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Wetterverband prangert Steuerverschwendung an

Archivmeldung vom 10.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/VDW Verb. Deutscher Wetterdienstleister/Wetterverband VDW"
Bild: "obs/VDW Verb. Deutscher Wetterdienstleister/Wetterverband VDW"

Die Lancierung der neuen "WarnWetter-App" durch den staatlich finanzierten Deutschen Wetterdienst sorgt für einen Aufschrei in der Branche. Der Verband Deutscher Wetterdienstleister (VDW) kritisiert das Vorgehen des Staates als massiven Eingriff in den Markt und ordnete eine juristische Prüfung an.

Gleich zwei Punkte beanstandet der Verband als wettbewerbsverzerrend: Zum einen bietet der DWD mit seiner App Daten kostenlos an, für die er von privaten Wetterdiensten hohe Lizenzgebühren im sechsstelligen Bereich verlangt. Zum anderen gibt der DWD viel Steuergeld aus, um eine Wetter-App zu entwickeln, die es mit denselben Dienstleistungen bereits in sehr guter Qualität in vielfacher Weise auf dem deutschen Markt gibt.

Norman Gabler, VDW-Vorstand und Inhaber und Geschäftsführer der Q.met GmbH, bezieht klar Position: "Die DWD-App zeigt das komplette Wetter. Die Warnungen dienen nur als Tarnung. Der faire Wettbewerb wird zerstört und Innovationen verhindert. Völlig unnötig hat der DWD eine App entwickelt, obwohl es schon zahlreiche beliebte und kostenfreie Wetter- und Warn-Apps auf dem deutschen Markt gibt. Der DWD zeigt eine rücksichtslose Haltung gegenüber allen privaten Wetterdiensten."

Gabler wird von den Verbandsmitgliedern des VDW unterstützt: Dr. Joachim Klaßen, Inhaber und Geschäftsführer der WetterOnline GmbH: "Es ist das bekannte Spiel. Der DWD kopiert erfolgreiche Produkte der privaten Wetterdienste. Dann wirft er sie kostenlos auf den Markt. Das ist Wettbewerbsverzerrung! Die Kosten der DWD-App liegen im Millionenbereich, und zwar auf Kosten der Steuerzahler. Das ist keine Grundversorgung mehr, sondern Rundumversorgung."

Christoph Kreuzer, Geschäftsführer wetter.com GmbH: "Wir sehen den Launch dieser App sehr kritisch. Immerhin tritt der DWD hier in direkte Konkurrenz zu den privaten Anbietern in einem besonders sensiblen Bereich. Schlussendlich ist das Thema Mobile beziehungsweise die Monetarisierung von mobile Traffic das elementare Zukunftsthema. Eine entsprechende App, die sowohl kostenlos als auch werbefrei ist, sehe ich als Angriff auf unser Geschäftsmodell."

Dennis Schulze, Vorstandsvorsitzender VDW, Chief Meteorology Officer der Meteo Group: "Verkehrsminister Dobrindt, aus dessen Etat der Deutsche Wetterdienst finanziert wird, verstößt gegen seine Neutralitätspflicht und macht Werbung für ein Produkt, das in Konkurrenz zu privaten Produkten steht - das sehen wir kritisch."

Der Wetterverband fordert vom DWD die Einstellung der App in der veröffentlichten Form. Außerdem sollen sämtliche Kosten für die App transparent gemacht werden. Dazu zählen nicht nur die externen Kosten für Planung, Entwicklung und Betrieb der App, sondern auch die internen Kosten sowie die Kosten für die benötigten Daten. Die Mitglieder des Verbandes befürchten, dass der DWD den eingeschlagenen Kurs mit einem Relaunch seiner Internetseite weiter verfolgen wird. "Den Mitgliedern des VDW wurde mit dem Start der App großer Schaden zugefügt. Sollte der DWD seinen Kurs nicht korrigieren, so könnte dies am Ende sogar Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft kosten", so Dr. Joachim Klaßen. Er veranschaulicht dies mit einem Vergleich: "Würde der Staat kostenfrei Autos für alle Bürger anbieten, damit diese sich vor Blitzen schützen können, so würde der gesamte Automobilmarkt zusammenbrechen".

Über den Verband Deutscher Wetterdienstleister (VDW): Der Verband Deutscher Wetterdienstleister (VDW) mit Sitz in Berlin vertritt mit seinen 17 Mitgliedern rund 90% der privaten Wetterdienste in Deutschland, vom Einzelunternehmer bis zum international tätigen Full-Service-Anbieter. Die privaten Wetterdienste in Deutschland erbringen Wetterdienstleistungen für viele Wirtschaftszweige und für die Allgemeinheit und beschäftigen rund 250 Mitarbeiter.

Quelle: VDW Verb. Deutscher Wetterdienstleister (ots)

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