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Knapp 40 Prozent aller Autos fahren mit sicherheitsrelevanten Mängeln zur Hauptuntersuchung

Archivmeldung vom 27.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/Grafik: Kröner/GTÜ · 03/2015"
Bild: "obs/Grafik: Kröner/GTÜ · 03/2015"

Die Zahl aller bei der amtlichen Hauptuntersuchung (HU) von der GTÜ festgestellten Pkw-Mängel stagniert mit rund 40 Prozent seit zwei Jahren auf hohem Niveau. Lediglich innerhalb der beiden Mängelgruppen "geringe Mängel" und "erhebliche Mängel" gab es leichte Verschiebungen. So nahmen die erheblichen Mängel mit 22,4 Prozent (Vj. 23,9) leicht ab. Im Gegenzug stiegen die geringen Mängel auf 17,1 Prozent (Vj. 15,9). Die Zahl der untersuchten Pkw ohne Mängel ist auch im Jahr 2014 mit rund 60 Prozent konstant geblieben.

Dennoch kann die GTÜ bei den Fahrzeugmängeln keine Entwarnung geben: Auch weiterhin fällt fast jeder vierte Pkw wegen schwerwiegender Sicherheitsmängel bei der HU durch und erhält im ersten Anlauf keine Prüfplakette. Auf den Gesamtfahrzeugbestand von 44,4 Millionen Pkw hochgerechnet bedeutet dies, dass weit über zehn Millionen Autos nicht dem vom Gesetzgeber geforderten sicherheitstechnischen Standard im Straßenverkehr entsprechen. Dies ist das Ergebnis der jährlichen HU-Statistik, die die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung in Stuttgart vorgestellt hat.

Wichtig bei der Beurteilung der Mängelentwicklung: Die seit Mitte 2012 geltende neue Mängeleinstufung bei der HU hat die Ergebnisse ein Stück weit verändert. Aus sicherheitstechnischen Gründen werden einzelne Mängel seitdem nun stärker gewichtet und so mancher in der Vergangenheit "geringe Mangel" ist dies im Sinne der Verkehrssicherheit nun nicht mehr.

Mehr als drei Millionen Pkw bei der HU unter der Lupe

Bei den von der GTÜ 2014 im Rahmen der HU untersuchten 3,1 Millionen Pkw beanstandeten die Prüfingenieure besonders häufig die Beleuchtung-, Brems- und Auspuffanlage sowie den Zustand der Reifen.

Mängel-Spitzenreiter über alle Altersklassen hinweg ist bei den GTÜ-geprüften Autos* mit 27,2 Prozent die Mängelgruppe "Beleuchtung und Elektrik". Auf Platz zwei folgt die "Bremsanlage" mit 18,0 Prozent. Den dritten Platz belegt die "Umweltbelastung" wie Motorabgase, Ölverlust, Lärmentwicklung etc. mit 13,6 Prozent. Auf Platz vier liegen "Achsen, Räder, Reifen und Aufhängungen" mit 13,5 Prozent und auf dem fünften Platz landen die Mängel "Fahrgestell, Rahmen, Aufbau" mit 8,5 Prozent.

Pkw-Durchschnittsalter steigt auf 9 Jahre

Das Durchschnittsalter aller in Deutschland zugelassener Pkw nimmt weiter zu und liegt aktuell bei 9 Jahren. Aufgrund des hohen Fahrzeugalters ist der Gesamtzustand der älteren Fahrzeuge häufig sehr schlecht. In der Altersgruppe über neun Jahre ist mehr als die Hälfte der Fahrzeuge mit Mängeln unterwegs. Fast jedes dritte Auto dieser Altersklasse weist erhebliche Mängel auf oder ist gar verkehrsunsicher.

Regelmäßiger Werkstatt-Service verringert Mängel

"Vor dem Hintergrund der aktuellen Mängelzahlen appelliert die GTÜ an alle Autofahrer, den Service regelmäßig in einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen und fällige Reparaturen nicht unnötig aufzuschieben. Denn sicherheitsrelevante Fahrzeugmängel stellen ein Risiko für alle Verkehrsteilnehmer dar", betonte der Technische Leiter der GTÜ, Rainer Süßbier.

* Anteil festgestellter Mängel je Baugruppe bezogen auf alle GTÜ-geprüften Pkw

Quelle: GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung GmbH (ots)

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