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Studie: Eigentum schützt vor der Armut im Alter

Archivmeldung vom 06.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Eigentum schützt vor Armut im Alter. Allerdings nur, wenn es auch in Stand gehalten wird und nicht auf "moderne Art" gebaut wurde (Symbolbild)
Eigentum schützt vor Armut im Alter. Allerdings nur, wenn es auch in Stand gehalten wird und nicht auf "moderne Art" gebaut wurde (Symbolbild)

Bild: Karl-Heinz Laube / pixelio.de

Die Altersarmut in Deutschland wird in den nächsten Dekaden stark steigen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Bertelmann Stiftung, des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).

Laut den Wissenschaftlern wird die Armutsrisikoquote von etwa 16 Prozent in den Jahren 2015 bis 2020 auf 20 Prozent in der zweiten Hälfte der 2030er Jahre zunehmen, also um 25 Prozent steigen. Diese Grundsicherungsquote wird im genannten Zeitraum von etwa 5,5 auf etwa 7 Prozent wachsen. Besonders hoch ist das Risiko für Personen mit geringer Bildung, alleinstehende Frauen und Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen waren oder einen Migrationshintergrund haben.

Insbesondere in Ostdeutschland wird laut Bertelsmann Stiftung die hohe Arbeitslosigkeit in den Neunziger Jahren erheblich zur Steigerung der Altersarmut beitragen. Gleiches gilt für Frauen, die in der Vergangenheit aufgrund von Kindererziehung und einer höheren Teilzeitquote im Schnitt signifikant niedrigere Rentenansprüche als Männer erworben haben. Einen starken Einfluss haben zudem lange Zeiten der Arbeitslosigkeit oder eine geringe Ausbildung, als Faktoren die zumeist ein vermindertes Lebenserwerbseinkommen nach sich ziehen.

Das steigende Armutsrisiko im Alter schlägt sich auch im gesellschaftlichen Diskurs nieder. 56 Prozent aller Bürger machen sich, laut einer repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsberatungsgesellschaft Ernst & Young, Sorgen um ihre Existenz im Ruhestand - mit steigender Tendenz. "Die Mehrheit der Deutschen glaubt nicht mehr an das Mantra, die Rente sei sicher. Die Angst vor Altersarmut reicht bis weit in die Mittelschicht", kommentiert Sven Thieme, Geschäftsführer der Competent Investment Management aus Coswig, die aktuellen Studien.

Bevölkerung glaubt nicht an politische Lösungen gegen Altersarmut

Politische Lösungen für eine sichere und auskömmliche Rente erwartet nur noch ein kleiner Teil der Bevölkerung. Mit 71 Prozent erwartet die überwältigende Mehrheit steigende Beiträge zur Rentenversicherung; 34 Prozent gehen sogar davon aus, dass die Beiträge in den nächsten Jahren stark ansteigen werden. Das ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Befragt wurden 1214 Bürger ab 16 Jahren zwischen Ende Mai und Anfang Juni.

Auch die Autoren der Bertelsmann Studie teilen die Skepsis in der Bevölkerung. Im Rahmen der 149 Seiten umfassenden Untersuchung sahen sich die Wissenschaftler auch die aktuellen Reformmodelle an, die drohende Altersarmut eindämmen sollen. Dabei kommt die Studie zu einem ernüchternden Ergebnis: Keines der diskutierten Modelle könne die Altersarmut spürbar reduzieren. Die Wissenschaftler kritisieren außerdem die hohen Kosten einzelner Reformvorschläge. "Das Bauchgefühl vieler Bürger und die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse lassen nur einen Schluss zu: An der privaten Altersvorsorge führt kein Weg vorbei", sagt Sven Thieme, Geschäftsführer der Competent Investment Management.

Die anhaltend niedrigen Zinsen auf klassische Kapitalanlagen wie Lebensversicherungen und Rentensparpläne, machen das Thema private Altersvorsorge allerdings nicht nur relevant, sondern auch komplex. Gleichzeitig haben sich Arbeitswelt und Erwerbsbiographien in den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert und bieten vielen Menschen weniger Planungssicherheit. "Menschen und Lebenskonzepte sind individuell und genauso individuell muss auch die Finanzplanung für das Alter erfolgen", erklärt Sven Thieme, Geschäftsführer der Competent Investment Management, die Herausforderungen.

Immobilieneigentum schützt vor Altersarmut

Laut der Bertelsmann Studie senkt vor allem Immobilieneigentum das Risiko für Altersarmut signifikant: "Selbstgenutztes Wohneigentum stellt eine verbreitete Vermögenskomponente zur Einkommenssicherung im Alter dar. Rentnerinnen und Rentner, die in einer abbezahlten eigenen Immobilie wohnen, müssen keine Miete zahlen und verfügen daher über einen höheren finanziellen Spielraum." Vor allem Sparer, die über mehrere Immobilien verfügen, müssen sich laut der Studie kaum Sorgen um ihren Lebensabend machen. "Falls ein Haushalt über weitere Immobilien und entsprechende Mieteinnahmen verfügt, kann davon ausgegangen werden, dass dieser Haushalt keinem Altersarmutsrisiko unterliegt", schreiben die Bertelsmann Wissenschaftler.

Viele Vorsorgespezialisten raten als weitere Säule der Altersvorsorge, einen Teil des Vermögens in Edelmetallen, wie Gold, Silber und Platin zu investieren. Je nach Präferenzen wird ein Anteil am Gesamtportfolio zwischen 15 und 25 Prozent empfohlen. Sven Thieme, Geschäftsführer der Competent Investment Management, erklärt die Vorteile von Edelmetallen: "Gerade in Krisenzeiten bietet Gold einen sicheren Hafen. Es ist wertstabil, inflationssicher und weist nur eine niedrige Korrelation zu anderen Asset-Klassen auf."

Einen abschließenden Ratschlag gibt Finanzprofi Sven Thieme allen Menschen, die sich Sorgen um ihren Lebensstandard im Ruhestand machen: "Wer sich vor Altersarmut schützen möchte, sollte sich vor allem darüber im Klaren sein, dass es wichtig ist, frühzeitig eine gute Strategie zu entwickeln, um die gewünschten Ziele auch erreichen zu können. Selbst kleine monatliche Sparbeträge können sich bei langfristiger Planung zu hohen Beträgen summieren."

Quelle: Competent Investment Management GmbH (ots)

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