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Deutsche Bahn ergreift Maßnahmen wegen Coronavirus

Archivmeldung vom 27.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die Deutsche Bahn muß Reparaturen aus eigener Kasse zahlen. Wenn nicht repariert wird und etwas kaputt geht, dann zahlt es der Bund. Wird die Bahn als "gewinnorientiertes Unternehmen" eigenes Geld ausgeben? (Symbolbild)
Die Deutsche Bahn muß Reparaturen aus eigener Kasse zahlen. Wenn nicht repariert wird und etwas kaputt geht, dann zahlt es der Bund. Wird die Bahn als "gewinnorientiertes Unternehmen" eigenes Geld ausgeben? (Symbolbild)

Bild: Deutsche Bahn / Eigenes Werk

Die Deutsche Bahn ergreift erste Maßnahmen wegen der Coronavirus-Krise. Reisende in die vom Coronavirus betroffenen Gebiete in Italien können ihren Fahrschein kostenfrei erstatten lassen, gleiches gilt ab sofort für Reisende mit einer Fahrkarte des DB Fernverkehrs, bei denen der konkrete Reiseanlass aufgrund des Coronavirus entfällt, so die Bahn.

Als Beispiel nennt der Konzern die offizielle Absage einer Messe, eines Konzerts oder Sport-Events. Die kostenfreie Erstattung gelte auch für den Fall, dass ein gebuchtes Hotel im Zielort unter Quarantäne stehe. Die Deutsche Bahn habe sich "auf eine drohende Ausbreitung von Covid-19 in Deutschland umfassend vorbereitet". Bei einem von Behörden festgestellten Corona-Verdacht in einem Zug soll der betroffene Bereich gesperrt und nach der Fahrt professionell gereinigt und desinfiziert werden, so die Bahn. "Die Fahrgäste werden durch das Zugpersonal informiert, dass sie ihre Kontaktdaten hinterlegen sollen, um von den Behörden im Bedarfsfall kontaktiert werden zu können." Unter der Telefonnummer 0800-5141514 wurde dafür eine Hotline eingerichtet.

Discounter: Erhöhte Nachfrage nach Lebensmitteln und Hygienewaren

Deutsche Discounter und Einzelhändler berichten angesichts der aktuellen Coronavirus-Epidemie teils von einer erhöhten Nachfrage nach bestimmten Produkten. "In einigen Regionen und Filialen verzeichnen wir deutlich erhöhte Abverkäufe", teilte Lidl am Donnerstag dem Nachrichtenportal Watson mit. Besonders Artikel aus dem Trockensortiment und aus dem Hygienebereich würden "aktuell stark nachgefragt". Auch Aldi Süd spürt die Auswirkungen des Coronavirus auf das Konsumverhalten: "Wir registrieren in unseren Filialen eine verstärkte Nachfrage nach Produkten in bestimmten Warengruppen wie beispielsweise haltbare Lebensmittel. Wir sind darauf vorbereitet und erhöhen entsprechend unsere Lagerbestände." Dass in China zurzeit viele Produktions-Bänder stillstehen, spürt Aldi Süd ebenfalls. Ziel sei es, eine Anlieferung der geplanten Artikel zu gewährleisten und an den jeweiligen Verkaufsstarts der Produkte festzuhalten.

"Bei einigen Artikeln ist jedoch bereits jetzt absehbar, dass sich die Liefermenge zum Verkaufsstart reduzieren wird und somit diese Artikel bei hoher Nachfrage schneller vergriffen sein könnten." Darüber hinaus sei zurzeit nicht abschätzbar, ob und welche Artikel verzögert angeliefert bzw. gar nicht angeliefert werden können. "Wir bitten bei unseren Kundinnen und Kunden hierfür um Verständnis", teilte eine Aldi-Süd-Sprecherin mit. Aldi Nord hält die Versorgungssicherheit der Märkte für sichergestellt: "Lieferengpässe für Lebensmittel und Near-Food-Produkte wie Hygieneartikel können wir derzeit ausschließen." Die Drogerie-Kette DM teilte dem Nachrichtenportal unterdessen mit: "Wir beobachten, dass die Nachfrage stark steigt." Dabei gehe es um Hygieneartikel wie Desinfektionssprays, Tücher und Gele. Außerdem teilte DM mit, dass der Mundschutz einer bestimmten Marke "nahezu nicht mehr verfügbar" sei. Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben bereits reagiert: "Wir arbeiten bereits daran, die Verfügbarkeit der Produkte in unseren DM-Märkten sicherzustellen", so die Drogerie-Kette. Kaufland teilte hingegen mit: "Momentan sind uns keine Einschränkungen in der Warenverfügbarkeit bekannt." Auch bei Rewe und Penny ist die Warenversorgung offenbar gewährleistet: "Auffällige Nachfrageverstärkungen können wir bisher nicht feststellen."

Ökonom Sinn für "Kurzarbeitergeld" wegen Coronavirus

Hans-Werner Sinn, Ökonom und ehemaliger Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, befürwortet Maßnahmen wie die erneute Einführung des "Kurzarbeitergeldes" als Reaktion auf die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus. "Wir haben im Moment dieses Corona-Problem. Das setzt der Konjunktur maßgeblich zu", sagte Sinn dem Fernsehsender n-tv. Lieferketten seien unterbrochen. "Was nützt es da, die Endnachfrage zu stimulieren, wenn die Firmen nicht produzieren können. Richtiger wäre es, stattdessen sowas wieder anzudenken wie das Kurzarbeitergeld, das wir vor zehn Jahren hatten - dass die Firmen dann nicht untergehen, wenn es diese gesundheitsbedingten Probleme gibt", so der Ökonom.

Hannover Messe wegen Coronavirus auf der Kippe

Das Coronavirus gefährdet nun auch die Hannover Messe. Das "Handelsblatt" schreibt, eine Entscheidung, ob die Hannover Messe stattfinden soll oder nicht, werde Mitte März getroffen. Partnerland in diesem Jahr ist Indonesien. Das Risiko bei einer solch großen Industriemesse mit Vertretern und Ausstellern auch aus vom Coronavirus betroffenen Regionen und mit über 200.000 erwarteten Besuchern sei nicht kalkulierbar, hieß es aus Regierungskreisen. Die Veranstalter der Hannover Messe selbst wollen sich mit der Entscheidung über eine mögliche Verschiebung der weltgrößten Industrieschau wegen des neuartigen Coronavirus noch Zeit lassen. Man stimme sich mit den Gesundheitsbehörden, dem Beirat der Aussteller und Verbänden ab, teilte die Deutsche Messe AG mit.

"Alle Teilnehmer sind sich einig, dass es zum jetzigen Zeitpunkt zu früh ist, um über eine Verschiebung der Hannover Messe zu entscheiden", hieß es. Die Ausbreitung des Erregers und die Verschiebung anderer Messen machten aber deutlich, "dass sich die Situation tagtäglich ändern kann". Mitte März wolle man die Lage dann erneut bewerten. Auch bei der in der nächsten Woche stattfindenden Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin gibt es Überlegungen für eine Absage. Bundesinnenminister Horst Seehofer verwies auf den am Freitag tagenden Krisenstab der Bundesregierung, der eine feste Empfehlung abgeben soll. Auch erste große Unternehmen wie RWE sagen mit Verweis auf das Coronavirus kleine und große Veranstaltungen ab, die nicht unbedingt geschäftsnotwendig sind.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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