Corona-Politik bedroht unsere Kinder: Forscher sehen Lösung in neuem Geldsystem
Archivmeldung vom 25.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttKinder, Eltern und Lehrer sind am Limit. Ärzte, Psychologen und Familienpolitiker schlagen Alarm. Sie alle sehen das Kindeswohl durch die aktuelle Krisenpolitik massiv gefährdet. Quarantäneregeln, Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen bringen nicht nur Kinderschützer auf die Barrikaden. Laut Unicef verhungerten schon vor Corona 15.000 Kinder pro Tag.
Durch die Corona-Maßnahmen hat sich der weltweite Hunger dramatisch verschlimmert. Um für Kinder eine sichere Basis für ihre gesunde Entwicklung zu schaffen, fordern die Wirtschaftsbioniker der Gradido-Akademie eine Transformation des Finanzsystems. Diese würde weltweit die Armut beenden und gleiche Entwicklungschancen für alle Kinder sichern.
"Fenster auf, Maske an!" - Preußens Gloria ist kein Krisenmanagement
Das derzeitige Schulsystem wurde im alten Preußen entwickelt, um getreue Untertanen heranzuziehen. Es verbreitete sich rasch über den ganzen Globus. Der Philosoph Richard David Precht mahnt seit Jahren, dass dieses Bildungsideal nach allem, was man heute über Entwicklungspsychologie wisse, völlig daneben liege. Auch Bernd Hückstädt, der Mitbegründer der Gradido-Akademie, beobachtet mit wachsender Sorge, "dass es weltweit an Geld und am Willen fehlt, die öffentlichen Schulen so weiterzuentwickeln, wie das angesichts der Herausforderungen unserer Zeit nötig wäre. Das ist ein echtes Armutszeugnis für eine Weltgemeinschaft, deren Wohlergehen maßgeblich von einer ganzheitlichen Bildung ihrer Mitglieder abhängt."
Privilegierte besuchen Privatschulen
So ist es wenig überraschend, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler auch hierzulande private Schulen besuchen. Laut Statistischem Bundesamt erhöhte sich die Zahl der allgemeinbildenden und beruflichen privaten Schulen in Deutschland von 1992/1993 bis 2018/19 um stolze 79,8 Prozent. Viele Eltern, die es sich leisten konnten, zahlten schon im Jahr 2016 pro Jahr und Kind durchschnittlich 2.000 Euro für den Platz an einem privaten Lehrinstitut.
Kinderarmut statt Chancengleichheit
Die vielen Kinder aus weniger begüterten Familien partizipieren an dieser Entwicklung nicht. Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung prägt Armut den Alltag von mehr als einem Fünftel aller Kinder in Deutschland. Das sind 21,3 Prozent bzw. 2,8 Mio. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die Corona-Krise verschärft deren Situation spürbar weiter. Arbeitsplatzverlust, Existenzangst, zunehmender Geldmangel und räumliche Enge lassen außerdem viele familiäre Konflikte eskalieren. Homeschooling ist dort undenkbar, wo es den Eltern nicht nur an Zeit, sondern auch an Kompetenz fehlt. "Chancengleichheit sieht vollkommen anders aus", folgert der Wirtschaftsbioniker Hückstädt und ergänzt: "Menschen den freien Zugang zu Bildung zu verwehren, heißt, ihnen ein elementares Menschenrecht vorzuenthalten."
Die verlorene Generation der Corona-Kinder?
Auch das Kinderhilfswerk Unicef, der Deutsche Kinderschutzbund, der Jugendausschuss der SOS-Kinderdörfer, das Netzwerk Kinderrechte und Familienpolitiker warnen davor, dass Kinder in der Krise den größten Schaden nehmen könnten. In seinem Report 'Averting Lost Covid Generation' dokumentiert das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, dass die schweren langfristigen Auswirkungen der Corona-Krise auf Bildung, Ernährung und Wohlbefinden das Leben einer ganzen Generation von Kindern und Jugendlichen weltweit nachhaltig prägen könnten. Christian Neusser, Kinderrechtsexperte der SOS-Kinderdörfer, erklärt: "Die Ausmaße sind tiefgreifend.
