Phönix aus der Asche - Gedankenskizzen zur Reinkarnation und das Karma-Prinzip
Archivmeldung vom 06.10.2007
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Freigeschaltet durch [email protected]Manchen bedeutet Reinkarnation und Karma eine vielversprechende Perspektive, für andere stellt sie eine Unmöglichkeit dar; anderen ist sie selbstverständlich, für manchen ein Begriff einer verdrehten Weltlehre. Untrennbar verbunden sind die beiden Begriffe allemal.
„In manchem Aug´ ist was zu lesen!“
(aus: Zeichen im Sand, v. N.Sachs)
Viele von uns sind von einer möglichen Wiedergeburt nach dem physischen Tod überzeugt. Dies setzt voraus, dass der Tod nicht als das Ausgelöschtsein der individuellen Persönlichkeit begriffen wird, sondern als eine Art Wandlung, im Folgenden als Karma-Prinzip bezeichnet.
Das Karma-Prinzip
Im sog. Karma-Prinzip treffen wir auf eine wichtige und auch überraschende Erkenntnis: Nirgendwo im Universum gibt es einen rächenden oder lobenden Gott. Was uns auch immer geschieht, alles soll ein Spiegel unserer früheren Taten und Gedanken sein. So ist letztendlich jeder sprichwörtlich „seines Glückes Schmied“, und somit auch für alle Taten selbst verantwortlich, die einzig auf sein Konto gehen, im Positiven wie im Negativen. Wer auch immer oder was auch immer Gott darstellt und wenn irgendwo irgendwie etwas existiert, das als Gott definierbar ist, dann setzte es uns auf die Startbahn des Lebens und sagte: „Sieh zu, was du daraus machst!“
Karma widerfährt einem Menschen, ist weder Strafe noch Belohnung, es soll einfach einen Lernprozess auf einem unendlich langen Weg darstellen, vergleichbar mit der Situation in der Schule: der eine lernt schneller, der andere muss die Klasse wiederholen. Bedeutet das auch, dass mancher bereits nach kurzer Zeit (oder nach wenigen Leben!) das „Ziel“ erreicht, und andere dafür mehr Leben „wiederholen“ oder leben müssen, die den in unserem Inneren schlummernden Sinn und Zweck noch nicht erkannt haben? Womöglich, wenn man nur wüsste, wohin der Weg führt...
Für die Gestaltung des Lebens im Sinne von Karma gibt es offensichtlich wesentliche Faktoren, die da sind:
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KARMA: das Sanskrit-Wort bedeutet soviel wie „Tat“ oder „Handlung“. Es reflektiert die Vergangenheit des Menschen, wobei Karma sowohl vor ein paar Stunden als auch vor Jahrhunderten erzeugt worden sein kann.
- LEBENSPLAN: Mystiker gehen davon aus, dass die Seele vor ihrer Geburt einen Lebensplan aufstellt, wie den Bauplan eines Hauses. Darin ist das künftige Dasein skizziert, auch in Hinsicht auf spätere Erfahrungen und Lernprozesse. Dieser Lebensplan reflektiert die Zukunft des Menschen. Er kann jedoch jederzeit von ihm selbst verändert werden.
- FREIER WILLE: diese Eigenschaft scheint das wahre Geschenk der Götter an uns zu sein, denn ihn hat jeder Mensch zur Verfügung. Es gibt nach dem Karma-Prinzip kein irgendwie festgelegtes Schicksal, obwohl es uns in manchen Situationen so vorkommen mag. Alles, was uns geschieht, ist von uns selbst ausgelöst und zu verantworten. Der freie Wille repräsentiert die Gegenwart des Menschen, der immer und überall die Gelegenheit hat, diesen einzusetzen. Schon der ehrenwerte Goethe sprach vom „Menschen als Meister seines Schicksals“. Verbirgt sich dahinter der universelle Grundstein der Karma-Lehre?
Schuf der Geist eine materielle Basis?
Alles geschieht also freiwillig. Karma entsteht hiernach aus Freiheit und verwandelt sich wieder in Freiheit. Es wäre übrigens vermessen, wenn sich in den unvorstellbaren Zeiträumen der Entwicklung des Geistes nur der Mensch dem Prozess der Wiedergeburt unterziehen würde. Reinkarnation könnte es doch schließlich im gesamten Mikro- und Makrokosmos geben, von der Mikrobe bis zum Sternensystem würde sich das Leben manifestieren, um zu wachsen, zu reifen und weiterzuschreiten. Aus dem Tod eines Sterns – einer Supernova – entsteht ein neues Sternensystem, so wie es mit unserem Sonnensystem geschehen ist und wir womöglich gar selbst vor zwanzig Milliarden Jahren in einem kleinem Körnchen Materie bei dem sogenannten „Big Bang“ bereits vorhanden waren. In dieser Sekunde wurden auch Zeit und Raum geboren; ist es möglich, dass sich hier der Geist eine materielle Basis schuf? Der Ur-Geist, der den ersten Gedanken formierte? Fragen, die ins Unermessliche führen.
