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Umfrage: Nur sechs Prozent der Deutschen leben in ihrem Geburtsort

Archivmeldung vom 11.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Berufspendler im Feierabendstau
Berufspendler im Feierabendstau

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Deutschland - ein Land voller Nomaden. Nur sechs Prozent der Bundesbürger wohnen aktuell dort, wo sie geboren wurden. Dadurch werden andere Dinge wichtig, um sich heimisch zu fühlen, als nur der bekannte Kirchturm oder regionale Gepflogenheiten.

Mit dem Begriff "Heimat" verbinden viele Deutsche inzwischen das ganze Land. Dies sind zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von Ancestry unter 1.500 Bundesbürgern bezüglich Ihrer Einstellung zu ihrer Abstammung und ihrer Heimat. Ancestry als weltweit führende Online-Plattform für Ahnenforschung und DNA-Genealogie ermöglicht es Menschen, mehr über ihre Herkunft und Familiengeschichten zu erfahren.

Für die Ausbildung, den Job oder der Liebe wegen - die Deutschen bewegen sich heute häufiger von Ort zu Ort, fast wie Nomaden. Dass sie in der Stadt, in der sie geboren wurden, auch weiterhin leben, ein Haus bauen und ihre Kinder großziehen, passiert nicht einmal bei jedem Zehnten. Darum fühlen sich die Bundesbürger auch weniger ihrer Geburtsregion verbunden als mehr dem ganzen Land: 87 Prozent fühlen sich in ganz Deutschland heimisch. Das gilt vor allem für die 18- bis 34-Jährigen - 87 Prozent der Jüngeren ohne und 85 Prozent derjenigen mit Migrationshintergrund sehen Deutschland insgesamt als ihr Zuhause an. In ihrem Geburtsort fühlen sich überraschenderweise nur 69 Prozent aller Befragten heimisch - sogar ganz Europa (79 Prozent) ist für Deutsche stärker mit dem Begriff "Heimat" verbunden als der Ort ihrer Herkunft. Während bei den unter 35-Jährigen ganz klar das ganze Land als Heimat angesehen wird, ist die Reihenfolge über alle Altersgruppen hinweg etwas differenzierter. Den Älteren ist ihre Region wichtiger.

Außerhalb Deutschlands Geborene: Wohnort trotzdem wichtiger als Geburtsort

Wer außerhalb Deutschlands geboren wurde, hat ebenfalls kaum heimatliche Gefühle für seinen Geburtsort: Nur 13 Prozent der Befragten mit Migrationshintergrund bevorzugen das Land ihrer Vorfahren gegenüber ihrem jetzigen Wohnort. Demgegenüber fühlen sich fast die Hälfte (45 Prozent) der Menschen mit Migrationshintergrund eher Deutschland verbunden als ihrem Geburtsland. Die Restlichen fühlen sich beidem gleich verbunden.

Heimat ist, wo ich gerade wohne

Auch wenn die Deutschen vielleicht zu Weihnachten ihr Elternhaus besuchen oder zum Klassentreffen zurückkehren, ist dieser Ort weit weniger emotional besetzt. Womöglich sind auch die Eltern oder sonstigen Verwandten längst nicht mehr im Geburtsort, sondern ebenfalls weitergezogen. Pragmatisch sehen die modernen deutschen Nomaden den jeweiligen Ort, an dem sie gerade leben, als ihre Heimat an. Ihren derzeitigen Wohnort empfinden 85 Prozent aller Befragten als Heimat, bei den Befragten mit Migrationshintergrund sind es 83 Prozent.

Heimat ist zunehmend ein Gefühl und kein physischer Ort. Für 47 Prozent ist es in den vergangenen Jahren bedeutender geworden, wo man sich wohlfühlt und es einem gut geht, für 42 Prozent ist Zugehörigkeit wichtiger geworden. Auch wenn in den Medien oft ein zunehmender Heimatstolz für fremdenfeindliche Äußerungen verantwortlich gemacht wird, sehen es die befragten Deutschen nicht so: Dialekte (24 Prozent) und regionale Brauchtümer (27 Prozent) haben an Bedeutung für das Heimatgefühl verloren.

Herkunft ist wichtig für das Heimatgefühl

"Die überragende Mehrheit der Deutschen wohnt nicht mehr in ihrem Geburtsort und auch vorherige Generationen sind aus unterschiedlichen Gründen umgezogen oder haben ihr Heim durch Kriege verloren. So gehen wichtige Informationen und Geschichten über die Ahnen verloren. Immer seltener werden die historischen Unterlagen im Keller des Elternhauses. Für viele wird es wieder wichtiger, Informationen über die Herkunft einzuholen und auch verlorene Verwandte wiederzufinden", sagt Alexandra Rudhart, Communications Manager bei Ancestry. "Denn das Wissen über die eigenen Wurzeln gibt den Menschen in dieser unübersichtlichen Zeit ein Gefühl von Orientierung." Nur weil der Geburtsort nicht mehr Dreh- und Angelpunkt für den Deutschen ist, so bedeutet ihm doch das Wissen über seine Herkunft etwas. 50 Prozent aller Befragten und 57 Prozent der Migranten glauben daran, dass ihnen mehr Wissen über ihre Wurzeln und Herkunft eine Orientierung bietet. Daher möchten auch 48 Prozent der Deutschen gern mehr über ihre Herkunft und Abstammung erfahren.

Über die Studie

Für die Umfrage "Meine Heimat ist bunt" wurden insgesamt 1.500 Menschen in Deutschland befragt - 1.000 ohne und 500 mit Migrationshintergrund, gemäß der Definition des Statistischen Bundesamtes. Die Befragung fand im August und September 2019 online statt und ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung.

Stammbaum kann Aufschluss geben: Waren die eigenen Vorfahren auch Nomaden?

Auf Ancestry befinden sich über 500 Millionen deutschsprachige, historische Dokumente, die die Ahnenforschung von zuhause aus digital erleichtern. Insbesondere die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Nationalbibliothek digitalisierten Adressbücher umfassen über 95 Millionen Einträge über den Wohnort von Menschen in Deutschland zwischen 1815 und 1974. So kann ermittelt werden, von wann bis wann ein Familienmitglied wo gelebt hat und gibt Aufschluss darüber, ob die eigenen Vorfahren viel umgezogen sind oder eher sesshaft waren.

Quelle: Ancestry.com Deutschland GmbH (ots)

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