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Cannabis legalisieren? – Pro und Contra

Archivmeldung vom 17.03.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Cannabis – ist eine Legalisierung in Sicht?
Cannabis – ist eine Legalisierung in Sicht?

Bild von M. Maggs auf Pixabay

Um die Legalisierung von Cannabis besteht schon seit sehr vielen Jahren eine Kontroverse und die Pros und Kontras werden immer wieder diskutiert. Dabei fließen immer wieder neueste, wissenschaftliche Erkenntnisse mit in die Entscheidung ein, aber dennoch bleibt die Kontroverse bestehen. In Deutschland ist Cannabis nach wie vor verboten, aber es gibt viele Stimmen, die aus verschiedensten Gründen eine Legalisierung fordern.

Legalisierung in Sicht?

Für die Legalisierung von Cannabis wurde am 26. Oktober 2022 von Karl Lauterbach ein Eckpunktepapier für einen Gesetzesentwurf vorgestellt. Der Entwurf sieht die Legalisierung eines eingeschränkten Konsums für Erwachsene vor, der auch den Kauf geringer Mengen erlaubt. So wäre es auch denkbar, dass Cannabis Samen kaufen und geringe Mengen selbst ziehen im Bereich des Möglichen liegen könnte, denn der Besitz von bis zu drei Pflanzen für den Eigenbedarf wird in diesem Schreiben ebenfalls als Legalisierungsmöglichkeit vorgestellt. Minderjährige sollen nach wie vor kein Cannabis konsumieren dürfen, auch können diesen bei Verstoß Pflichtkurse zur Prävention vom Jugendamt auferlegt werden.

Legalisierung von Cannabis - Contra

Einige Punkte sprechen dafür, die Droge „Cannabis“ nicht zu legalisieren, denn die Auswirkungen auf die Psyche sind wissenschaftlich nachweisbar. So gibt es verschiedene Argumente gegen eine Legalisierung.

  1. Cannabis kann süchtig machen
    Aus dem regelmäßigen Konsum von Cannabis kann eine Sucht entstehen, die der Süchtige allein nicht mehr in den Griff bekommen kann. Gegner der Legalisierung befürchten, dass eine solche Abhängigkeit auch bei Erwachsenen durch die Legalisierung gefördert werden könnte. Aus einem Entzug können körperliche und psychische Folgen entstehen.
  2. Gesundheitliche Risiken
    Durch das Einatmen des Rauches in die Lunge kann es auch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen. Regelmäßiger Cannabiskonsum kann so das Herz-Kreislauf-System schädigen. Auch psychische Krankheiten wie Psychosen können die Folge von Cannabis-Konsum sein. Dabei spielt das Alter eine Rolle. Je jünger mit dem Konsum begonnen wurde, desto höher das Risiko, eine Psychose zu entwickeln. Entscheidend scheint dabei der THC-Gehalt zu sein. Je mehr THC konsumiert wird, desto höher scheint die Wahrscheinlichkeit einer psychischen Folgeerkrankung.

Legalisierung von Cannabis – Pro

Einige Punkte sprechen allerdings auch für eine Legalisierung von Cannabis. Dabei spielt insbesondere der Schutz durch Legalisierung eine Rolle.

  1. Das Verbot funktioniert nicht
    Das Verbot von Cannabis scheint nicht zu funktionieren, denn bei Cannabis handelt es sich immer noch um eine beliebte Freizeitdroge unter Jugendlichen – allen Verboten zum Trotz. Cannabis muss von den Jugendlichen illegal besorgt werden, was die Gefahr erhöht, verunreinigte Substanzen zu kaufen oder einen zu hohen THC-Gehalt zu inhalieren. Die Qualität des Cannabis, das von den Jugendlichen konsumiert würde, könnte reguliert und überprüft werden, wenn Verkauf und Konsum legalisiert werden. Hierdurch könnte Gesundheitsschäden bei den Jugendlichen vorgebeugt werden.
  2. Verstärkt synthetische Stoffe in Cannabis gefunden
    In dieselbe Richtung geht ein Argument, das auch von neuesten Erkenntnissen untermauert wird. Vom BKA und vom Zollkriminalamt wird vermehrt gemeldet, dass Cannabis mit synthetischen Stoffen angereichert wird, die die Wirkstoffzusammensetzung verändern und im schlimmsten Fall noch schneller süchtig machen, im harmlosen Fall nur eine ungesunde Streckung des Cannabis darstellen. Dabei sei es durchaus vorgekommen, dass Cannabis mit Heroin verunreinigt worden ist, was eine erhebliche Gefahr für die Jugendlichen darstellt, die dieses Cannabis aus illegalen Quellen beschaffen. In der Regel kann der Laie als Konsument nicht zwischen reinem und manipuliertem Cannabis unterscheiden. Durch den Anbau in lokalen Gärtnereien könnte dieses Problem vermieden werden.
  3. Die Anzahl an möglicherweise THC-bedingten Psychosen steigt
    Dadurch, dass Cannabis unkontrolliert auf dem Schwarzmarkt verkauft wird, besteht keine Kontrolle über den THC-Gehalt, welcher in hoher Konzentration gerade bei jungen Menschen durch regelmäßigen Konsum Psychosen auslösen kann. Ob THC als alleiniger Auslöser einer Psychose ausreicht ist ungeklärt, aber es kann ein Zusammenhang bestehen. Insbesondere bei genetischer Anfälligkeit sollte daher unbedingt von einem Cannabiskonsum abgesehen werden.

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