Gemäß dem Fall, Karma und Reinkarnation ist ein Faktum, würden wir ja im Endeffekt eine Menge „Leben“ mit uns herumtragen, dann könnte das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ eine dramatische Wende und ein karmischer Leitsatz sein. Denn dieser Nächste war uns vielleicht wirklich einmal nah.
Ein Mensch, der sich mit dem Karma-Gedanken vertraut gemacht hat, wird sich offensichtlich bemühen, niemandem ernsthaft Schaden zuzufügen. Er ist sich der Tatsache bewusst, dass er sich am Ende selber verletzt, wenn er andere verletzt, denn laut Karma fallen Schmerzen oder Segen, welchen er anderen zuteil werden ließ, auf ihn zurück. Er ist darauf bedacht, einem lebenden Wesen kein unnötiges Leid zuzufügen, es sei denn, es führt kein Weg herum. Beispielhaft kann man hier die weltweit noch intakten Naturvölker heranziehen, die im Einklang mit der Natur und sich selbst nur das nehmen, was sie zum Leben benötigen. Eben hier bemerkt man, daß Karma nichts damit zu tun hat, von nun an Vegetarier o.ä. zu werden, sondern dass dies lediglich eine Ernährungseinstellung sein kann.
Die Karma-Lehre, die prinzipiell keinerlei Religionsrichtung innehat, kann aber noch wesentlich weitreichender sein, da sie beispielsweise eine scheinbar wirksame Philosophie zur Bewältigung unserer ökologischen Probleme sein kann.
Nach mir die Sintflut?
Die Ex-und-Hopp-Mentalität des Jahrtausendwechsels ist eine Folge von mediengelenkten Denkmustern, die dem Menschen nur eine begrenzte Lebenszeit auf diesem Planeten gestattet. Wir haben alle keine Zeit mehr und wollen innerhalb kürzester Zeit so viele verschiedene Dinge tun. Wir möchten sowohl Kinder als auch ganztags berufstätig sein, überall wollen wir etwas mitbekommen. In dieser gekünstelten Effizienz bleibt die Frage: „Wofür?“, worauf die Antwort folgt: „...weil die Konkurrenz uns sonst übertrifft!“ Man sieht, wie das marktgerechte Wirtschaftsdenken Einfluss auf uns hat und den Menschen in Produktivität, Geld und Zeit programmiert. Das kürzlich eingebürgerte Schlagwort „Fun-Generation“ und der insbesondere in unseren Tagen wieder aufflammende Spruch „Nach mir die Sintflut“ sind wahrhaft inhumane Lebensmottos, die der Verantwortung für unsere Welt und auch unseren Nachkommen keinen Platz lassen. Verfolgt man mit offenen Augen und wachem Verstand die Handlungsweisen vieler Mitbürger, bekommt man das kalte Grausen ob der Tatsache, wie Ich-bezogen die Gesellschaft getrimmt wurde, wobei viele Meinungsbilder nicht die eigenen sind, sondern lediglich konstruiert von „Meinungsgebern“ wie große Nachrichten-Magazine, Politik und Medien. In der Gesellschaft des neuen Jahrtausends können wir allgemein beobachten, wie das Leben tendenziell immer gehetzter und oberflächlicher wird. „Fun“ ist ja grundsätzlich auch kein Problem und wünschenswert, doch sollte zumindest eine geringe Ehrfurcht sein vor den Fragen, woher wir kommen, wohin wir gehen, welchen Sinn unsere Existenz hat und was die Zukunft bringt. Einen zumindest ansatzweisen Ölzweig zeigten die „Future“-Ausstellungen der EXPO 2000, die der Welt demonstrierten, wie schön es sein kann, (zumindest weltlich gesehen) für uns und unsere Nachkommen. Wohlgemerkt: „kann“, denn die Umsetzung liegt am freien, kollektiven Willen der Menschheit.
Ein weiteres Beispiel ist die ökologische Misere, die immer wieder schöngeredet wird und die Mehrheit gar zustimmend auf horrende Benzinpreise reagiert. Die Benzinpreise sind ungerecht und gekünstelt, daher „indiskutabel“. Lediglich ansatzweise hört der Mitbürger von alternativen KFZ-Motoren und Energiequellen, die aber angeblich noch nicht „ausgereift“ wären. Alternativ-Motoren, die mit Sonne, Alkohol, Speiseöl, Müll, Wasser oder Wasserstoff angetrieben werden, sind mehr als nur reale Optionen für umweltgerechte und preisgünstige Mobilität. Kennt jeder die Einspritzanlagen, die es ermöglichen, hunderte von Kilometern mit nur ein paar Litern Benzin aus zu kommen? Sicher gibt es solche Autos bereits ansatzweise auf den Straßen zu bewundern, doch wird sich diese Innovation auch durchsetzen? Wer führt sich denn eigentlich vor Augen, dass das Konzept der Verbrennungsmotoren seit über fünfzig Jahren überholt ist?
