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Energetische Sanierung aus Mietersicht: Fast 60 Prozent wünschen sich Maßnahmen vom Vermieter - jeder Zweite nach Sanierung von Mieterhöhung betroffen

Freigeschaltet am 19.11.2024 um 09:20 durch Mary Smith
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Eine repräsentative Umfrage von immowelt zeigt: Die Energiekosten haben sich in den vergangenen Jahren zu einer enormen finanziellen Belastung für Mieter entwickelt. Angesichts steigender Ausgaben für Heizung und Warmwasser herrscht bei vielen das Bedürfnis nach einer energetischen Sanierung ihres Zuhauses.

So wünschen sich 59,3 Prozent der Mieter, bei denen in den letzten 12 Monaten nicht saniert wurde, dass ihr Vermieter eine energetische Modernisierung durchführt. Anders als von manchen Mietern befürchtet, führt eine energetische Sanierung zudem nicht zwangsläufig zu einer Mieterhöhung: Rund jeder zweite Mieter, bei dem in den vergangenen 12 Monaten entsprechende Arbeiten durchgeführt wurden, war im Anschluss von einem Mietanstieg betroffen. Dagegen mussten 46,6 Prozent keine Erhöhung ihrer Miete verkraften. Das zeigt eine aktuelle und für Deutschland repräsentative Umfrage von immowelt.

"Der starke Anstieg der Energiekosten seit 2022 hat die Mietnebenkosten deutlich in die Höhe getrieben. Viele Mieter hoffen daher auf eine energetische Sanierung durch den Vermieter", sagt immowelt Geschäftsführer Piet Derriks. "Zwar kann es in Folge von Modernisierungsmaßnahmen zu Mieterhöhungen kommen. Auf der anderen Seite profitieren Mieter jedoch von niedrigeren Energiekosten sowie erhöhtem Wohnkomfort."

Hohe Energiekosten treiben Sanierungswunsch

Hinter dem Sanierungswunsch von Mietern steht vor allem die Hoffnung auf eine Entlastung bei den Energiekosten. Unter denjenigen, die sich eine energetische Sanierung ihres Zuhauses wünschen, geben 88 Prozent die Senkung der Energiekosten als Grund an. Doch auch die Steigerung des Wohnkomforts spielt für viele Mieter eine Rolle - 66 Prozent nennen diesen Aspekt als einen Grund für ihr Sanierungsbedürfnis. So sorgt etwa eine bessere Dämmung der Wohnung gerade in der kalten Winterzeit oder an heißen Sommertagen für ein angenehmeres Raumklima, während neue Fenster zusätzlich einen besseren Lärmschutz bieten. Deutlich seltener begründen Mieter ihren Sanierungswunsch hingegen mit dem Klimaschutz: Die Senkung des CO2-Ausstoßes ist nur für 31,8 Prozent entscheidend.

Aus welchen Gründen würden Sie sich wünschen, dass Ihr Vermieter die von Ihnen bewohnte Immobilie energetisch saniert? (Mehrfachnennung möglich)

  • Um die Energiekosten zu senken: 88,0 Prozent
  • Um den Wohnkomfort zu erhöhen: 66,0 Prozent
  • Um den CO2-Ausstoß der Immobilie zu senken: 31,8 Prozent

Angst vor Mieterhöhung sorgt für Ablehnung

Während sich die Mehrheit eine energetische Sanierung ihres Zuhauses wünscht, lehnen 40,7 Prozent der Mieter, bei denen in den vergangenen 12 Monaten nicht saniert wurde, Maßnahmen wie Wärmedämmung, Heizungsmodernisierung oder Fenstertausch ab. Dabei spielt die Angst vor Mieterhöhungen eine zentrale Rolle: Jeder Zweite (51,6 Prozent) begründet seine Ablehnung mit einem zu befürchtenden Mietanstieg infolge der Sanierungsmaßnahmen. Für Vorbehalte gegen energetische Modernisierungen sorgt außerdem die Furcht vor Einschränkungen durch die Bauvorhaben (28,8 Prozent). So müssen Mieter möglicherweise mit Lärm, Staub oder der vorübergehenden Unbenutzbarkeit von Teilen der Immobilie während der Bauarbeiten rechnen. Etwas mehr als ein Drittel (35,9 Prozent) sind zudem der Meinung, dass ihr Wohnsitz bereits eine ausreichende Energieeffizienz aufweist.

Aus welchen Gründen würden Sie sich nicht wünschen, dass Ihr Vermieter die von Ihnen bewohnte Immobilie energetisch saniert? (Mehrfachnennung möglich)

  • Weil dadurch wahrscheinlich die Miete steigen würde: 51,6 Prozent
  • Weil die Immobilie bereits eine ausreichende Energieeffizienz aufweist: 35,9 Prozent
  • Weil ich Einschränkungen durch die Bauarbeiten befürchte: 28,8 Prozent

Jeder zweite Mieter nach Sanierung von Mieterhöhung betroffen

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten dürfen Vermieter einen Teil der Kosten auf die Miete umlegen. Dennoch führt eine energetische Sanierung nicht zwangsläufig zu einer Mieterhöhung. Rund jeder zweite Mieter (53,4 Prozent), bei dem in den vergangenen 12 Monaten energetisch saniert wurde, war im Anschluss von einer Mieterhöhung betroffen. Bei denjenigen, die einen Anstieg verkraften mussten, erhöhte sich die Miete im Mittel um 10 Prozent. Auf der anderen Seite hatte die Durchführung energetischer Maßnahmen für 46,6 Prozent keinen Mietanstieg zur Folge.

Hat Ihr Vermieter im Zusammenhang mit den energetischen Sanierungsarbeiten Ihre Miete erhöht?

  • Ja: 53,4 Prozent (Mietanstieg im Median: 10,0 Prozent)
  • Nein: 46,6 Prozent

Quelle: immowelt (ots)

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