Nach folgenschwerer Hacker-Attacke: Krisenvorsorge für den Ernstfall
Archivmeldung vom 02.09.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićWochenblick berichtet exklusiv: Derzeit wird auch Oberösterreich von einer Cyberattacke heimgesucht, die wichtige Infrastruktur lahmlegt. Dabei muss der Angriff nicht hierzulande stattfinden. Durch die Digitalisierung kann ein Angriff weltweite Folgen haben, wie sich derzeit auch in Österreich zeigt. Betroffen sind vor allem Ärzte, Apotheken aber auch Supermärkte, denen die Waren ausgehen oder verderben. Denn Logistik-Unternehmen können aufgrund der weitreichenden Server-Ausfälle nicht liefern.
Weiter schreibt das Magazin: "Hacker-Angriffe können zu einem landes- oder europaweiten Blackout
führen, der das gesamte System lahmlegt. Welche fatalen Folgen ein
Hackerangriff haben kann, zeigte sich in den USA, als ein Angriff eine
der größten Pipelines des Landes lahmlegte und die Regierung den
Notstand ausrufen musste.
Eine Cyber-Attacke auf die US-amerikanische Softwarefirma Kaseya legte heuer in Schweden auch über 800 Filialen der Supermarktkette „Coop Schweden“ lahm. Bis hin zur Kasse ging nichts mehr. Und auch die schwedische Staatsbahn war betroffen. Ein anderer Hacker-Angriff traf erst Anfang Juli „Salzburg-Milch“ schwer. In München mussten schon heuer die Bürger nach einem Brandanschlag Linksextremer, der 50 Stromkabel völlig zerstörte, vor dem Pfingstwochenende vor leeren Supermarktregalen stehen. Denn weder die Kassen noch die elektrischen Türen funktionierten und mangels Kühlung verdarben tonnenweise Lebensmittel und konnten nicht so schnell nachgeliefert werden. Eine zufällige Häufung nach dem WEF-Planspiel „Cyber Polygon“?
Sind sie vorbereitet?
Dabei sollte man für den Ernstfall mit der Vorbereitung in den eigenen vier Wänden anfangen, denn Rettungskräfte haben im Fall der Fälle alle Hände voll zu tun. Sie müssen eventuell Menschen aus U-Bahnen oder Aufzügen befreien, in Krankenhäusern oder Altenheimen bei der Versorgung helfen oder Notfälle nach Unfällen versorgen. Jedoch sind die wenigsten Österreicher auf einen derartigen Katastrophenfall wirklich vorbereitet.
Nach Schätzungen könnten sich nach spätestens vier Tagen rund 3 Millionen Österreicher nicht mehr selbst versorgen und wären auf Hilfe von außen angewiesen!
Richtige Vorsorge ist nicht schwer
Dabei ist es nicht schwer, Tipps für die Vorsorge zu erhalten. Eine Anlaufstelle ist zum Beispiel der Zivilschutzverband. Laut diesem braucht es nicht viel Vorbereitung um bei einem wirklichen Katastrophenfall über die ersten Tage zu kommen. Dazu bietet er auch eine Notfallbox und einen Vorratskoffer an, wo die wichtigste Grundausstattung enthalten ist. Dabei ist der Vorratskoffer nach Gutdünken und Vorlieben mit Grundnahrungsmitteln zu befüllen, und die Notfallbox enthält die wichtigsten Dinge, die notwendig sind, um bei einem totalen Stromausfall oder einem anderen Notfall nicht völlig hilflos zu sein.
Notkochstelle, Licht und Toiletten
Wichtig ist es, nach den Worten der Zivilschutzexperten, eine mit Batterien betriebene LED-Notbeleuchtung zu haben. Dann könne man auf Kerzen verzichten, weil die Brandgefahr durch offenes Feuer schon immens hoch sei. Und wen ruft man, wenn alles in Flammen steht und das Handy nicht geht? Auch einen kleinen Ersatzherd, eine Notkochstelle, die mit einer Brennpaste betrieben wird, sollte jeder zu Hause haben. Die Brennpaste ist fast geruchlos und sicherer als Feuer oder Gas. Auch auch für das Toilettenproblem wird eine Lösung angeboten, denn viele vergessen, dass etwa bei einem Blackout unter Umständen auch die Spülung nicht mehr funktioniert. Daher bietet der Zivilschutzverband eine Box mit schwarzen Beuteln an, die nur noch in die Toilettenmuscheln gehängt werden müssen, zum Auffangen der Ausscheidungen. Dieser Beutel sei dann ganz leicht in einem Loch im Garten oder in der Biotonne zu entsorgen.
Gelagerte Lebensmittel regelmäßig kontrollieren
Den gebunkerten Lebensmittelvorrat sollte man auch von Zeit zu Zeit verkochen und erneuern, spätestens jedoch nach einem Jahr, sagt Lindner. Der Stichtag könnte der Zivilschutztag am 1. Oktober sein, der leicht zu merken ist. Aus den eingekauften Grundnahrungsmitteln für den Notfall sollten sich auch verschiedene Speisen herstellen lassen.
Eigene Stromversorgung
Gerade für Firmen oder Landwirtschaftliche Betriebe bietet es sich zudem an, an eine eigenen Stromversorgungsmöglichkeit zu investieren. Eine Kombination aus Photovoltaik und Biomassekraftwerken zusammen mit Speichermöglichkeiten wäre eine Möglichkeit. So könnten Lüftungen, Melkanlagen aber auch Kühlungen weiter versorgt werden. Auch für Kommunen, Krankenhäuser oder Einsatzkräfte wie Feuerwehren ist eine autarke Stromversorgung eine Möglichkeit, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Denn auch Dieselaggregaten geht irgendwann der Kraftstoff aus, wenn keine Tankstelle funktioniert. Und mit den Jahren rechnen sich die Investitionen auch, denn bei ständig steigenden Energiepreisen kann eine eigene Stromversorgung für einen Großverbraucher viel Geld sparen. Aber auch für Private könnte es eine sinnvolle Investition sein, um im Ernstfall nicht völlig im Dunkeln zu sitzen."
Quelle: Wochenblick