Schusswechsel in München: Polizei geht von Terroranschlag aus
Archivmeldung vom 05.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach dem tödlichen Schusswechsel zwischen einem Mann und mehreren Polizisten am Münchener Karolinenplatz geht das Polizeipräsidium München von einem terroristischen Anschlag mit Bezug zum Generalkonsulat des Staates Israel aus. Ein Schwerpunkt der laufenden Ermittlungen liege in der Tatmotivation des Tatverdächtigen, teilten die Beamten am Donnerstagnachmittag mit.
Die Münchner Kriminalpolizei übernimmt unter Sachleitung der
Generalstaatsanwaltschaft München, Bayerische Zentralstelle zur
Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus, die weiteren Ermittlungen.
Für die Aufklärung der Tat bitten die Behörden um die Mithilfe der
Bevölkerung. Dafür wurde ein Upload-Portal eingerichtet, mit dem
Aufnahmen der Tat oder von der unmittelbaren Umgebung des Geschehens am
Karolinenplatz eingereicht werden können.
Bundesinnenministerin
Nancy Faeser (SPD) lobte die Beamten für die geglückte Vereitelung eines
möglichen Anschlags. "Die schnelle und entschlossene Reaktion der
Münchner Polizei hat heute einen Attentäter gestoppt und womöglich eine
terroristische Gewalttat verhindert", sagte sie. "Den Einsatzkräften
gilt unser großer Dank und Respekt. Ich bin sehr erleichtert, dass nach
den bisherigen Informationen die Einsatzkräfte der Polizei und andere
Menschen unverletzt blieben."
Sie habe mit dem israelischen
Botschafter in Deutschland und dem österreichischen Innenminister
gesprochen. "Die Ermittlungen werden die näheren Hintergründe dieser Tat
zeigen", sagte die SPD-Politikerin. "Diese Tat hat sich im
unmittelbaren Umfeld des israelischen Generalkonsulats ereignet - und
das am Jahrestag des Terroranschlags auf die israelische
Olympiamannschaft 1972." Es bleibe die Verpflichtung, alles für den
Schutz von Juden in Deutschland und von jüdischen und israelischen
Einrichtungen zu tun. "Wie lebenswichtig dieser Schutz ist, zeigt der
heutige Tag erneut. Es hat weiter höchste Priorität für die
Sicherheitsbehörden in Bund und Ländern, jüdische und israelische
Einrichtungen zu schützen."
Am Donnerstag waren gegen 9 Uhr in
der Nähe des Karolinenplatzes vor Ort befindliche Polizeibeamte auf eine
verdächtige Person aufmerksam, die sich dort nach Darstellung der
Polizei mit einer Langwaffe aufgehalten hat. Beim Kontakt mit der Person
ist es zum Schusswechsel mit den eingesetzten Polizeikräften gekommen,
bei dem der Tatverdächtige tödlich verletzt wurde. Nach derzeitigem
Ermittlungsstand wurden keine weiteren Personen verletzt. Parallel
begaben sich zahlreiche Einsatzkräfte zum Tatort, darunter
Spezialeinsatzkräfte der Polizei.
Beim Tatverdächtigen handle es
sich um einen 18-jährigen österreichischen Staatsangehörigen mit
Wohnsitz in Österreich und ohne festen Wohnsitz im Bundesgebiet, hieß
es. Die von ihm geführten Waffe soll ein Karabiner älterer Bauart mit
angebautem Bajonett sein. Ein in Tatortnähe abgestellter Pkw sei dem
Tatverdächtigen zugeordnet worden, hieß es weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur