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Für unermüdlichen Einsatz gegen Antisemitismus: ASB verleiht Annemarie-Renger-Preis an Charlotte Knobloch

Archivmeldung vom 25.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Charlotte Knobloch wurde vom ASB für ihren unermüdlichen Einsatz gegen Antisemitismus mit dem Annemarie-Renger-Preis ausgezeichnet. Bild: "obs/ASB-Bundesverband/ASB/Hannibal"
Charlotte Knobloch wurde vom ASB für ihren unermüdlichen Einsatz gegen Antisemitismus mit dem Annemarie-Renger-Preis ausgezeichnet. Bild: "obs/ASB-Bundesverband/ASB/Hannibal"

Der Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V. hat gestern Abend zum sechsten Mal den nach seiner früheren Präsidentin benannten Annemarie-Renger-Preis verliehen. Die Auszeichnung erhielt in diesem Jahr Charlotte Knobloch, Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, für ihren unermüdlichen Einsatz gegen den Antisemitismus.

"Charlotte Knobloch erhebt ihre Stimme gegen den in unserer Gesellschaft erneut aufflammenden Rechtspopulismus immer wieder klar und couragiert. Das beeindruckt uns, und das möchte der ASB heute würdigen", erklärte der ASB-Bundesvorsitzende Knut Fleckenstein bei der Preisverleihung in Berlin vor rund 200 Vertretern aus Politik, Verbänden und der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland. "Im Namen aller Samariterinnen und Samariter möchte ich Ihnen, sehr geehrte Frau Knobloch, für Ihren Mut, Ihre Tatkraft und Ihre Offenheit von ganzem Herzen danken. Ihr hellwacher und kritischer Geist sollte uns allen ein Vorbild sein", so Fleckenstein. Kurz nach dem antisemitischen Terrorangriff in Halle gelte es mehr denn je, ein klares Wort zu sprechen, mahnte der ASB-Bundesvorsitzende: "Nie wieder wollten wir wegsehen. Das haben wir uns versprochen. Und darum müssen wir spätestens jetzt genau hinsehen und handeln!"

Der ASB war selbst Opfer von Rechtsextremismus, wurde 1933 von den Nationalsozialisten verboten, enteignet und zerschlagen. Von den rund 1.200 approbierten Ärzten im ASB waren die meisten jüdischer Herkunft.

Charlotte Knobloch nahm den Preis nach eigenen Worten mit "großer Dankbarkeit und Freude entgegen". Die Idee und das Ziel des Annemarie-Renger-Preises seien heute aktueller als je zuvor. "Die Ideale, die mit dem Namen Annemarie Renger verbunden sind, müssen uns heute mehr denn je Richtschnur und Anleitung sein", sagte die Preisträgerin in ihrer Dankesrede. Die Spaltung der Gesellschaft, der Hass, die Intoleranz, die immer weiter abnehmende Bereitschaft zum Dialog und schließlich der Antisemitismus - alle diese Probleme habe bereits auch Annemarie Renger als die großen Gefahren ausgemacht, denen die freiheitliche Demokratie tagtäglich begegnen müsse. Knobloch mahnte: "Die Fieberkurve unserer Demokratie sehe ich im Steigen begriffen. Dagegen aufzustehen bleibt daher unsere allergrößte und wichtigste Pflicht. Wenige gesellschaftliche Akteure haben dies gründlicher verstanden als der Arbeiter-Samariter-Bund, der sich gelebte Selbsthilfe und die gegenseitige Unterstützung in Zeiten von größter Bedürftigkeit von Anfang an auf die Fahne geschrieben hat." Mit Blick auf die AfD sagte sie: "Dass eine derartige Gruppierung, die ihre Verharmlosung der nationalsozialistischen Zeit geradezu zelebriert, in unserem Land in so breiter Front Wahlerfolge erzielen konnte, empfinde ich als verstörend und als überdeutliches Anzeichen einer tiefergehenden gesellschaftlichen Krise."

Quelle: ASB-Bundesverband (ots)

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