Mobilfunkanbieter O2 unterstellt Mobilfunkturmkritikern kriminelle Handlungen
Archivmeldung vom 10.04.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Ankündigung zur Veröffentlichung eines brisanten Wortprotokolls zu einem Gespräch am Runden Tisch veranlasste den Mobilfunkanbieter O2, dem Verein ITNE aus Eschborn bei Frankfurt/Main eine kriminelle Handlung zu unterstellen.
Der ITNE (Infoteam Niederhöchstadt Eschborn e.V.) gründete sich
nach einem Gespräch mit O2 und der Stadt Eschborn am 31.10.2006, in
dem über Alternativen zu einem 30 Meter Mobilfunkturm am Ortsrand
Niederhöchstadts verhandelt werden sollte. Es stellte sich jedoch
damals heraus, dass O2 ausschließlich an der Festigung des Standortes
interessiert war. Die O2 Mitarbeiter erklärten, dass der
Mobilfunkturm nicht abgebaut werde. Man würde sich vor anderen
Mobilfunkanbietern lächerlich machen, man habe 3 Jahre geplant und
man wünsche keinen Präzedenzfall. Gleichzeitig machte man deutlich,
dass dieses Thema unbedingt aus der Presse herauszuhalten sei.
Nach einer Anfrage bei der O2 Geschäftsführung im März 2007 zu
dieser Verhandlung erhält der ITNE ein Antwortschreiben, in dem von
O2 unterstellt wird, daß die Präzision des mitgeschickten
Wortprotokolls vom 31.10.2006 nur auf einen strafbaren "Mitschnitt
per Tonband" zurückzuführen sei. Man erklärt außerdem, dass der ITNE
durch die Anfertigung des Wortprotokolls das Vertrauen missbraucht
habe und die Mitarbeiter diskreditiere. An weiteren Gesprächen sei
man nicht interessiert.
Die Reaktion von O2 macht deutlich, dass im 15-seitigen
Wortprotokoll viel Zündstoff für die Öffentlichkeit steckt. Die
schlecht ausgewählten Verhandlungspartner und die mangelhaften
Argumente in der Verhandlung zeigen, dass man für die Vorschläge
alternativer Standorte und Techniken keinen Respekt aufbringt. Sie
seien durchaus möglich, aber man nehme diese zusätzlich und lasse den
Turm stehen.
Der ITNE hat keine Mitschnitte angefertigt. Der ITNE wird nicht der erste Verein sein, der einen Mobilfunkstandort "kippt". Es liegen sehr gute Alternativorschläge vor, die O2 aus Prinzip ablehnt. Ein bedauerliches Signal für den Mobilfunkbetreiber O2 und den Verhandlungspartner Bürgermeister Wilhelm Speckhardt aus Eschborn.
Quelle: Pressemitteilung ITNE