Glücksforschung: Dankbarkeit macht happy
Archivmeldung vom 01.10.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeit einigen Jahren gibt es in der Glücksforschung einen Ansatz, dass Dankbarkeit gegenüber anderen das eigene Wohlbefinden steigert. Das US-amerikanisches Kurzfilmprojekt "Science of Happiness in Gratitude" bestätigt dies in eindrucksvoller Weise. Dabei wurden Freiwillige dazu aufgefordert, einen kurzen Dankestext über jene, die ihnen im Leben am meisten geholfen haben, zu verfassen. Anschließend wurden sie gebeten, diejenigen anzurufen und diesen Text am Telefon vorzulesen. Das Ergebnis war vor allem für die Probanden überraschend.
"Eine solche Handlung erzeugt Glückshormone, weil sie große innere Zufriedenheit bringt", meint Psychotherapeutin Sabine Fischer gegenüber pressetext. "Es ist ähnlich wie ein Geschenk, das im Idealfall sowohl den Schenker als auch den Beschenkten glücklich macht."
Einfache Geste, weitreichende Folgen
"Im Falle des vorgelesenen Briefes ist das Glücksgefühl aber viel weitreichender, da es sich an eine ganze Personsönlichkeit richtet und dabei auch viele gute Erinnerungen wach werden", so Fischer. Das bringe viel mehr gute Gefühle und Verbundenheit. "Die Verbundenheit ist ja eine Sehnsucht, die wir Menschen als soziale Wesen immer suchen."
Auch Martin Laschkolnig, Trainer für Erfolg und Selbstwert, sieht das ähnlich. "Eine solche Geste hat sehr viel mit Wertschätzung zu tun. Damit wird Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht und das fördert beim Gegenüber den Selbstwert - aber eben auch bei dem, der diese Dankbarkeit formuliert."
"Das hat auch ganz viel damit zu tun, dass man oft versucht, das Beste zu geben, dies aber von anderen nicht erkannt und wertgeschätzt wird. Wenn jetzt dieser Dankbarkeit Ausdruck verliehen wird, dann ist das eine Bestätigung des eigenen Handelns", so der Trainer im pressetext-Interview.
"Verabreichte 'mentale Ohrfeigen' geben uns das Gefühl, dass wir nicht gut genug sind und dass etwas in uns falsch läuft, dabei ist es manchmal nur eine Stressreaktion des anderen, die eine unachtsame Reaktion auslöst", meint Laschkolnig. "Manchmal treffen uns solche Reaktionen aber viel härter als es uns lieb ist." Dankbarkeit berührt jedenfalls eines der tiefsten menschlichen Bedürfnisse.
Bildliche Erinnerung an tiefe Verbundenheit
"Wenn man der betreffenden Person den Brief sogar persönlich geben kann, entstehen zusätzlich sehr bildliche Erinnerungen an diese tiefe Verbundenheit", erklärt Fischer. "Da es sich hier um innere Prozesse handelt, hat es auch weitreichende längere Folgen. Solche Handlungen verändern die Beziehung zwischen Menschen nachhaltig."
"Eine solche Handlung zu setzen, ist nicht einfach, da Menschen sehr oft Probleme haben, ihre eigenen Gefühle auszudrücken", meint Therapeutin Fischer. "Doch der Film macht sehr deutlich, wie sehr dies zum eigenen Wohlbefinden beiträgt."
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Weitlaner