Bundespolizei greift nur noch wenige Syrer auf
Archivmeldung vom 07.10.2016
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Freigeschaltet durch André OttNach Angaben der Bundespolizei werden nur noch wenige syrische Asylsuchende bei der Einreise nach Deutschland aufgegriffen. Im August betrug die Anzahl der Syrer, die unerlaubt einreisten, erstmals in diesem Jahr weniger als 500 Personen, berichtet die F.A.Z. unter Berufung auf eine Aufstellung der Bundespolizei.
Damit lagen syrische Asylsuchende im August an dritter Stelle hinter Afghanen und Eritreern. Zu Beginn des Jahres waren mit knapp 7.000 Personen im Januar und rund 10.000 Personen im Februar weitaus mehr Syrer aufgegriffen worden als Asylsuchende aus anderen Staaten. Die Anzahl der aufgegriffenen Afghanen ist dem Bericht zufolge ebenfalls rückläufig. Sie lag im August bei 784 Personen, im Januar hatte sie 5.900 betragen.
Gestiegen ist die Zahl der aufgegriffenen Eritreer von maximal 270 Personen im Frühjahr auf nun knapp 500 im August. Zahlen für den September liegen nach Angaben einer Sprecherin der Bundespolizei noch nicht vor. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte einen grundsätzlichen Rückgang des Zuzugs von Syrern. Er wies jedoch darauf hin, dass allein die Zahlen der Bundespolizei die tatsächlichen Einreisen nur unvollständig abbilden könnten, da vollwertige Grenzkontrollen nur an der Grenze zu Österreich durchgeführt würden.
In den Statistiken zur Asylantragstellung und Erstverteilung ist die Anzahl der Syrer auch rückläufig, trotzdem liegen sie dort weiterhin an erster Stelle. Das könnte an der häufigen zeitlichen Verzögerung zwischen Einreise und Registrierung liegen. Begründet wird der Rückgang der aufgegriffenen Syrer mit der Schließung der Balkanroute, schreibt die F.A.Z.
An der österreichischen Grenze, wo die Bundespolizei seit dem Herbst letzten Jahres Kontrollen durchführt, sank die Zahl der insgesamt aufgegriffenen Menschen von 21.300 im Januar auf 2.600 im August. Andernorts wird nur in Form von Schleierfahndungen im grenznahen Bereich kontrolliert - etwa an der Grenze zur Schweiz.
Dort stieg die Zahl der von der ! Bundespo lizei aufgegriffenen Personen von 230 und 160 im Januar und Februar auf mehr als 1.000 im Juni, Juli und August - ein Hinweis darauf, dass mehr Menschen über die Mittelmeerroute nach Deutschland gelangen. Da die Kontrollen an der Grenze zur Schweiz nur stichprobenartig erfolgen, dürfte die tatsächliche Anzahl der Einreisen zudem höher sein.
Quelle: dts Nachrichtenagentur