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Zentrale Randlage – Lokalkultur: Wie man etwas in Bewegung bringt

Archivmeldung vom 15.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Der Beitrag enthält im Textbereich ein oder mehrere Videos. Bild: ExtremNews
Der Beitrag enthält im Textbereich ein oder mehrere Videos. Bild: ExtremNews

In der oberhessischen Kreisstadt Lauterbach haben sich sieben ebenso engagierte wie interessante Menschen zu einem Verein zusammengeschlossen, um die Kulturlandschaft in ihrer Region aktiv zu beleben. Mit „Zentrale Randlage – Lokalkultur“ fand diese Initiative einen treffenden Namen: Es geht um einen der vielen Kulturräume abseits der Aufmerksamkeit des angeblich „bedeutenden“ Feuilletons, um die von vielen geschmähte „Provinz“, die allerdings sehr viel rühriger, interessanter, spannender, lebens- und kulturhungriger ist, als es saturierte Kunstversteher und -definierer in den Ballungsräumen ahnen. Einen Eindruck davon fing Herbert Jost-Hof für ExtremNews im Gespräch mit sechs der sieben Vorstandsmitglieder des Vereins „Zentrale Randlage – Lokalkultur“ ein.

Sie sind umtriebig, sie stecken voller guter Ideen … und sie haben sich so schnell gefunden, wie es nur möglich ist, wenn eine gemeinsame Vision entsteht: Jenni Herde und Torsten Fock-Herde, Heraldo Rey, Lothar Kaßen, Helma James, Klaus Saalmann und Ulrike Eichmann, das einzige Mitglied des Vorstands, das verhindert ist, als wir mit Kamera und Mikrofon die „Zentrale Randlage – Lokalkultur“ besuchen.

Der Begriff „Zentrale Randlage“ verweist auf einen realen Ort in Lauterbach; um genau zu sein: ein rotes Haus in der Rockelsgasse mit der Nummer 62. Früher war hier ein Café, in dem die Kultur bereits eine angestammte Heimat hatte. Helma James weiß darüber zu erzählen. Sie hat das Gebäude von ihren Eltern geerbt und noch in den Überlegungen, wie sie es nutzen soll, Lothar Klaßen getroffen, der zunächst als potentieller Mieter einer Wohnung in das Haus kam. Wobei er – sozusagen im gedanklichen Gepäck – die Liebe zur Kultur und die Erfahrung aus früheren Projekten mitbrachte. Und es „klickte“, wie man so schön sagt. Die Idee, das Haus in ein Kulturzentrum umzuwandeln, war geboren.

Gute Ideen sprechen sich bekanntlich schnell herum und so stellten sich in kurzer Zeit die anderen Gründungsmitglieder des Vereins ein, jede und jeder von ihnen ausgestattet mit Ideen, mit Erfahrungen, die für das Gesamtprojekt wichtig waren und sind … und vor allem mit großem Enthusiasmus, der noch durch den Umstand gesteigert wurde, dass von Anfang an die Chemie in der Gruppe stimmte.

„Zentrale Randlage“, der Namen, den Helma James ersann, verweist aber auch im übertragenen Sinn auf einen Ort – oder besser: die Verortung auf der kulturellen Landkarte Hessens. Aus der Sicht von Kultusverantwortlichen und den meisten Medien wird einem Ort wie Lauterbach bestenfalls kulturelle Randlage zugebilligt. Für die Region allerdings besitzt er zentrale Bedeutung.

Hier setzt der Verein mit seiner Arbeit an. Es geht darum, die lokale und regionale Kultur zu präsentieren in ihrer Vielfalt, zu definieren in ihrem Anspruch, ihren Werten und ihrer Relevanz innerhalb des großen Kunst- und Kulturgeschehens, das dabei durchaus auch seine Momente und Auftritte in der Rockelsgasse haben darf.

Mit Musiker- und Künstlerstammtischen, mit Ausstellungen, Lesungen und Konzerten, dem Angebot, die Räume im Haus für Veranstaltungen jeder Art zu nutzen, übernimmt der Verein gleichzeitig die Rollen von Vermieter, Vermittler und Organisator.
Im Keller werden außerdem Übungsräume und vor allem Aufnahmemöglichkeiten für Musiker entstehen: ein Studio, das für anspruchsvolle Musik- und Sprachaufnahmen bis hin zur Produktion von Master-Tapes für die CD-Produktion geeignet sein und indem auch regelmäßig ein Internet-Radio mit seinen Angeboten online gehen wird.

Und das sind keine Luftschlösser. Die dafür benötigten Genehmigungen liegen vor, die Pläne sind fertig und auskalkuliert, die notwendigen Umbauarbeiten haben bereits begonnen, die Technik wartet größtenteils bereits darauf, eingebaut werden zu können.

Die Frauen und Männer der „Zentralen Randlage“ sind Visionäre. Aber sie sind auch Realisten. Ihr Projekt ist bestens durchdacht und findet bereits reges Interesse bei Kulturschaffenden und -interessierten.
Zusätzliche Ideen sind immer willkommen. Auch Menschen, die mit anpacken wollen, denn die rührigen Mitglieder des Vereins stemmen bislang das gesamte Vorhaben in Eigeninitiative, unterstützt von privaten Förderern.
Die Kassen der öffentlichen Verwaltungen sind, das ist nicht neu, ziemlich leer und gespart wird zuerst dort, wo es das Gesetz erlaubt: bei den „freiwilligen Aufgaben“, zu denen eben auch die kulturelle Versorgung der Bevölkerung zählt.

Wer eine Möglichkeit sucht, sich sinnvoll zu engagieren, egal in welcher Form, dem ist mit der „Zentralen Randlage“ sicher ein guter Platz dafür gegeben. Und wer in etwas Sinnvolles investieren möchte, das Menschen allen Alters bereichert, der hat hier eine gute Adresse gefunden und sollte sich einfach selbst vor Ort ein Bild machen von der Initiative, den mit ihr verbundenen Menschen und ihrer Vision.
Den direkten Kontakt zur Website des „Zentrale Randlage – Lokalkultur“ gibt es hier, bei Anklicken des Vereinsnamens.

Text von Herbert Jost-Hof

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