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Der Djihad-Terror in China wird bisher nicht wahrgenommen

Archivmeldung vom 17.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In seinem neuen Buch „Der Dschihad in Asien“ berichtet Islam-Kenner Berndt Georg Thamm über das militant-islamistische Kraftfeld in Zentralasien und seinen bedrohlicher Griff nach der chinesischen Unruheprovinz Xinjiang.

Der Autor schildert zum ersten Mal detailliert die Gefahr, die von dem islamistischen Djihad für die Sicherheit in den östlichen Riesenreichen Russland und China ausgeht und die im Westen bis heute kaum wahrgenommen wird.

Im Interview mit „Sicherheit-heute“ erinnert der Autor daran, dass der Djihad-Terrorismus kein rein arabisches Phänomen ist, sondern seine Wiege am Hindukusch, also in Zentralasien stand. Gestärkt durch die erfolgreiche Vertreibung der 40. sowjetischen Armee aus Afghanistan im Jahre 1989 und die Gründung des Emirats der Taliban wurden in den halben hundert Camps der Al Qaida zehntausende radikal-islamischer Kämpfer aus den Nachbarstaaten ausgebildet, von denen Tausende in die Nachbarstaaten gelangten und heute für die Gründung eines Emirats Zentralasien kämpfen. Zwar wurde die Provinz Xinjiang von China über ein halbes Jahrtausend vor Entstehung des Islam erobert, aber unter den aus den zentralasiatischen Republiken und der Mongolei nach Xinjiang eingewanderten Muslimen hat es im Verlauf der Geschichte häufiger Unruhe und Aufstände gegeben, die zum Teil mit hohen Menschenverlusten niedergeschlagen wurden.

Auch im chinesischen Kernland haben sich schon seit Jahrhunderten immer wieder regionale Aufstände und Rebellionen ereignet. Beispielsweise bei der Taiping Rebellion (1851-1862) kamen über 20 Millionen Menschen ums Leben, ohne dass dies im Westen registriert wurde. Bis heute hat sich die Situation keineswegs vollständig entspannt. Allein im Jahr 2005 wurden in ganz China rund 87.000 größere „Störungen der öffentlichen Ordnung“ (d.h. Unruhen und Proteste) gemeldet. Wirklich bekämpfen lässt sich die Gefahr durch den Djihad-Terrorismus nach Ansicht von Thamm jedoch nur durch eine konzentrierte Zusammenarbeit von Ost und West.

Quelle: „Sicherheit-heute“


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