Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Studie zeigt: Dynamische Strompreise oft günstiger als Fixpreise
Ab 2025 sind alle Stromanbieter verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten. Für Verbraucher bedeutet das eine wesentliche Veränderung: Bei diesen Tarifen schwanken die Strompreise von Stunde zu Stunde. Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. hat daher im Rahmen einer aktuellen Studie [1] untersuchen lassen, welches Tarifmodell für Haushalte am günstigsten sind - die herkömmlichen Festpreistarife, variable Tarife mit unterschiedlichen Preiszonen je nach Tageszeit oder die neuen dynamischen Tarife, die ihre Preise stündlich an die Großhandelspreise der Strombörse anpassen. Die Ergebnisse zeigen, dass dynamische Tarife überwiegend die günstigste Option für Haushalte darstellten, sogar dann, wenn Verbraucher ihre zeitlich flexiblen Geräte, wie Waschmaschinen oder Trockner, nicht bewusst in Stunden mit niedrigen Strompreisen nutzen.
Hamburg, 14.11.2024. Ein dynamischer Stromtarif passt seinen Strompreis in Echtzeit bzw. stündlich an die aktuellen Großhandelspreise der Strombörse an. Wie bei anderen Stromtarifen auch, müssen auf diesen Großhandelspreis noch die üblichen Abgaben und Steuern hinzugerechnet werden.
Ab 2025 sind alle Stromanbieter verpflichtet, auch dynamische Stromtarife anzubieten. Der Ökostromanbieter Rabot Energy gehört zu den wenigen, die bereits jetzt die Großhandelspreise zuzüglich Abgaben und Steuern direkt an Verbraucher weitergeben. Auf diese Weise bezahlten Verbraucher hier vergangenen Monat durchschnittlich 26,83 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) inklusive aller Abgaben und Steuern. Dieser Betrag liegt deutlich unter dem aktuellen Durchschnittspreis in Höhe von 41,35 ct/kWh [2], den deutsche Haushalte laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) derzeit bezahlen müssen.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. hat die neue dynamische Tarifstruktur einer Prüfung unterzogen und in einer Studie untersuchen lassen, mit welcher Tarifstruktur Verbraucher am besten fahren. Dazu wurden drei Haushaltstypen herangezogen: Ein 2-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 1800 kWh, ausgestattet mit Wasch- und Spülmaschine; ein 4-Personen-Haushalt mit 2900 kWh Jahresverbrauch, einer Waschmaschine, Spülmaschine und einen Trockner; und schließlich ein 4-Personen-Haushalt mit einem hohen Verbrauch von jährlich 5800 kWh, der zusätzlich ein Elektroauto nutzt.
Dynamische Stromtarife galten bisher als Nischenprodukt und vor allem für Haushalte mit hohem, flexibel steuerbarem Stromverbrauch interessant, weil diese einen hohen Anteil ihres Stromverbrauchs gezielt in Zeiten mit niedrigen Strompreisen verlagern können. Die Studie zeigt jedoch, dass bereits ein 2-Personen-Haushalt mit niedrigem Verbrauch von einem dynamischen Tarif profitieren könnte - und das auch ohne gezielte Anpassungen des Verbrauchsverhaltens, beispielsweise durch den Einsatz einer Zeitschaltuhr beim Betrieb einer Wasch- und Spülmaschine.
Für Haushalte mit mittlerem Stromverbrauch erwies sich in der Studie der stündlich dynamische Tarif als die kostengünstigste Wahl. Auch hier erzielte das dynamisch Preismodell Einsparungen gegenüber anderen Tarifmodellen, ohne dass Stromverbräuche gezielt verschoben werden mussten. Zusätzliche Kostenvorteile ergaben sich allerdings, wenn der Verbrauch flexibel an günstigere Preiszeiten angepasst wurde.
Bei Haushalten mit hohem Stromverbrauch stellten sich die stündlich dynamischen Tarife laut der Studie recht deutlich als günstigste Option heraus - ebenfalls ohne bewusste Anpassung des Verbrauchsverhaltens. Die gezielte Verlagerung von Wasch- und Ladevorgängen beim Elektroauto eröffnete hier allerdings zusätzliche signifikante Einsparungen.
Jan Rabe, CEO von Rabot Energy, kommentiert: "Die Studie im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. zeigt, dass auch Haushalte mit wenig oder ohne flexible Verbräuche von dynamischen Tarifen profitieren und mit ihnen günstiger fahren. Eine Verbrauchsanpassung ist zwar sinnvoll aber nicht unbedingt notwendig."
Quellenangaben
[1] Studie "Wie verbraucherfreundlich sind dynamische und variable Stromtarife?", durchgeführt vom Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverband e.V., abrufbar beim VZBV unter diesem Link: https://www.vzbv.de/pressemitteilungen/dynamische-stromtarife-19-millionen-haushalte-im-dunkeln Ergebnisse Preisvergleich unterschiedlicher Tarifmodelle siehe Seite 31 und 32
[2] BDEW-Strompreisanalyse, Stand Juli 2024, Durchschnittlicher Strompreis für einen Haushalt in ct/kWh, Jahresverbrauch 3.500 kWh. Grundpreis anteilig enthalten, Tarifprodukte und Grundversorgungstarife inkl. Neukundentarife enthalten, nicht mengengewichtet Quellenlink https://www.bdew.de/service/daten-und-grafiken/bdew-strompreisanalyse/
Quelle: Rabot Charge (ots)