Fachkräftemangel im Handwerk: Wie Betriebe unbewusst Bewerber und Azubis abschrecken
Archivmeldung vom 05.10.2024
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Freigeschaltet durch Mary SmithHandwerksbetriebe klagen weiterhin über fehlende Bewerber und unbesetzte Ausbildungsplätze - dabei liegt das Problem häufig im eigenen Haus. Veraltete Arbeitsstrukturen und ein schlechtes Arbeitsklima sind nur einige der Gründe, warum junge Menschen dem Handwerk den Rücken kehren. Statt die Branche zu stärken, verfestigen solche Fehler das negative Image des Handwerks und tragen zum Azubi-Mangel bei.
Es ist entscheidend, dass Betriebe anfangen, sich an die Erwartungen und Bedürfnisse der jungen Generation anzupassen. Nur so können Betriebe wieder attraktive Arbeitsplätze schaffen und den Nachwuchs ins Handwerk holen. In diesem Artikel wird erläutert, wie Betriebe unbewusst Bewerber und Azubis abschrecken und was sie tun sollten, um die Situation zu verbessern.
Imageprobleme des Handwerks
"Handwerk hat goldenen Boden" - dieser Satz galt früher, hat jedoch in der heutigen Zeit stark an Bedeutung verloren. Ein Grund für den Mangel an Nachwuchstalenten im Handwerk ist im mittlerweile schlechten Ruf der Branche zu finden. Handwerkliche Berufsbilder haben nicht mehr den Status, den sie früher innehatten. Stattdessen entscheiden sich viele junge Menschen dafür, eine akademische Laufbahn einzuschlagen und ein Studium aufzunehmen, das sie gegenüber der körperlich fordernden Arbeit in handwerklichen Berufen bevorzugen.
Der Zugang zu einer Hochschullaufbahn ist deutlich einfacher geworden. Dies hat zur Folge, dass sich die Anzahl junger Menschen, die sich für ein Studium statt einer Ausbildung entscheiden, deutlich erhöht hat. Viele Schulabgänger, die eigentlich hervorragend für das Handwerk geeignet wären, wissen gar nicht um die Gehalts- und Karriereperspektiven, die eine handwerkliche Ausbildung in der heutigen Zeit bietet. Denn Handwerker werden in der heutigen Zeit mehr denn je benötigt, sodass ein handwerklicher Berufsweg exzellente Aufstiegsmöglichkeiten schafft. Hier gilt es, entgegenzusteuern und Jobs im Handwerk wieder attraktiver zu machen.
So lassen sich Bewerber für das Handwerk begeistern
Fest steht: Das Handwerk ist eine der wichtigsten Säulen der Wirtschaft. Es sorgt dafür, dass Produkte hergestellt, Gebäude errichtet, Straßen saniert und Technologien verbessert werden. Und viele Menschen sind durchaus bestrebt, eine Karriere jenseits des Schreibtisches zu ergreifen. Damit sie erreicht werden, ist es wichtig, gute Arbeitsbedingungen zu schaffen, eine gerechte Entlohnung zu bieten und dadurch die Attraktivität des Handwerks zu erhöhen.
Hier wurden bereits einige wichtige Änderungen angestoßen. So haben sich die Gehälter in handwerklichen Unternehmen in den letzten fünf Jahren um bis zu 30 Prozent erhöht. Auch eine verbesserte Work-Life-Balance wird aktuell in vielen Betrieben diskutiert, etwa durch das Angebot einer Vier-Tage-Woche oder die Chance, mehr als sechs Wochen bezahlten Urlaub zu erhalten.
All diese Aspekte sind richtig und wichtig. Darüber hinaus ist es jedoch erforderlich, sie transparent nach außen zu kommunizieren und so die Zielgruppe für eine Ausbildung im Handwerk zu erreichen und zu überzeugen. Betriebe müssen auf sich aufmerksam machen, um von geeigneten Kandidaten wahrgenommen zu werden. Sie müssen sich zeigen, aktiv werden - und attraktiv werden. Um dies zu ermöglichen, lassen sich unterschiedliche Instrumente und Kanäle nutzen. Beiträge auf den sozialen Medien sind ein idealer Weg, um die Zielgruppe anzusprechen. Texte, Bilder und Videos auf Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok sowie LinkedIn bieten Interessierten Einblicke in den heutigen Berufsalltag des Handwerks, bauen Vorurteile ab und betonen die positiven Aspekte einer Ausbildung im Handwerk. Wer es schafft, den Nachwuchs zu begeistern, sichert sich die Fachkräfte von morgen.
Quelle: ProjektBauer GmbH (ots)