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Kölner Generalvikar Hofmann Beförderung von Pfarrer D. in Düsseldorf war nicht richtig

Archivmeldung vom 18.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Kindesmissbrauch in der Kirche hat eine lange Tradition (Symbolbild)
Kindesmissbrauch in der Kirche hat eine lange Tradition (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Der Kölner Generalvikar Markus Hofmann hat die Beförderung des Düsseldorfer Pfarrers D. zum stellvertretenden Stadtdechanten im Jahr 2017 bedauert. Er halte diese Entscheidung für "alles andere als glücklich und richtig", sagte der Verwaltungschef des Erzbistums Köln bei einer digitalen Veranstaltung der Kölnischen Rundschau.

Der frühere Kontakt zu einem minderjährigen Prostituierten sei zwar, strafrechtlich verfolgt worden, aber "moralisch verwerflich", "eklig" und "abstoßend" gewesen, sagte Hofmann. "b das nun juristisch zu verfolgen ist, ist eine andere Frage", so der Generalvikar: "Aber es gibt Dinge, die sind nicht in Ordnung, nicht für einen Menschen, nicht für einen Christen, erst recht nicht für einen Priester."

Damit es in Zukunft nicht mehr passiere, dass das Erzbistum "mit diffusen Hinweisen nicht richtig umgehen" könne, werde ein anonymes Hinweisgebersystem eingerichtet. Hofmann betonte aber, zum Zeitpunkt der Beförderung habe es nicht Erkenntnisse gegeben, die wir heute haben. Die Interventionsstelle des Erzbistums Köln hatte 2021 Anhaltspunkte für mögliche weitere Delikte des Geistlichen gefunden.

Zur Apostolischen Visitation in Köln sagte Hofmann, er hoffe, dass nun nach der Abreise der Visitatoren in Rom zügig Entscheidungen fallen. "Aber mir wurde kein Zeitplan mitgeteilt."

Konsequenz aus den Missbrauchsfällen dürften nicht nur organisatorische Änderungen sein, sagte Hofmann bei der Rundschau-Veranstaltung. Die Kirche müsse sich auf ihre Kernaufgabe besinnen: "den Menschen zu dienen". Hofmann: "Von da ausgehend werden die Reformen anzugehen sein, die auch weitreichend sind."

Hofmann verwies auf das Bestreben des Erzbistums, Frauen in Führungspositionen zu bringen. Über 60 Prozent der Verwaltungsleitungen lägen in weiblicher Hand. Zur Frauenpredigt in einer Kölner Kirche meinte er: "Es kann nicht jeder machen, was er will, wir müssen aber auch nicht gleich mit Sanktionen reagieren." Vielmehr müsse diese Frage auf Ebene der Weltkirche geklärt werden, ebenso wie die der Segnung homosexueller Partnerschaften. Er rechne fest damit, dass dies auf der anstehenden Bischofssynode in Rom zur Sprache komme. Hofmann: "Wir werden das, was hier diskutiert wird, weitergeben und sagen: Hier gibt es ein großes Bedürfnis, in diesem Punkt weiterzukommen."

Quelle: Kölnische Rundschau (ots)


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