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„Textfexe“ helfen Texten

Archivmeldung vom 20.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Unverständliche Bedienungsanleitungen? Netzseiten zum Wegklicken? Peinliche Rechtschreibfehler in unübersichtlichen Broschüren? Das sind nur wenige Beispiele für Zumutungen, die ein interessierter Leser alltäglich über sich ergehen lassen muß. Vielen Verfassern fehlt offenbar die notwendige Unterstützung.

Vier Fachleute wollen jetzt helfen, diesen Zustand zu bessern, und haben sich vor kurzem zum Textdienstleister „Textfex“ zusammengeschlossen. Dabei bitten sie die Bevölkerung um sachdienliche Hinweise, wo Texte zu verbessern sind, an [email protected].

Eine Flut von Texten überschwemmt die Leser, seit die zunehmende Digitalisierung die schriftliche Verständigung revolutioniert hat und preisgünstigere Veröffentlichungen ermöglicht. Die geringer gewordenen Hürden für Publikationen führen allerdings dazu, daß manche Verfasser nicht genug auf gut gegliederte Texte mit ansprechenden Formulierungen achten. Die Textprüfung wird bestenfalls Rechtschreibprogrammen überlassen. Werbeagenturen diktieren ihren Kunden häufig Texte, die sich weniger an Verständlichkeit, sondern an kurzlebigen Knalleffekten ausrichten. Die Folge sind fehlerhafte und wenig anregende Texte, die den Leser oder die Leserin oftmals ratlos zurücklassen.

Dabei erwecken vollendete Texte Vertrauen, denn sie zeugen von sorgfältigem Arbeiten. Fehlerfrei und lebendig formulierte Texte sind aus diesem Grund einfach überzeugender. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durchdachte Texte keine zeitraubenden und kostspieligen Mißverständnisse verursachen, die dem Erfolg im Wege stehen. Sprüche leidgeprüfter Leser wie „Wohnst du schon, oder liest du noch die Bauanleitung?“ sollen, wenn es nach „Textfex“ geht, der Vergangenheit
angehören.

Der Leiter eines mittelständischen Unternehmens, der Redakteur einer Kulturzeitschrift, ein Technischer Redakteur und eine Korrektorin bringen ihr Wissen in das Projekt ein. Mit dem griffigen Namen „Textfex“ wollen die Textdienstleister zeigen, daß sie etwas von der Sprache verstehen und auf korrekte und begeisternde Texte Wert legen. „Textfex“ ist eine neue Zusammensetzung zweier bestehender Wörter und bedeutet soviel wie „Liebhaber guter Texte“. Das vor allem im süddeutschen Raum bekannte Wort „Fex“ ist eine Abkürzung des aus dem lateinischen „pontifex“ abgeleiteten Kunstwortes „Narrifex“. Es bezeichnet jemanden, der in etwas vernarrt ist. So gibt es Bücherfexe, Bergfexe und nun auch – aus Begeisterung für gute Texte – Textfexe.

Die Textfexe haben als Grundlage ihrer Arbeit einen Katalog von Qualitätsanforderungen zusammengestellt, die gute Texte in Bezug auf Gliederung, Ausdruck, Sätze und einzelne Wörter erfüllen sollen. Eine große Boulevardzeitung kam bereits in den Genuß einer Analyse nach diesen Prüfsteinen. Die Qualitätskriterien werden in zwei Stufen aufgeteilt: In der ersten Stufe geht es um Mindestanforderungen wie tadellose Rechtschreibung, Grammatik oder Zeichensetzung. In der zweiten Qualitätsstufe begutachten die Textfexe zum Beispiel die Aussagekraft, die Lebendigkeit, die Anschaulichkeit eines Textes. Wo Mängel bestehen, bieten die Textfexe entscheidende Verbesserungen an. Für besonders gute Texte verleiht „Textfex“ sogar ein Gütesiegel, sogenannte Fexsterne.

Quelle: Pressemitteilung DEUTSCHE SPRACHWELT

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