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Hundemalaria in 2008 wieder auf dem Vormarsch

Archivmeldung vom 19.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Eier legende Auwaldzecke. Das Weibchen legt ca. 3000 Eier. Wenn es mit den Erregern der Hundemalaria infiziert ist, sind auch ihre Eier mit den Erregern infiziert. Alle Zecken, die sich aus den Eiern entwickeln, können die Hundemalaria bei ihrer nächsten Blutmahlzeit übertragen. Bild: "obs/bpt/www.zeckenfilm.de"
Eier legende Auwaldzecke. Das Weibchen legt ca. 3000 Eier. Wenn es mit den Erregern der Hundemalaria infiziert ist, sind auch ihre Eier mit den Erregern infiziert. Alle Zecken, die sich aus den Eiern entwickeln, können die Hundemalaria bei ihrer nächsten Blutmahlzeit übertragen. Bild: "obs/bpt/www.zeckenfilm.de"

Kaum hat das Jahr begonnen, so werden von Tierärzten wieder schwere Infektionen der Babesiose gemeldet, die auch häufig als Hundemalaria bezeichnet wird. Diese Krankheit wird von der Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) übertragen. Der bisherige milde Winter begünstigt ihre Ausbreitung und das Infektionsrisiko für Hunde.

Bis vor einigen Jahren galt die Hundemalaria als Reisekrankheit, die durch Urlaubsreisen oder durch Importhunde nach Deutschland eingeschleppt wurde. Heute beträgt die Zahl der mit dieser gefährlichen Krankheit infizierten Hunde pro Jahr einige tausend Fälle in Deutschland. Aufgrund der Gefährlichkeit dieser Krankheit und der steigenden Fallzahlen empfiehlt der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) deshalb allen Hundehaltern, ihre Tiere rechtzeitig vor der beginnenden "Zeckensaison" vor den gefährlichen Zecken präventiv zu schützen. Hierzu verfügt der Tierarzt über wirksame Medikamente mit Zweifachwirkung, die sowohl die Zecken vom Hund abschrecken als auch in kurzer Zeit abtöten.

Erreger der Hundemalaria werden bei der Blutmahlzeit übertragen

Bei der Hundemalaria, einer der menschlichen Malaria sehr ähnlichen Infektionskrankheit, werden die roten Blutkörperchen des Hundes zerstört. Der Verlauf der Krankheit ist meist akut, unbehandelt in der Regel tödlich. Immer häufiger, so sagte Professor Ingo Nolte, Direktor der Klinik für Kleintiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover auf dem bpt-Pressesymposium, müssen Tierärzte neben der Babesiose bei Hunden auch andere schwere, durch die Erreger von Zecken und Mücken übertragene Krankheiten therapieren. Beispiele hierfür sind die Ehrlichiose, die Hepatozoonose und eine schwächere Form der Babesiose, die durch die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) übertragen wird. Neben Zecken übertragen auch Mücken schwere Infektionskrankheiten, wie die Herzwurmkrankheit oder die Leishmaniose. Sie ist auch für den Menschen gefährlich.

Prävention gegen Erregerübertragung

Um den Hund wirkungsvoller als bisher vor Zecken und Mücken zu schützen, wurde eine gemeinsame Leitlinie des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte, der Bundestierärztekammer, der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin und der DVG Fachgruppe Parasitologie und parasitäre Krankheiten unter Federführung von Professor Eberhard Schein, Direktor des Instituts für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin der Freien Universität Berlin, erarbeitet, die den neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung bei der Prävention gegen die Übertragung gefährlicher Erreger berücksichtigt. So empfiehlt die Leitlinie insbesondere Medikamente mit zweifacher Wirkung beim Hund einzusetzen, die sowohl die Zecken und Mücken abschrecken als auch schnell abtöten. Medikamente mit Zweifachwirkung, so sagte Professor Heinz Mehlhorn, Direktor des Instituts für Zoomorphologie, Zellbiologie und Parasitologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf auf dem bpt-Pressesymposium, seien grundsätzlich der beste Schutz. Denn wenn keine Zecke oder Mücke auf den Hund kommt, kann sie ihn auch nicht stechen und ihre Erreger übertragen.

Die zur Abwehr von Zecken und Mücken eingesetzten Medikamente mit zweifacher Wirkung, wie das Permethrin, werden auch zur Behandlung von Säuglingen ab dem 3. Lebensmonat und bei Kleinkindern mit Köpfläusen und Krätze (Skabies) sowohl vom Robert-Koch-Institut, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) als auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen.

Quelle: Bundesverbands Praktizierender Tierärzte


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