Denn es geht ja nicht nur um die Verletzung einzelner Kinderrechte, sondern um eine ganze Kette: Armut zum Beispiel zieht Krankheit, Kinderarbeit oder den Verlust der Bildung nach sich." Nach UN-Angaben könnten 150 Millionen Kinder in extreme Armut geraten - zusätzlich zu den vielen hundert Millionen Kindern, die bereits vorher betroffen waren. Weltweit konnten zeitweise 1,5 Milliarden Kinder nicht die Schule besuchen. Vor allem in ärmeren Ländern droht die Gefahr, dass viele Schüler nie wieder in die Schule zurückkehren werden, weil ihre Familien zu arm sind. Am 20.11.2020, dem Internationalen Tag der Kinderrechte, verwies der SOS-Kinderdorf e. V. darauf, dass die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen von 1989 auch in Deutschland noch immer nicht vollständig umgesetzt worden sei - und sich die Einschränkungen der Kinderrechte unter dem Einfluss der Corona-Krise noch weiter verschärften.
Das Netzwerk Kinderrechte bemängelte bereits am 25. Juni 2020, dass die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen in die Diskussion zur Bewältigung der Krise kaum Eingang gefunden hätten, obwohl ihre Rechte von den Maßnahmen unmittelbar betroffen seien.
Die erste bundesweite Studie zu den Auswirkungen und Folgen der Corona-Krise auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland von der Forschungsabteilung 'Child Public Health' des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf belegte schon im Juli, dass auch die psychische Belastung von Kindern durch die Corona-Maßnahmen deutlich höher sei als bislang vermutet. Eine Forsa-Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks zum Weltkindertag ergab, dass die Gewalt gegen Kinder während der Corona-Krise drastisch gestiegen und die Bildungschancen - gerade von sozial benachteiligten Kindern - gesunken seien.
Krise als Chance für nachhaltige Kurskorrektur
Laut Hückstädt ist Corona nicht die Ursache für all die Probleme, die gerade überdeutlich hervortreten. Wie jede Krise sei auch Corona eine historische Chance zur Kurskorrektur hin zu einer besseren Welt. "Seit Jahren wissen wir, dass das alte Finanzsystem mit all seinen Blasen am Ende ist. Es muss sich wandeln, und mit Gradido haben wir eine fantastische Lösung - wir müssen nur zugreifen." Bei allem Optimismus mahnt Hückstädt zum Augenmaß: "Es braucht die Verantwortung der gesamten Gemeinschaft, damit unsere Kinder in diesen turbulenten Zeiten nicht auf der Strecke bleiben, sondern endlich die Sicherheit und Förderung bekommen, die sie verdienen - und zwar weltweit."
Die Lösung existiert seit viereinhalb Milliarden Jahren
Das neuartige Wirtschafts- und Finanzsystem ist in mehr als 20 Jahren Forschungsarbeit an der Gradido-Akademie für Wirtschaftsbionik entwickelt worden. Wirtschaftsbionik untersucht die Erfolgsmodelle der Natur, die seit über viereinhalb Milliarden Jahren funktionieren, und überträgt sie auf die Ökonomie. Die 'Natürliche Ökonomie des Lebens' macht alle 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, die in der Agenda 2030 definiert worden sind, erreichbar. Das Recht auf Bildung gehört explizit dazu - und gleiche Chancen für Alle sind Programm. "Es ist nicht nur unser Anliegen, den Kindern Schutz und Perspektive zu bieten", erläutert Margret Baier, die Mitbegründerin und Geschäftsführerin der Gradido-Akademie das Gemeinwohl-Konzept, "wir wollen die Möglichkeiten der persönlichen Entfaltung auch nachhaltig verbessern." Den wissenschaftlichen Untersuchungen des Neurobiologen Prof. Gerald Hüther zufolge sind 98 Prozent der Kinder als Neugeborene hochbegabt, aber nur noch zwei Prozent nach Abschluss ihrer Schulausbildung. "Da bedarf unser Bildungssystem ganz offensichtlich einer Reform - und die ergibt sich mit dem Gradido-Modell fast von selbst."
