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„Herr der Ringe“ entschlüsselt: „Russen und Deutsche sind schicksalhaft verbunden“

Archivmeldung vom 11.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
J. R. R. Tolkien, 1916
J. R. R. Tolkien, 1916

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Im Fantasy-Klassiker „Der Herr der Ringe“ ist der Gang der Menschheit verschlüsselt. Davon ist Autor Ludwig Gartz überzeugt. „Nachdem wir Moria durchschritten, ist das Ende der Finanz-Eliten nah“, sagt er gegenüber Sputnik. Zudem erklärt er, was Russen und Deutsche verbindet. Tolkien wiederum lehnte Interpretationen seines Werks stets ab.

„Die Ereignisse im ‚Herrn der Ringe‘ finden chronologisch statt“, sagte Ludwig Gartz, Autor und Analytiker des „Herr der Ringe“-Werks, im Sputnik-Interview. Er hat in einigen Analysen detailliert das große Epos „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien untersucht. Darüber hatte Sputnik in einem früheren Beitrag berichtet. Der Hesse ist überzeugt: Der große englische Schriftsteller Tolkien habe den historischen Gang, oder besser die „Bewusstseins-Prozesse“, der Menschheit verschlüsselt in seinem Fantasy-Weltklassiker für die Nachwelt dargelegt. Das erklärt Gartz in seinem Buch „Die Ringvernichtung“ (2017). Weitere Werke von ihm sind „Die Symbolik Tolkiens“ und die wirtschafts-kritische Abhandlung „Fließendes Geld“, die dringend fordert, das Zins-Geld abzuschaffen.

Um damit auch die großen Zentralbanken – vor allem die US-Zentralbank FED – zu entmachten. Das „Federal Reserve System“, kurz FED, wurde 1913 durch private US-Banker gegründet und hat bis heute politische Vollmachten als US-Notenbank. Sie wird als Privatbank geführt. „Das Ereignis, das die Gründung der FED markiert, fällt in den ganzen Vorlauf zum Ersten Weltkrieg. Und zwar ist das die Zeit, in der die Ringgemeinschaft durch Moria wandert. Man ist geflohen, man konnte den Caradhras nicht bezwingen, man wurde angefallen von Wölfen. Alles Zeichen für eine zunehmende Feindseligkeit in den internationalen Beziehungen vor dem Ersten Weltkrieg.“ Moria stehe für den Bereich des Miteinanders, der sozialen Gemeinschaft.

Der Brunnen in Moria: Symbol für Zins-Geld

Angekommen am Brunnen in Moria, erkennt die Ringgemeinschaft folgendes. „Der Brunnen ist ein Symbol für die Versorgung. Das heißt, es geht um die Versorgung der Gesellschaft mit Geld. Pippin wirft einen Stein in den Brunnen. Pippin steht für den Leichtsinn, für leichtsinnige Handlungen.“ Darin sei verschlüsselt, dass es leichtsinnig für die gesamte Menschheit war, zinsbehaftetes Geld einzuführen. Profitieren tat davon stets nur das internationale Finanzwesen, also die globale Finanz-Elite.

„Gandalf hat sich dann auch sehr über diesen Steinwurf aufgeregt.“ Der auch als „Grauer“ bezeichnete Magier sah das kommende Finanz-Unglück auf die Menschheit zukommen. „Diese Symbolik passt, wenn ich mir das im Außen ansehe.“ Autor Gartz zitierte den damaligen US-Präsidenten Woodrow Wilson, in dessen Amtszeit die FED gegründet wurde, der die Zentralbank hart in einem damaligen Brief kritisierte – sie aber dennoch nicht gestoppt hatte. „Dann stellte er fest, dass er sein eigenes Land verraten und die Demokratie verkauft hatte.“

Geht altes Geld-System bald unter?

Gartz nimmt das Ende vorweg. Im Prinzip stehe die Vernichtung des Ringes – die den Autor auch zum Titel seines Buches inspirierte – für das Ende des Zinsgeld-Systems, das „uns bald bevorsteht“. Die Börsen seien extrem „überhitzt“. Die globale Finanzelite wisse gar nicht mehr, wo und wie sie noch der darbenden Mittelschicht Geld abknöpfen könne. Der Untergang sei nah. Das geht aus dem Buch „Die Ringvernichtung“ hervor. Vielleicht werde danach ein „fließendes Geld-System“ nach dem Ökonomen Silvio Gesell eingeführt. Wie das anschließend anbrechende „Goldene Zeitalter“ aussehen wird, beschreibt der hessische Autor ausführlich in „Die Ringvernichtung“.

Bis heute habe die alte Finanz-Elite stets versucht, auch auf die Politik Einfluss zu nehmen. Doch dieses Spiel stehe kurz vor dem Ende. Laut Gartz gibt es innerhalb der Elite zwei Fraktionen, die sich teilweise auch gegenseitig bekriegen. Die „Hardliner-Fraktion“ wolle mit aller Macht die Weltherrschaft an sich reißen – auch wenn dies das Ende der Menschheit bedeuten würde. Die andere Gruppe, eine „mildere Variante“, wolle zumindest den Fortbestand der Welt sichern. Als dritte Fraktion benennt der Autor „die aufgewachten, bewussten Menschen“, die das durchschauen und das alte Spiel der Macht gerne beenden würden. „Die gerne wollen, dass die Menschheit frei ist“, so der Autor.

