Jugendliche haben Eltern zum Vorbild
Archivmeldung vom 14.12.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Revoluzzer des Summer of Love stehen heute kurz vor der Rente, die nachfolgende "Generation X" oder "Generation Golf" ist erwachsen. Wer heute vor dem Schulabschluss steht, hat zwar noch kein Generationsnamensschild verpasst bekommen, vertritt sehr wohl aber eine eindeutige Meinung und klare Werte - wenn auch ganz andere als die "wilden 68er".
Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Jugendlichen im Alter von 14 bis 19 Jahren hat P.M. HISTORY Einstellungen und Zukunftswünsche ermittelt. Darüber hinaus zeigt die Untersuchung, was die Jugendlichen von heute über die Generation der 68er wissen und was sie von ihnen halten.
Vorbilder: Die Eltern sind für die 14- bis 19-Jährigen die wichtigsten Vorbilder (65%), dicht gefolgt von den Freunden (58%). Mit zunehmendem Alter der Jugendlichen gewinnen die Eltern an Bedeutung, gleichzeitig geht die Vorbildfunktion von Freunden zurück: Während sich von den 14- bis 15-Jährigen 59 Prozent vor allem an ihren Eltern orientieren, sind es bei den 18- und 19-Jährigen 70 Prozent. Im Osten der Republik haben die Eltern einen besonders hohen Stellenwert. 73 Prozent der Jugendlichen in den neuen Bundesländern geben an, dass sie ihre Eltern bewundern. Während sich Mädchen etwas stärker als Jungen an Eltern und Freunden - aber auch an Schauspielern und Models - orientieren, schauen 55 Prozent der Jungen verstärkt auf Sportler (Anm.: Mehrfachnennungen waren möglich). Ein weiteres Ergebnis der P.M. HISTORY-Umfrage: Je höher die Schulbildung der Jugendlichen ist, desto unwichtiger werden Popstars bzw. Sänger in ihrer Vorbildfunktion. Vertreter von Religionen wie etwa der Papst oder der Dalai Lama fungieren nur für 11 Prozent als Vorbild, Politiker sogar nur für 9 Prozent.
Zukunftshoffnungen: Auf Rang 1 der Erwartungen und Hoffnungen für die persönliche Zukunft der Jugendlichen in Deutschland steht die Arbeit (89%). Im Osten hat der Job mit 94 Prozent einen noch höheren Stellenwert als im Westen (88%). Auf Platz 2 und 3 rangieren mit nur geringem Abstand Gesundheit (87%) und Familienglück (85%). Schlusslichter bei den Hoffnungen für die Zukunft sind Sex und Reichtum. Diese Wünsche sind nur mit 62 bzw. 50 Prozent vertreten. Frieden & Freiheit erhoffen sich dagegen 80 Prozent, eine intakte Umwelt 72 Prozent der Befragten. In den meisten Punkten unterscheiden sich Mädchen und Jungen kaum - außer beim Thema Sex: Für 71 Prozent der Jungen ist Sex wichtig, aber nur für 53 Prozent der Mädchen. Im Osten scheint Sex generell wichtiger als im Westen zu sein (67 versus 61%).
Rolle der Politik: Dass die deutsche Politik dafür sorgen wird, die Erwartungen und Hoffnungen für die Zukunft "ganz sicher" zu erfüllen, daran glauben nur 3 Prozent der Jugendlichen - im Osten sogar nur 1 Prozent. Jedoch äußern 48 Prozent die Hoffnung, dass ihre Wünsche "vielleicht" erfüllt werden. Knapp die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, die Politik trage "eher nicht" oder "auf keinen Fall" zur Verwirklichung ihres Lebensentwurfs bei.
68er-Generation: Musik und Friedensbewegung sind für die Mehrheit der Jugendlichen mit einem prozentualen Anteil von 61 bzw. 53 Prozent die wichtigsten Attribute der 68er Generation. Während Mädchen vermehrt auch an die besondere Mode denken (57%), assoziieren Jungen etwas stärker die Studentenproteste, Sex, Drogen und Woodstock mit dieser Generation. Politik und antiautoritäre Erziehung wurden bei den Mehrfachnennungen nur von jeweils 28 Prozent der Befragten genannt.
Quelle: P.M. HISTORY