Gradido schafft faire Bildungschancen
Das vorgeschlagene Geld- und Wirtschaftssystem Gradido ebnet den Weg zur 'Bedingungslosen Teilhabe' Aller am gemeinschaftlichen Leben. Hückstädt erläutert: "Das ethische Grundprinzip von Gradido basiert auf dem 'Dreifachen Wohl', also darauf, das Wohl des Einzelnen mit dem der Gemeinschaft und dem großen Ganzen - im Sinne der Natur und Umwelt - in Einklang zu bringen. Der Einzelne ist Teil der Gemeinschaft, und diese wiederum Teil des 'Großen Ganzen', des Ökosystems. Die Gemeinwohlwährung Gradido (GDD) wird für jeden Menschen als Guthaben geschöpft, ohne dass dadurch Schulden entstehen. Wir orientieren uns damit am Vorbild der Natur, um unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte schuldenfreie Zukunft zu bescheren. Ein Gradido hat etwa den Wert eines Euro. Pro Kopf werden 3 × 1.000 Gradido geschöpft. Jeweils 1.000 Gradido für das 'Aktive Grundeinkommen', für den öffentlichen Haushalt und den Ausgleichs- und Umweltfonds." So ergibt sich ein großzügiger schuldenfreier Staatshaushalt, der unter anderem eine zukunftstaugliche Ausstattung von Kindergärten und Schulen zulässt, um alle Kinder bestmöglich zu fördern und zu fordern. Schule und weiterführende Bildung sind im Gradido-Modell weltweit kostenlos. Damit sind sie allen Menschen ungeachtet ihrer finanziellen Situation zugänglich.
Bildung aber bedeutet auch hier längst nicht nur die reine Ausbildung. Um Kindern die Chance zu eröffnen, zu jenen "verantwortungsvollen Gestaltern des eigenen Lebens heranzuwachsen", die Hüther zufolge die besten Aussichten haben, "nicht nur beruflich erfolgreich zu werden, sondern auch sinnerfüllt, selbstverantwortlich und glücklich zu leben", sieht das Gradido-Modell außerdem ein 'Aktives Grundeinkommen' und die 'Bedingungslose Teilhabe' am Leben in der Gemeinschaft vor.
Das 'Aktive Grundeinkommen' sichert die Grundversorgung aller Menschen weltweit und beseitigt damit die fortwährende Existenzangst, die das Immunsystem schwächt und die Psyche überlasten kann. Es schafft so die Basis für ein konfliktfreieres Familienleben. Die 'Bedingungslose Teilhabe', die auch Kindern und Heranwachsenden die Möglichkeit gibt, sich für ihr 'Aktives Grundeinkommen' in die Gemeinschaft einzubringen, eröffnet nie gekannte Möglichkeiten, sich in verschiedensten Bereichen zu erproben, zu entwickeln und echten Gemeinsinn kennen zu lernen. Dabei sichert das 'Aktive Grundeinkommen' den Lebensunterhalt auch bereits während der Ausbildung. "Mit Gradido entsteht die beste Basis dafür, dass jeder junge Mensch von Kindheit an zu seinem verbrieften Recht auf Bildung und gesunde Entwicklung kommt, um den bestmöglichen Weg in ein erfülltes Leben zu finden", unterstreicht Hückstädt.
Details zum vollständigen 'Gradido-Modell' unter https://gradido.net
Quelle: Gradido-Akademie (ots)