Berlin: Mord ohne Leiche
Archivmeldung vom 10.06.2005
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Freigeschaltet durch Udo SchulzeMit einem mysteriösen Mord ohne Leiche beschäftigt sich derzeit die Kripo in Berlin. Der Tote soll ein 49-jähriger Informant von Zeitungen und TV-Sendern sein. Doch seine Leiche wurde - offiziell - bislang nicht gefunden.
Alexander Luchterhandt, so der Name des seit dem 08. Mai Vermissten, lebte in einem Hochhaus im Berliner Stadtteil Lichtenberg. Auf dem Dach des Hauses hatte er eine Funkantenne angebracht, um damit den Polizeifunk abzuhören und die Medien über aktuelle Ereignisse zu informieren. Seit mehr als zehn Jahren galt der Mann als zuverlässiger Informant für Medien in ganz Deutschland.
Doch führte er nach Angaben von Freunden auch ein Doppelleben. So hatte er nicht nur einige Jahre wegen Raubüberfalls im Gefängnis verbracht, sondern engagierte sich zuletzt auch im Rotlichtmilieu. Dort könnte auch der Schlüsse für sein plötzliches Verschwinden liegen. Luchterhandt, der als besonders zuverlässig galt, hielt am 08. Mai eine Verabredung nicht ein und ist seitdem spurlos verschwunden. Auf dem Tisch seinere Wohnung, so Bekannte des Mannes sollen nach dessen Verschwinden ein Bündel Euronoten und ein Pass gefunden worden sein. Inzwischen wurde auch der Mercedes von Alexander Luchterhandt unweit seiner Wohnung gefunden. Spuren von Gewalt wies der Wagen nicht auf. Dennoch nahm ein Spezialeinsatzkommando am 02. Juni einen Russen fest, der nach Angaben der Polizei "unter dringendem Verdacht steht, an der Tötung" Luchterhandtsa beteiligt gewesen zu sein. Nicht wenige Freunde und Kollegen des Vermissten fragen sich jetzt, warum die Polizei von einer Tötung spricht, aber keine Leiche vorweisen kann. Ein Pressesprecher der Polizei heute zu Extremnews: "Vielleicht spielen dabei ja kriminaltaktische Gründe eine Rolle."