"Beste Gelegenheit seit dem Zweiten Weltkrieg" – erneut wird Deutschland auf Russland gehetzt
Archivmeldung vom 30.01.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićWenn jemand ständig und in vollem Ernst erklärt, dass er jemanden hasst und umbringen will, dann sollte man ihm glauben. Nicht anders zu verstehen sind die Verlautbarungen der US-Elite von einer "Gelegenheit", Russland aus der Welt zu schaffen. Und wieder soll Deutschland das für den Westen leisten, diesmal unter der Führung in Washington. Dies berichtet Wladimir Kornilow im Magazin "RT DE".
Weiter berichtet Kornilow auf RT DE: "Der Westen ist nun offiziell im Krieg gegen Russland. Die entsprechende Erklärung der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock auf der PACE-Tagung war nicht nur ein Getuschel am Rande, sondern Teil ihrer offiziellen Rede auf einer offiziellen Veranstaltung. Entsprechend offiziell sollten diese Worte auch bewertet werden.
Überhaupt verbirgt der Westen immer notdürftiger, dass er letztlich für die Zerstörung Russlands kämpft, für dessen Vernichtung – dafür, Russland ein für alle Mal vom Angesicht der Erde zu tilgen. Er will die – worin auch immer bestehende – "einmalige historische Chance" zu nutzen und sich für alle Kränkungen der Vergangenheit, für alle Niederlagen und Demütigungen rächen. Erinnern Sie sich noch an den letzten Sommer, als der damalige Kiewer Hauptschwätzer vom Dienst, Arestowitsch, auf Bitten des ukrainischen Verteidigungsministers Resnikow die hinter den Kulissen geäußerten Bitten von westlichen Ministern publikmachte, die sie Resnikow auf dem deutschen US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein ins Ohr geflüstert hatten? Damals, so Resnikow laut Arestowitsch, riefen sie dazu auf, dass die Ukraine "den widerwärtigen Wurm" – also Russland – fertigmachen solle. Die Schweden, so Arestowitsch, fügten hinzu: "Für Poltawa!", die Franzosen "Für Borodino!" – und die Deutschen hätten Resnikow angeblich vielsagend zugezwinkert. Laut und direkt um Rache für Stalingrad zu bitten, genierten sie sich damals wohl noch. Diese Worte von Arestowitsch wurden damals jedoch auf die leichte Schulter genommen – obwohl er damit die Bitte immerhin seines Ministers erfüllte, zumindest nach seinen eigenen Worten.
Nun aber ist dasselbe bereits öffentlich aus dem Munde offizieller westlicher Persönlichkeiten zu hören. Sie verbergen nichts mehr! Sehen Sie sich nur einmal das Interview des US-Senators Lindsey Graham an das deutsche Magazin Der Spiegel an. Er sagt es den Deutschen unverblümt und offen:
"Ich glaube, wir haben eine Gelegenheit, wie es sie nur einmal in einer Generation gibt: dem russischen Militär das Rückgrat zu brechen, ohne amerikanische oder deutsche Soldaten auf das Schlachtfeld zu schicken."
Er sprach gar von der "besten Gelegenheit seit dem Zweiten Weltkrieg"! Daraus können wir schließen, dass aus seiner Sicht auch Deutschland schon im Zweiten Weltkrieg eigentlich dieselbe "historische Mission" erfüllen sollte. Offenbar hatte der Senator bereits vergessen, auf welcher Seite der Geschichte sein Staat damals zu stehen vorgab. [Anm. d. Red.: Vielleicht erinnert er sich aber auch etwas zu gut an die Zeit unmittelbar davor.]
Und da erscheint doch buchstäblich am selben Tag ein Interview in polnischen Medien – der ehemalige Präsident Polens Lech Wałęsa gab praktisch dasselbe zum Besten, Wort für Wort!
"Jetzt ist der beste Zeitpunkt, sich mit Russland endgültig auseinanderzusetzen", erklärt der 79-jährige Pole. Lesen Sie die folgenden Worte aufmerksam:
"Den Deutschen muss aufgezeigt werden, dass es schon immer Probleme mit Russland gab – und wir Polen wissen darüber ganz besonders gut Bescheid. Deshalb hat diese Generation die Chance, sich mit Russland auseinanderzusetzen ... Die [nachfolgenden] Generationen werden uns nicht verzeihen, wenn wir sie nicht nutzen ..."
