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Deutschlands Brücken in der Krise: 16.000 Bauwerke marode – Sanierungsstau bei 100 Milliarden Euro

Freigeschaltet am 17.04.2025 um 06:30 durch Sanjo Babić
Autobahnbrücke (Symbolbild)
Autobahnbrücke (Symbolbild)

Foto: Urheber
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Infrastruktur in Deutschland zeigt zunehmend Risse – nicht nur gesellschaftlich, sondern auch ganz konkret auf den Straßen und Brücken. Laut einer aktuellen Analyse sind viermal mehr Brücken einsturzgefährdet als bisher angenommen. Die Kosten für die Sanierung könnten sich auf rund 100 Milliarden Euro belaufen.

Studie offenbart dramatischen Zustand

Eine Untersuchung der NGO Transport & Environment (T&E), die auf Daten der Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen (BASt) basiert, kommt zu einem alarmierenden Ergebnis: Rund 16.000 Brücken in Deutschland gelten als baufällig oder sogar einsturzgefährdet. Das Bundesverkehrsministerium (BMDV) habe den Sanierungsbedarf "möglicherweise deutlich unterschätzt", berichtet die Deutsche Verkehrs-Zeitung (DVZ) unter Berufung auf die Studie.

Besonders kritisch ist die Lage demnach in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen, wo viele Brücken über ihre ursprüngliche Belastungsgrenze hinaus genutzt werden. Insgesamt müssten 5.905 Brücken im Bundesfernstraßennetz vollständig ersetzt werden – das entspricht 24 Prozent der Brückenfläche. Weitere 10.240 Bauwerke seien so stark beschädigt, dass entweder eine Verstärkung oder ein Neubau notwendig werde.

Verkehrsministerium in der Kritik

T&E wirft dem BMDV vor, die Dringlichkeit der Situation zu ignorieren. Zwar habe das Ministerium 2022 ein Brückenmodernisierungsprogramm aufgelegt, das die Sanierung von 4.000 Autobahnbrücken innerhalb von zehn Jahren vorsieht. Doch laut der NGO reichen diese Maßnahmen bei Weitem nicht aus. "Dass viele Brücken im deutschen Straßennetz in einem schlechten Zustand sind, war schon lange absehbar", heißt es in dem Bericht.

Ein Sprecher von T&E kritisiert zudem die aktuelle Vorgehensweise der zuständigen Behörden: "Inzwischen wird eine Triage-Strategie angewendet – es wird also nur noch das Nötigste gemacht, während der Rest weiter verfällt." Jede verzögerte Sanierung treibe die Kosten in die Höhe.

Aktuelle Beispiele zeigen Versäumnisse

Ein besonders drastisches Beispiel ist die Ringbahnbrücke am Autobahndreieck Funkturm in Berlin. Deren Sanierung wurde über zwölf Jahre verschleppt, bevor das Bauwerk nun teilweise abgerissen werden musste. Auch die Carolabrücke in Dresden, die im September 2024 teilweise einstürzte, liegt noch immer als Ruine in der Elbe – ohne dass ein Neubau in Sicht wäre.

Verantwortlich für die Misere sind laut Beobachtern jahrelange Vernachlässigung und personelle Wechsel im Verkehrsministerium. Seit 2021 lag die Zuständigkeit bei FDP-Politiker Volker Wissing, davor bei dem umstrittenen CSU-Minister Andreas Scheuer. Welche Partei in einer möglichen Großen Koalition das Ressort übernimmt, ist noch unklar.

Fachleute warnen indes vor den Folgen weiterer Verzögerungen: Ohne massive Investitionen drohten weitere Sperrungen und Einstürze – mit gravierenden Auswirkungen auf den Verkehr und die Sicherheit.

Quelle: Extremnews

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