„Dadurch“, schreibt Gartz in seinem Buch „Die Ringvernichtung“, „dass die Gorbag-Orkfraktion (eine der eben beschriebenen Machtgruppen – Anm. d. Red.) und die Schagrat-Orkfraktion sich gegenseitig neutralisieren, wurde einerseits der aktuelle Bewusstseinsdurchbruch für die Menschen möglich und andererseits wird so auch die Tür für das Ende des alten Machtapparats geöffnet.“ Die „mildere Gruppe“ habe Trump unterstützt, der nun einen Wandel einleite. „Dieses Ziel war mit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten erreicht. (…) Daher bewirkt ihr Einfluss auf die Politik Trumps teilweise so seltsame Manöver der Trump-Regierung.“

In seinem Buch beschreibt er, wie der russische Präsident Wladimir Putin seit 2001 versucht, sich der Macht der globalen Finanz-Eliten zu entziehen – um Russland so eigenständiger und handlungsfähiger zu machen. Damit überrasche der Kreml-Chef die globale Elite. So „sieht Sauron die Vernichtung des Einen Ringes nicht voraus und wird davon überrascht“, schreibt Gartz. „Der Moment, in dem Sauron seinen unmittelbar bevorstehenden Untergang erkennt und in dringender Eile nach den Ringgeistern ruft“, lasse sich so innerlich und äußerlich deuten.

„Es gibt einen verborgenen Krieg“, sagte Gartz im Sputnik-Interview, „der gegen Deutschland stattfindet und der im Grunde auch Russland mit einbezieht. Weil sie als die beiden Völker gesehen werden, die die Fähigkeit und den Willen haben, gerechte Systeme herbeizuführen. Wenn diese Systeme greifen, führt das zu einer Gleichverteilung. Dann endet die ungerechte finanzielle Umverteilung der Vermögensverhältnisse – und dann endet auch die Macht der alten Eliten.“

Die germanischen und slawischen Völker, also die Deutschen und die Russen, seien seit jeher „schicksalhaft miteinander verbunden“ gewesen. Deswegen finde auch das Russland-Bashing durch westliche Kräfte statt, deswegen werde Deutschland stets so „klein gehalten“.

Geschichtlich sei klar, dass „immer auch versucht wurde, Deutschland und Russland gegeneinander auszuspielen. Auch in den Weltkriegen aufeinander zu hetzen, damit sie sich gegenseitig neutralisieren. Damit dann die USA die Oberhand behalten. Man wollte diesen Völkern die Macht nehmen, gerechte Systeme einzuführen. Letztendlich geht es darum, einen System-Wandel zu verhindern.“ Das sei die Erkenntnis, die „man aus diesem Ring-Krieg“ ableiten könne.

Tolkien, der kriegserfahrene Erschaffer des Fantasy-Klassikers, wehrte sich stets gegen Allegorien und Interpretationen. Sowie gegen Behauptungen, sein Epos würde irgendeine geheime Botschaft verschlüsseln.

„Was die tiefe Bedeutung oder ‚Botschaft‘ meines Buches angeht, so hat es (…) keine“, schrieb J. R. R. Tolkien im Vorwort zur revidierten „Herr der Ringe“-Ausgabe 1966. „Es ist weder allegorisch, noch hat es irgendeinen aktuellen Bezug. (…) Ihr Ursprung sind Dinge, die mir schon lange im Sinn lagen oder in einigen Fällen schon niedergeschrieben waren, und wenig oder nichts wurde durch den Krieg, der 1939 begann, oder durch seine Folgen verändert. (…) Doch die Allegorie in allen ihren Formen verabscheue ich von Herzen, und zwar schon immer, seit ich alt und argwöhnisch genug bin, ihr Vorhandensein zu bemerken. Geschichte, ob wahr oder erfunden, mit ihrer vielfältigen Anwendbarkeit im Denken und Erleben des Lesers ist mir viel lieber.“

Ludwig Gartz: „Die Ringvernichtung: Tolkiens Lösungen für die Menschheit“, Eigenverlag, 230 Seiten, 2. Auflage Juli 2018. Das Buch des Autors ist im Handel erhältlich. Er arbeitet auch als Schriftsteller und Übersetzer. Ebenso ist von Gartz unter anderem „Die Symbolik Tolkiens“, „Fließendes Geld“ oder auch „Globaler Reichtum – Die Machbarkeits-Studie“ erschienen. Alle diese Bücher können auch direkt über die Homepage des Autors bestellt werden: www.neunheit.de

„Herr der Ringe“ ist ein 1954/1955 veröffentlichter Roman von John Ronald Reuel Tolkien. Er gehört zu den kommerziell erfolgreichsten Romanen des 20. Jahrhunderts und gilt als Klassiker der Fantasy-Literatur. Die erste deutsche Übersetzung erschien 1969/1970. Weltweit wurde der Roman etwa 150 Millionen Mal verkauft.

Das Radio-Interview mit „Herr Der Ringe“-Experte Ludwig Gartz zum Nachhören:

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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