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Weiße Rose Gedächtnisvorlesung 2021: "Mit dem Glauben unvereinbar. Warum Kirche zu Menschenfeindlichkeit nicht schweigen kann"

Archivmeldung vom 17.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Übertragen auf die kruden Ansichten einiger Politiker und Bürgern, handelte es sich krass ausgedrückt bei den Geschwistern Scholl auch um gefährliche Verschwöhrungstheoretiker! Die 1943 von einem aufmerksamen Bürger an den Staat gemeldet und nach den geltenden Gestzen Exekutiert wurden. Vielleicht fällt an diesem "noch übertriebenen Beispiel auf, in welche gefährliche Richtung eine solch vermeintliche Denkweise führen kann ...
Übertragen auf die kruden Ansichten einiger Politiker und Bürgern, handelte es sich krass ausgedrückt bei den Geschwistern Scholl auch um gefährliche Verschwöhrungstheoretiker! Die 1943 von einem aufmerksamen Bürger an den Staat gemeldet und nach den geltenden Gestzen Exekutiert wurden. Vielleicht fällt an diesem "noch übertriebenen Beispiel auf, in welche gefährliche Richtung eine solch vermeintliche Denkweise führen kann ...

Bild: Eigenes Werk /OTT

Vor 76 Jahren wurden die Geschwister Hans und Sophie Scholl, Mitglieder der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" und Studierende an der LMU, zusammen mit ihrem Freund Christoph Probst in Stadelheim hingerichtet. Die jährliche Feierstunde im Gedenken an die "Weiße Rose" erinnert an das Vermächtnis aller Widerstandskämpfer im Dritten Reich.

In diesem Jahr konnte Pfarrer Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing, als Gastredner gewonnen werden. Damit die wertvolle Tradition der Weiße Rose Gedächtnisvorlesung auch in der aktuellen Lage, die keine Präsenzvorlesungen zulässt, aufrechterhalten wird, werden wir die Gedächtnisvorlesung 2021 in den virtuellen Raum verlegen. Aus diesem Grund wird die Vorlesung zur Erinnerung an die Opfer der "Weißen Rose" in diesem Jahr ab dem 18. Februar als Videoaufzeichnung auf dem Youtube-Kanal der LMU abrufbar sein:

In seiner Rede fordert Pfarrer Udo Hahn, entschieden für Menschenwürde und Freiheit einzutreten - das sei das Erbe der Weißen Rose. Auch die Kirchen müssten ihre Stimme gegen Unrecht und Verbrechen gegen die Menschenwürde erheben. Im Nationalsozialismus habe sich gezeigt, wie Menschen und Strukturen versagten. "Im Blick auf die evangelische Kirche ist von einem Systemversagen zu sprechen. Nicht von Beginn an, aber im Ergebnis", analysiert Hahn. Rechtsextremes Gedankengut - genauso wie alle menschenfeindlichen Einstellungen in Deutschland, die unter "Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" zusammengefasst werden, sei mit christlicher Theologie unvereinbar. Dazu gehören u.a. Rassismus, Sexismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Homophobie.

Für Christinnen und Christen gebe es eine Verpflichtung, gegen jedwede Abwertung und Missachtung von Menschen aufzustehen und für die Würde aller einzutreten. Dieses Engagement sei umso notwendiger, da rechtsextreme politische Kräfte erneut versuchten, christliche Traditionen und Werte für ihre Zwecke zu instrumentalisieren - wenn sie etwa die Parole von der "Rettung des christlichen Abendlandes" ausgeben.

Virtuelle Weiße Rose Gedächtnisvorlesung "Mit dem Glauben unvereinbar. Warum Kirche zu Menschenfeindlichkeit nicht schweigen kann"

ab Donnerstag, dem 18. Februar 2021, 12.00 Uhr auf dem Youtube-Kanal der LMU

Redner: Pfarrer Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing

Quelle: Ludwig-Maximilians-Universität München (ots)


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