Große Wohntraumstudie 2019: Realitäten verändern die Träume
Archivmeldung vom 04.09.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Interhyp AG, Deutschlands größter Vermittler privater Baufinanzierungen, hat mit der Wohntraumstudie 2019 erneut eine umfangreiche Erhebung zur Wohnsituation und den Immobilienträumen der Deutschen vorgelegt. Ein zentrales Ergebnis: Ein schönes Zuhause gehört neben der Gesundheit zu den wichtigsten Dingen im Leben der Deutschen. Allerdings hat die Zahl derer, die sich Wohneigentum wünschen, im Vergleich zum Vorjahr abgenommen.
Während 2018 noch 76 Prozent der Mieter sagten, sie wünschen sich Eigentum, sind es 2019 nur noch 66 Prozent. "Die Realitäten am Immobilienmarkt verunsichern einige Immobilieninteressenten. Dennoch ist der Wunsch nach Wohneigentum nach wie vor sehr groß", erklärt Mirjam Mohr, Vorständin der Interhyp AG. Jeder zehnte Deutsche plant aktuell einen Immobilienkauf. Was die Immobilieninteressenten antreibt und wie sie die Marktlage empfinden, hat Interhyp in einer großen repräsentativen Befragung von 2.600 Deutschen untersucht. Erstmals durchleuchtet die seit 2011 durchgeführte Studie in diesem Jahr auch detailliert den Entscheidungsprozess bei der Immobiliensuche.
Jeder Vierte entscheidet aus dem Bauch heraus
Wie die aktuelle Befragung zeigt, ist das Zuhause für viele Deutsche ein ebenso emotionales wie hochaktuelles Thema. "Individuelle Faktoren wie der Wunsch nach Sicherheit, Zufriedenheit und Glück treffen dabei auf externe Faktoren wie steigende Mieten und steigende Kaufpreise. Zusätzlich wirkt die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank wie ein Katalysator. Bei Kreditzinsen von unter einem Prozent erscheint vielen Menschen Kaufen attraktiver als Mieten", erklärt Mohr. Auf die Frage, was in Anbetracht der aktuellen Marktlage für den Immobilienkauf spricht, nannten 81 Prozent die aktuell günstigen Zinsen. Obwohl Wohneigentum auch 2019 als elementarer Baustein der Vermögensbildung und Altersvorsorge und als eine Entscheidung für das gesamte Leben betrachtet wird, haben sich 23 Prozent der Menschen aus dem Bauch heraus für ihre Immobilie entschieden. 17 Prozent bezeichnen ihren Immobilienkauf als Glücksfall.
Zinsen, Kaufpreise, Mieten: Marktlage liefert Kaufgründe
Den im Zuge der Untersuchung durchgeführten Tiefeninterviews zufolge empfinden viele Menschen den Such- und Kaufprozess in der gegenwärtigen Marktlage in erster Linie als spannend, aber zum Teil auch als aufreibend. Immobilieninteressenten, die in den letzten zwei Jahren eine Immobilie zum Kauf oder zur Miete gesucht haben, empfanden dies als stressiger als Immobiliensuchende in früheren Jahren (53 Prozent im Vergleich zu 39 Prozent im Durchschnitt). "Mit Immobilieneigentum verbinden sich sehr große Hoffnungen, aber auch große Enttäuschungen. Es reicht von freudigem Glück bis Tränen", so Mohr. Mieter auf Eigentumssuche erleben die Situation als unruhig bis fiebrig.
Viele haben das Gefühl, jetzt unbedingt Eigentum schaffen zu wollen. Für den Kauf spricht nach Ansicht der Befragten aktuell neben den Zinsen besonders, dass die Nachfrage nach Immobilien hoch ist (87 Prozent) und die Kaufpreise in ihrer Gegend weiter steigen (84 Prozent). Sie wollen offenbar nicht zu noch höheren Preisen kaufen oder befürchten, nicht zum Zuge zu kommen. Auch sind viele nicht sicher, ob die Renten im Alter ausreichen und versprechen sich von der Immobilie Sicherheit im Alter (88 Prozent). Großstädter machen sich mehr Sorgen, dass die Mieten steigen könnten (82 Prozent) als Menschen in kleineren und mittleren Städten (73 Prozent). Auf dem Land ist diese Sorge nicht ganz so verbreitet (59 Prozent). Zu den Aspekten, die grundsätzlich für einen Kauf sprechen, zählen die meisten Menschen die Mietfreiheit, mehr Gestaltungsspielräume und Unabhängigkeit sowie die Absicherung fürs Alter.
Das Land bleibt ein Sehnsuchtsort
Zwei Drittel der Befragten wohnen aktuell in einer Stadt. Die Wunschlage ist allerdings häufiger ländlich und das Traumhaus der Deutschen bleibt unangefochten das freistehende Einfamilienhaus (63 Prozent). Allerdings bleibt das Land in vielen Fällen ein Sehnsuchtsort. Gesucht werden die Wohnungen eher in der Stadt. Dazu passt, dass die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und die Fahrzeit zum Arbeitsplatz besonders häufig genannte Aspekte sind, sowohl bei den Wohnträumen als auch bei der aktuellen Zufriedenheit.
38 Prozent wollen kaufen, können aber nicht
Jeder zehnte Deutsche möchte laut der Wohntraumstudie bald eine Wohnung oder ein Haus kaufen. 9 Prozent der Mieter haben bereits Kaufversuche unternommen - sind jedoch bisher nicht fündig geworden. 38 Prozent möchten gern in eigenes Betongold investieren, verfügen jedoch nicht über die finanziellen Mittel. Vor allem Mieter zwischen 18 und 39 Jahren würden gern kaufen. Von den 18- bis 29-Jährigen haben nur 15 Prozent gesagt, dass sie lieber weiter mieten möchten. Wer gekauft hat, ist laut der Wohntraumstudie glücklich: 92 Prozent der Eigentümer sind zufrieden mit ihrer Entscheidung für den Immobilienkauf.
Über die Interhyp Wohntraumstudie
Seit dem Jahr 2011 führt die Interhyp AG die Wohntraumstudie durch. Bei der Neuauflage 2019 hat Interhyp zusammen mit dem Rheingold Institut den Untersuchungsrahmen um eine genaue Betrachtung der Entscheidungsprozesse erweitert und das eingeführte zweistufige Studiendesign erfolgreich fortgeführt. Erster Schritt waren 20 qualitativ-psychologische Tiefeninterviews. Im zweiten Schritt wurden die wichtigsten Erkenntnisse der Interviews in quantitativen Fragebogen überführt und im April und Mai insgesamt mehr als 2.600 Menschen in einem bundesweiten und repräsentativen Online-Panel befragt. So konnten sämtliche Bedürfnisse und Wünsche der Befragten rund um das eigene Zuhause erfasst werden. Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick finden sich unter https://wohntraumstudie.interhyp.de/
Quelle: Interhyp AG (ots)