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70 Prozent der Deutschen wünschen sich mehr Zeit für Familie, Reisen und Hobbys

Archivmeldung vom 06.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/Deutsche Bahn AG/Thomas Herter"
Bild: "obs/Deutsche Bahn AG/Thomas Herter"

Ob für Familie und Freunde, Reisen oder Entspannung - knapp 70 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Zeit im Alltag. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts Ipsos im Auftrag der Deutschen Bahn (DB). Dabei sagt mehr als jeder zweite Befragte, dass sein Tag nur teilweise strukturiert ist. Das heißt, wichtige Termine sind zwar im Kalender vermerkt, die Zeit dazwischen bleibt aber für spontane Aktivitäten.

"Wünschen Sie sich generell mehr Zeit?" - Eine Frage, bei deren Antwort sich die Mehrheit der Interviewten einig ist (70 Prozent). Bei der Frage nach dem Wofür steht für Männer und Frauen gleichermaßen mehr Zeit mit den Liebsten auf der Wunschliste (34 Prozent), denn Erlebnisse mit dem Partner, guten Freunden oder der Familie bleiben im Alltag oftmals auf der Strecke.

Fast jeder dritte Befragte hat Fernweh

Eine zweite große Sehnsucht hierzulande ist das Reisen. Fast jeder dritte Befragte (30 Prozent) würde gerne häufiger den Alltag hinter sich lassen. Da sind sich Frauen und Männer einig. Besonders groß ist das Fernweh bei den 18- bis 29-Jährigen (36 Prozent). Im Ländervergleich zeigen sich jedoch Unterschiede: Während die Menschen in Sachsen und Thüringen vergleichsweise geringe Reiselust verspüren (20 Prozent), ist es in Nordrhein-Westfalen immerhin jeder Dritte und in Berlin sogar knapp jeder Zweite, der sich mehr Zeit fürs Reisen wünscht.

Auf die Frage, welches Verkehrsmittel ihnen während der Reise die meiste individuell nutzbare Zeit bietet, sind sich die Befragten mehrheitlich einig: 53 Prozent sagen, dass sie während einer Bahnreise die meisten Möglichkeiten haben, die verfügbare Zeit zu nutzen. Nur 17 Prozent haben das Empfinden im Flugzeug und 13 Prozent im Auto.

Die Bahn ist nach Meinung der Befragten nicht nur das schnellste Verkehrsmittel, wenn es um Verbindungen von Stadt zu Stadt geht (36 Prozent), auch bei effektiv identischer Reisezeit ziehen die meisten Befragten (41 Prozent) die komfortable Zugreise dem Flugzeug vor.

Die Deutschen beherrschen ihr Zeitmanagement

28 Prozent der Befragten sagen, dass eine Stunde mehr am Tag sie bereits entlasten würde. Mangelndes Zeitmanagement scheint jedoch nicht die Ursache für den Zeitmangel zu sein. So strukturiert immerhin jeder Zweite seinen Tag: Wichtige Termine sind im Kalender vermerkt, die Zeit dazwischen bleibt aber für spontane Aktivitäten. Bei 13 Prozent aller Studienteilnehmer ist der typische Tag strikt getaktet: Pflichttermine und Pläne werden konsequent eingehalten, für Spontanes bleibt wenig Spielraum. Im Gegensatz dazu führen immerhin acht Prozent gar keinen Kalender und lassen alles spontan auf sich zukommen.

Mit zunehmendem Alter scheinen die Deutschen gelassener zu werden. Während nur 18 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sagen, dass sie mit ihrer verfügbaren Zeit gut zurechtkommen, ist es bei den 45- bis 59-Jährigen schon jeder Dritte und bei der Generation 60 plus ist es mehr als jeder Zweite.

In der Hauptstadt ticken die Uhren anders

Im Gegensatz zum Rest der Republik sagen nur 14 Prozent der befragten Berliner, dass sie gut mit ihrer Zeit zurechtkommen. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt liegt immerhin bei rund 30 Prozent. Insbesondere gemeinsame Zeit mit der Familie und Freunden scheint im Hauptstadttrubel oft zu kurz zu kommen, denn jeder zweite Befragte würde gerne mehr Zeit mit den Liebsten verbringen. Weitere 46 Prozent wünschen sich mehr Zeit zum Reisen und für immerhin 41 Prozent kommen Schlaf und Entspannung im Alltag zu kurz.

Ein weiteres Hauptstadtphänomen ist das Zeitmanagement. Im Ländervergleich zeigt sich, dass die Berliner überdurchschnittlich strukturiert und nur wenig flexibel sind. 19 Prozent behaupten von sich, ihren Tag strikt zu takten und dazwischen nur wenig Freiraum für Spontanes zu haben. Mehr als die Hälfte sagt, dass ihr Tag zumindest teilweise strukturiert ist und wichtige Termine stets im Kalender vermerkt sind (61 Prozent).

Je größer die Familie, desto größer der Wunsch nach gemeinsamer Zeit

Mit der zunehmenden Anzahl an Familienmitgliedern wächst auch der Wunsch nach mehr geteilten Momenten und Erlebnissen mit den Liebsten. Im Vergleich: Mehr Zeit für Freunde und Familie wünschen sich nur 17 Prozent der Alleinlebenden und immerhin 44 Prozent der Haushalte mit vier und mehr Personen. Auch Hobbys (35 Prozent), Entspannung und Schlaf (34 Prozent) sowie Sport und Wellness (24 Prozent) kommen im Familienleben oftmals zu kurz.

Die wichtigsten Ergebnisse der Befragten im Überblick:

  • 70 Prozent hätten generell gern mehr Zeit im Alltag
  • 54 Prozent strukturieren ihren Tag mit Luft für Spontanes, 13 Prozent setzen auf konsequentes Zeitmanagement, acht Prozent lassen alles spontan auf sich zukommen
  • 44 Prozent der Haushalte mit zwei und mehr Kindern hätte gern mehr Zeit für Freunde und Familie, bei den Alleinlebenden sind es nur 17 Prozent
  • 34 Prozent wünschen sich mehr Zeit für Familie und Freunde
  • 30 Prozent möchten mehr Zeit zum Reisen haben
  • 28 Prozent sagen: Eine Stunde mehr Zeit am Tag würde mich entlasten
  • 18 Prozent der 18- bis 29-Jährigen kommen mit ihrer Zeit gut zurecht, bei den 45- bis 59-Jährigen sind es schon 33 Prozent und bei der Generation 60 plus gar 55 Prozent
  • 17 Prozent der Männer sagen, dass Sex im Alltag zu kurz kommt - bei den Frauen sind es nur 5 Prozent

Über die Studie

Die Umfrage wurde durch die Ipsos GmbH im Auftrag der Deutschen Bahn durchgeführt und untersucht das Zeitmanagement der Deutschen sowie ihren Wunsch nach zusätzlicher Zeit im Alltag. 1.000 Personen im Alter von 16-70 Jahren in Deutschland nahmen an der repräsentativen Online-Befragung im Februar 2016 teil.

Quelle: Deutsche Bahn AG (ots)

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