Mahnwachen bewegen die Menschen
Archivmeldung vom 06.08.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Montagsmahnwachen finden mittlerweile nicht nur in Deutschland sondern auch in Österreich und der Schweiz an insgesamt über einhundertzwanzig Plätzen statt. Der Mainstream hingegen diskriminiert die Teilnehmer oder erklärt die Bewegung gar für tot, wie es erst kürzlich n-tv in ihrem Bericht über die deutschlandweite Mahnwache getan hat. Im Beitrag "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" hieß es unter anderem: "Ihre erste bundesweite Aktion in Berlin sollte ein großer Schritt für die "Mahnwachen für den Frieden" sein. 8000 Leute sollten kommen. Doch der Aufmarsch der Systemgegner ist einfach zu schräg, um Massen zu mobilisieren." ExtremNews sprach jetzt mit Werner Altnickel, der als Redner an der ersten bundesweiten Mahnwache in Berlin teilgenommen hat, über seine Eindrücke vor Ort und wie er die montäglichen Mahnwachen erlebt. Das komplette Videointerview ist am Ende des Textbeitrages zu sehen.
Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage für das Hamburger Magazin "stern" schließen 33 Prozent der Befragten einen Krieg zwischen Russland und der Nato nicht aus. Im Mainstream läuft schon seit Monaten eine Hetzkampagne gegen Putin, die an die Kriegspropaganda vor den Weltkriegen erinnert. Kaum jemand forderte bisher Sanktionen gegen die amerikanische Regierung und deren Verbündeten für das Destabilisieren von Ländern wie beispielsweise Libyen und dem Ira, wodurch den islamistischen Extremisten der Weg geebnet wurde. Auch die NSA-Bespitzelung ist bis auf ein paar Alibi-Aktionen bisher ohne Folgen geblieben, im Gegeteil - es wird genauso weitergemacht, wie vorher. An den Kommentaren in den Internetforen und den Leserbriefen, die an die Medien verschickt werden, sieht man aber auch, dass die Bürger sich nicht mehr so einfach täuschen lassen. Immer mehr Menschen "wachen auf" und erkennen, was in Wirklichkeit gespielt wird. "Jeder Bürger, der nicht gerade auf den Kopf gefallen ist, merkt mittlerweile, was los ist", stellt Werner Altnickel fest. Die Meisten äußern ihren Unmut zwar lieber noch im Internet als aktiv öffentlich bei den Mahnwachen teilzunehmen, aber es ist unverkennbar, dass das Volk nicht mitzieht, wie es die "Herrschenden" angedacht haben.
Der Umweltaktivist Werner Altnickel sagt zu der aktuellen Situation in den Krisenregionen im Videointerview mit ExtremNews: "Unsere Regierungen müssten eigentlich alles tun, um einen Krieg zu vermeiden, aber von deren Seite wird eher Kriegshetze betrieben und der Mainstream macht dabei mit." Altnickel vermisst bei den Mahnwachen die alte Friedensbewegung, denn eigentlich wäre es deren Aufgabe gewesen für Frieden auf die Straße zu gehen. Die ganze Friedensbewegung scheint zur Zeit zu schlafen. Die Montagsmahnwachen hätte es nach seiner Meinung ohne die Passivität der Friedensbewegung nie gegeben.
Werner Altnickel, der nicht nur bei Greenpeace aktiv war, sondern auch 1991 mit der Friedensbewegung auf die Straße ging, um gegen den Irakkrieg zu protestieren, sieht im heutigen Verhalten der Friedensbewegung Parallelen zu Greenpeace. Im Interview sagt er, dass er auch dort eine gewisse Passivität feststellt. Obwohl Greenpeace das Wort "Frieden" im Namen trägt, gibt es seit 2003 keine aktive Unterstützung für den Frieden in der Welt. Die Entwicklung, dass "Peace", das englische Wort für Frieden, quasi ausgeblendet ist, findet er bedenklich.
Altnickel lobte im Gespräch den durchweg friedlichen Verlauf der ersten bundesweiten Mahnwache, die erst nach Mitternacht endete. Von persönlichen Erlebnissen bei den Demonstrationen gegen Atomkraft weiß er nämlich, dass normalerweise gezielt Provokateure eingeschleust werden. Bei den Montagsmahnwachen sind es jedoch einfache Leute aus allen Bereichen der Gesellschaft, die sich zu Wort melden. Daran zeigt sich für ihn, dass die Aktionen nicht gesteuert sind. Es ist seiner Meinung sehr lange her, dass es so eine große nicht gesteuerte Bewegung gab.
Werner Altnickel begrüßte, dass Evelyn Hecht-Galinski sich bereiterklärte, auf der ersten bundesweiten Mahnwache zu sprechen. So lässt sich eindeutig klarstellen, dass die Teilnehmer keine antisemitische Haltung haben, da die Tochter des 1992 verstorbenen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, wohl kaum antisemitisch sein kann.
Redner auf der bundesweiten Mahnwache am Potsdamer Platz waren:
Rico Albrecht ( http://www.wissensmanufaktur.net/rico-albrecht), Luke Rudkowski( http://wearechange.org ), Heiko Schrang( http://www.macht-steuert-wissen.de ), Lars Mährholz ( http://maehrholz.net ), Ken Jebsen ( http://kenfm.de ), Marsili Cronberg ( http://www.marsili-cronberg.de ), Lea V Frings, Rüdiger Lenz Nichtkampf, Prinzip ( http://www.nichtkampf-prinzip.de), Pedram Shahyar ( http://pedram-shahyar.org ), Eva-Maria Pfeifer, Anna Kirchner, Ralf Schurig, Krystian Schneidewind.
Am Neptunbrunnen sprachen zuvor neben vielen Vertretern von Montagsdemo–Städten u.a. Jürgen Elsässer, Oliver Janich und Werner Altnickel ( http://www.chemtrail.de/ ).
Die Bundesweite erste Mahnwache war, laut Altnickel, eine runde Sache und ein Gemeinschaftserlebnis, das auf jeden Fall wiederholt werden sollte.
Wer wirklich etwas bewegen will, braucht aber nicht auf die nächste bundesweite Mahnwache zu warten, sondern kann zu den Montagsmahnwachen kommen und seine Stimme erheben, anstatt in einem bestimmten Zyklus bei Wahlen seine Stimme abzugeben und diese sprichwörtlich auch noch in eine Urne zu werfen. Die vielen derzeit entstehenden Bewegungen und Gruppierungen zeigen, dass niemand mehr sagen braucht: "Was kann ich alleine schon ausrichten?", denn die Zeiten sind vorbei, in denen "Einzelkämpfer" das Bild prägten, da die Anzahl derer, die sich trauen, auf die Missstände hinzuweisen, täglich mehr werden. Es sollte sich auch keiner von der Stimmungsmache und Meinungsmache in den Medien abhalten lassen, sondern sich sein eigenes Bild machen. Nur wer teilgenommen hat, weiß, wie es wirklich war bzw. ist. Lasst Euch nicht gängeln vom wem auch immer.
So ruft Werner Altnickel abschließend dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und sich ruhig innerhalb der Mahnwachen Teilnehmer zu Arbeitsgruppen zu verabreden. Das helfe inhaltlich weiter und auch beim Finden neuer Lösungsansätze.
Nachfolgend sehen Sie das komplette Interview mit Werner Altnickel mit Bildern und Szenen von der ersten bundesweiten Mahnwache.