrnehmung von Stress auswirken

Bei einem Kind empfinden Frauen die emotionalen Ausbrüche als große Herausforderung und haben oft das Gefühl, dass sich alles nur um das Kind dreht und sie selbst zu kurz kommen. Bei mehreren Kindern kommt zusätzlich der Geschwisterstreit als alltägliche Schwierigkeit hinzu. Hier geht es nicht mehr nur um die Balance zwischen den eigenen Bedürfnissen, dem Kind, dem Haushalt und der Partnerschaft, sondern auch um einen Ausgleich zwischen den Geschwistern.

Nun lässt sich aber die Geschwisterdynamik nur bedingt von außen beeinflussen: Interessen der Kinder driften entweder stark auseinander oder überschneiden sich so sehr, dass sich Konkurrenz nicht vermeiden lässt. Viele Mütter erwarten von sich selbst in solchen Momenten, auf alle Wünsche gleichermaßen einzugehen. Doch handelt es sich bei solchen Erwartungen um selbstauferlegte Überzeugungen, die praktisch gar nicht umzusetzen sind. Dies zu erkennen und die Kinder ihrer Entwicklungsstufe entsprechend zu begleiten, kann dabei helfen, nicht in Perfektionismus zu verfallen.

Berufstätige Mütter berichten von zusätzlichem Druck, da sie versuchen, den oft sehr unterschiedlichen und manchmal auch widersprüchlichen Welten Beruf und Familie gerecht zu werden. Doch die verfügbare Zeit nimmt mit jedem Kind und jeder zusätzlichen Tätigkeit ab. Hier entsteht oft aus einem Schuldgefühl heraus der Druck, allen Kindern uneingeschränkte Aufmerksamkeit schenken zu wollen, was auch ohne Zeitdruck gar nicht zu leisten ist.

Wutausbrüche und Schuldgefühle

Wenn einem alles zu viel wird, kommt es an einem gewissen Punkt zu Überforderung und emotionalen Reaktionen. Dies kann sich in lautem Verhalten wie Schreien, Drohen oder aber unüberlegten Äußerungen und Bewertungen zeigen. All der Druck, der auf den Müttern lastet, kommt allerdings nicht von außen - er ist viel mehr das Ergebnis eigener Glaubenssätze, die im Inneren entstehen und die der Mutter das Gefühl geben, jedem ständig zur vollsten Zufriedenheit gerecht werden zu müssen. Das Schreien und Drohen ist folglich nicht eine Reaktion, die von äußeren Umständen verursacht wird, sondern von dem Gefühl im Inneren.

Kinder verstehen dabei nicht, dass die Frustration der Mutter nicht mit ihrem eigenen Verhalten zusammenhängt und denken, dass sie selbst der Grund für die negativen Emotionen sind. Schreit die Mutter beispielsweise, empfindet das Kind echte Angst, die tief im System verankert bleibt. Denn auch wenn ein Kind nach einem Konflikt wieder lächelt und äußerlich signalisiert, dass alles in Ordnung ist: Es speichert das Schreien der Mutter ab. Auf lange Sicht passiert dann im schlimmsten Folgendes: Das Kind zieht sich immer mehr zurück, um nicht in weitere Konflikte zu geraten. Es entwickelt Ängste, Fehler zu machen und eine gewisse Konflitkscheu, die das Kind auch als Erwachsener dazu verleiten wird, Dinge mit sich machen zu lassen, die es eigentlich nicht will. Durch die ständige Bewertung zu Hause fühlt es sich nicht gesehen und sucht im Außen nach Verbindung. Deshalb ergeben sich oft ungesunde Freundschaften oder Beziehungen.

Ebenso können diese Kinder mit Mobbing in Berührung kommen. Andere Kinder gehen in den Kampfmodus und kämpfen gegen alles an, was sich in zahlreichen Wutanfällen und Aggressivität äußert. Fühlen sich die Kinder durch das Verhalten der Mutter unter Druck gesetzt, muss der Druck irgendwo anders abgelassen werden. Langfristig haben solche Kinder ein großes Bedürfnis, sich beweisen zu müssen. Im Außen zeigen sie sich perfekt, um bloß nicht mit Ablehnung konfrontiert zu werden. Hierfür gehen sie über ihre mentalen und körperlichen Grenzen - mit dem Resultat zahlreicher potenzieller psychischer Probleme wie Burnout, Harmoniesucht, Kontrollzwang, Perfektionismus oder dem Drang, es anderen Recht zu machen (People Pleasing).

Ursache der Trigger verstehen und Verhaltensmuster durchbrechen

Daher ist es von größter Bedeutung, dass sich Frauen mit den tieferliegenden Ursachen ihrer emotionalen Reaktionen auf die Trigger auseinandersetzen. Das bedingt, die Situation zunächst ungeschönt zu sehen und zu bewerten: nämlich als falsche Reaktion, die das Kind langfristig schädigt. Wer hier nach dem Motto lebt "Perfekte Eltern gibt es ja ohnehin nicht" und mit seinem Verhalten einfach weiter macht, der begeht einen fatalen Fehler. Die Eltern sind dafür verantwortlich, dem Kind eine angstfreie Kindheit zu ermöglichen. Schließlich sind die Kinder den Erwachsenen völlig ausgeliefert. Es gilt deshalb, an sich als Eltern zu arbeiten. Das funktioniert jedoch nicht mit schnellen Tipps und Tricks aus dem Internet oder Büchern.

In vielen Fällen sind es Erfahrungen und Glaubenssätze aus der eigenen Kindheit, die sie in ihrem Verhalten beeinflussen und triggern - und nicht das Verhalten der Kinder. Indem sie diese Muster erkennen und die Erfahrungen tiefgehend aufarbeiten, lernen Mütter, ihre eigenen Emotionen zu verstehen und anders zu reagieren. Mütter müssen ihr eigenes Verhalten so ändern, dass sie ihre Kinder langfristig empathisch und authentisch in ihren Emotionen begleiten können ohne zu bewerten, dass sie die Grenzen ihrer Kinder wahren, Konflikten ruhig begegnen ohne Schuldzuweisungen und die Bedürfnisse ihrer Kinder wahrnehmen können.

Quelle: SMART PARENTS LLC (ots)

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