Können diese Worte denn noch irgendwie anders gelesen werden? Da ruft doch tatsächlich ein Pole – noch dazu ein ausgewachsener Lech Wałęsa – allen Ernstes die Deutschen auf, sich an den Russen für "historische Kränkungen" zu rächen! Wałęsa hat, ebenso wie der von Russophobie geblendete Graham, offensichtlich etwas Wesentliches aus der jüngeren historischen Vergangenheit vergessen – insbesondere das alles, was die Deutschen seinen Vorfahren seit 1939 und im Jahr 1940 angetan haben. Dabei hatte Polen diesen mit Grabkreuzen großzügig übersäten Weg schon einmal im Parademarsch beschritten. Wladimir Putin erinnerte die Polen vor nicht allzu langer Zeit daran, nämlich in seinem Artikel über die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg. Denn Russlands Präsident erwähnte doch nicht zufällig die Fakten der Zusammenarbeit Polens mit Nazideutschland bis zum Jahr 1939. Auch damals gab man sich in Warschau doch dem Wahn von Rache an den Russen mit Hilfe der Deutschen – für "historische Kränkungen" – hin. Am Ende wurde Polens eigenes Volk zu einem der ersten Opfer des Nationalsozialismus. Nach den Worten von Wałęsa zu urteilen, hat zumindest die Elite in Warschau nichts, gar nichts aus der Geschichte gelernt.
Heute jubelt die westliche Presse über die "epochale" Entscheidung der Bundesregierung in Berlin, weil sie kürzlich das gesamte Konzept einer umsichtigen Nachkriegspolitik über Bord warf.
Vor allem britische Zeitungen zeichnen sich durch besonders großen Eifer aus und verkünden, dass sich "die Welt gegen das Böse vereint" habe.
Ja, ja, lieber Leser, "das Böse der Welt" ist das russische Volk! Achten Sie auf diese Worte.
Screenshot The Mirror
Besonders dürften – oder zumindest sollten – sich vor allem diejenigen Russen angesprochen fühlen, die noch wähnen, dass der Konflikt in der Ukraine sie selbst ja nicht betrifft, dass er sie persönlich in keiner Weise berührt. Nichts dergleichen! Noch direkter geht es wahrlich nicht mehr: Jetzt wird unverblümt verlautbart, dass Russland besiegt und vernichtet werden muss. Allen Russen wird ganz offen gesagt, dass sie und ihre Kinder für die Siege ihrer Vorfahren bei Poltawa, Borodino und Stalingrad gezüchtigt werden müssen. Die westliche Presse informiert sie alle heute quasi persönlich, dass die Entscheidung, Panzer in die Ukraine zu schicken, den Konflikt dort zu einem "Krieg des Westens gegen Russland" macht.
Die Masken sind gefallen. Die Eliten des Westens haben Russland nun ganz offen den Krieg erklärt. Und Russlands Volk bleibt nun einfach keine andere Wahl mehr – außer in diesem Krieg zu siegen.
Übersetzt aus dem Russischen
Wladimir Kornilow ist ein sowjetischer, ukrainischer und russischer Politologe, Geschichtswissenschaftler, Journalist, Schriftsteller und gesellschaftlicher Aktivist. Politischer Beobachter bei der russischen Internationalen Nachrichtenagentur Rossija Sewodnja. Ehemals Leiter der Ukrainischen Filiale des Instituts der GUS-Staaten in Kiew und Leiter des Zentrums für eurasische Studien in Den Haag. Führt eine Telegram-Kolumne zu aktuellen politischen Nachrichtenanlässen."
Besonders dürften – oder zumindest sollten – sich vor allem diejenigen Russen angesprochen fühlen, die noch wähnen, dass der Konflikt in der Ukraine sie selbst ja nicht betrifft, dass er sie persönlich in keiner Weise berührt. Nichts dergleichen! Noch direkter geht es wahrlich nicht mehr: Jetzt wird unverblümt verlautbart, dass Russland besiegt und vernichtet werden muss. Allen Russen wird ganz offen gesagt, dass sie und ihre Kinder für die Siege ihrer Vorfahren bei Poltawa, Borodino und Stalingrad gezüchtigt werden müssen. Die westliche Presse informiert sie alle heute quasi persönlich, dass die Entscheidung, Panzer in die Ukraine zu schicken, den Konflikt dort zu einem "Krieg des Westens gegen Russland" macht. Die Masken sind gefallen. Die Eliten des Westens haben Russland nun ganz offen den Krieg erklärt. Und Russlands Volk bleibt nun einfach keine andere Wahl mehr – außer in diesem Krieg zu siegen. Übersetzt aus dem Russischen Wladimir Kornilow ist ein sowjetischer, ukrainischer und russischer Politologe, Geschichtswissenschaftler, Journalist, Schriftsteller und gesellschaftlicher Aktivist. Politischer Beobachter bei der russischen Internationalen Nachrichtenagentur Rossija Sewodnja. Ehemals Leiter der Ukrainischen Filiale des Instituts der GUS-Staaten in Kiew und Leiter des Zentrums für eurasische Studien in Den Haag. Führt eine Telegram-Kolumne zu aktuellen politischen Nachrichtenanlässen.
Quelle: RT DE