Aufgrund korrupter Kontrollorgane ist man seit Jahrzehnten dazu gezwungen, Benzin zu benutzen, vor allem jene, die nicht den horrenden Bahnpreisen und dem trotz aller Unkenrufe noch immer schlechten öffentlichen Verkehrsnetz verfallen möchten. Dem Normalbürger bleibt keine Wahl: um mobil zu bleiben, muss er motorisiert sein. Und das nur, weil mit Öl und der damit verbundenen Verschmutzung der Meere, wie wir es in der jüngsten Vergangenheit mehrfach erleben durften, eine Menge Geld und Profit zu machen ist. Solange es skrupellose Geschäftemacher und Konzerne gibt, die sich nicht um die menschlichen Belange kümmern, setzen wir uns weiterhin der ökologischen Gefahr aus, chemisch und genetisch geschädigt zu werden. Und dieser Alptraum wird sich erst auf unsere Kinder und Enkel auswirken.
Wenn wir uns aber vor Augen führen, dass wir im Sinne des Karma-Prinzips und der Reinkarnationstheorie unsere eigenen Enkel sein können, würden wir dann unser Denken und Handeln radikal ändern?
„Jedem wird im Plan eine Aufgabe gegeben...“
Hinweise und hochintelligente Aussagen erhalten wir gar schon aus dem Bereich der Channeling-Botschaften. Auch wenn Channeling in der breiten Öffentlichkeit nicht gerade einen hohen Stellenwert innehat, mag hier ein interessantes und gar originelles Beispiel die Sachlage verdeutlichen:
„Ihr seid nicht die Krone der Schöpfung. Seid nicht so eitel, mit euch geht nicht der Nabel der Welt verloren. Nichts ist teurer, als nachher euren Dreck wegzumachen, wenn ihr euch ausgerottet habt. Die Nachbarplaneten sind tot, das wisst ihr doch. Aber mit `Hallo´ begrüßen euch viele Freunde auf Planetensystemen anderer Sterne.“
Sogar in Hinsicht auf frühe Zivilisationen und Reinkarnation gibt es folgende Hinweise:
„Jedem wird im Plan eine Aufgabe gegeben. Eure ist es, mit der Erde klar zu kommen. Der Plan ist schon einmal fast schiefgegangen. Ich meine Atlantis. Man gab euch eine zweite Chance. Heute seid ihr Atlantis! Jedoch seid ihr noch primitiver als damals. Mein Gott, wenn ihr das alles hättet, mit Gemeinheit würdet ihr – mein Wort – alle bekannten Zivilisationen ausrotten. Das ging mit Atlantis unter. Man gab es euch nicht noch einmal!“
Ist dem noch etwas hinzu zu fügen?
Gilt das Karma-Prinzip, besteht dann folglich Reinkarnation und der daraus resultierende Lernprozess im ganzen Universum? Sind die kosmischen Gesetze überall gleich und gehört die Menschheit zu einem uns noch unbekannten Ganzen, wie es aus den Botschaften herauszulesen ist?
Fragen
Gehören wir wie alle Lebewesen im Kosmos zu einer Einheit? Haben wir bestimmte Aufgaben zu erfüllen, als Einzelperson und als Ganzes? Müssen wir einen Lernprozess absolvieren, um gewisse Grenzen zu überwinden? Werden wir in ferner Zukunft in eine Gesellschaft, einen „Galaktischen Club“, aufgenommen, die über unser jetziges Vorstellungsvermögen hinausgeht? Oder werden wir uns selbst zerstören, gerade dann, wenn wir es am wenigsten erwarten; nach einer schleichenden Degeneration der Zivilisation und/oder einem Zerfall des Moralkodex?
Resumeé
Karma und Wiedergeburt scheinen einen weit verzweigten Weg zu gehen. Es ist nicht immer leicht, für jeden von uns den richtigen Weg einzuschlagen. Aber ist das Wissen um Wiedergeburt nicht auch eine Pflicht, Widerstand zu leisten gegen Tyrannei und Unterdrückung, gegen Krankheit, Ungerechtigkeit und Selbstgefälligkeit, gegen den Zerwurf unser ethisch wohlmeinenden Ideale?
Und wenn mal wieder etwas nicht so klappt, wie man es erwartet hat, hat man es dann nicht von vornherein selbst so bestimmt? Und fragen wir uns doch immer wieder: „Warum passiert mir das?“
Es passiert, weil wir es so wollen!
Literaturhinweise:
- Albert Bodde: Karma & Reinkarnation, Güllesheim 2000
- Greg Braden: Das Erwachend er neuen Erde, Freiburg 1999
- Rainer Holbe: Warum passiert mir das? München 1990
- Elisabeth Kübler-Ross: Warum wir hier sind, Güllesheim 1999
- Time Life: Seelenreisen, 1988
- Osswald/Schnelting: Dein Wille geschehe jetzt!, Neuhasuen 1998
- Osswald/Schnelting: Weil ich dich liebe, Neuhausen 1999
- Smith/Braeucker: Mutter Erde wehrt sich, Neuhausen 1997
- Phyllis Virtue-Carmel: Planet der Wandlung, Neuwied 1995