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Badische Zigarre löst sich in Rauch auf

Archivmeldung vom 05.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Flickr Rocky Patel Brian Birke CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
Bild: Flickr Rocky Patel Brian Birke CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Anbaustopp in Neuried: Die badische Gemeinde hat auf ihrem Tabakacker die letzten Blätter der für Zigarren verwendeten Sorte Geudertheimer geerntet. Mit der Ernte geht eine 250-jährige Ära zu Ende. In Zukunft wird dort nur noch der Zigarettentabak Virgin angebaut, der schon in den letzten Jahren immer mehr Anbaufläche der Geudertheimer eingenommen hatte.

Obwohl die nach einem Ort im Elsass benannte dunkle Sorte namens Geudertheimer wegen des guten Aromas gerne von der Tabakindustrie gekauft wird, ist sie den deutschen Firmen nun zu teuer geworden. Bei den aktuellen Marktpreisen kann Neuried nicht mehr mithalten mit Brasilien, der Dominikanischen Republik und anderen Ländern, die viel preisgünstiger produzieren. Auch das Rauchverhalten ist ein Grund für den Anbaustopp. Statt Zigarren werden mehr Zigaretten und Zigarillos geraucht. Da der Virgin Tabak für Zigaretten Verwendung findet, ist der Anbau dieser Pflanze für die badische Gemeinde wirtschaftlich sinnvoller.

Tabakanbaugebiet Deutschland

Nicht jeder bringt Tabak sofort mit Deutschland in Verbindung. Die Geschichte des Anbaus reicht aber schon bis 1573 zurück, als in der Pfalz im Hatzenbühler Pfarrgarten das erste Mal das Pflanzen von Tabak beurkundet wurde. Heute liegen die größten deutschen Tabakanbaugebiete in Baden-Württemberg (39 %), gefolgt von Rheinland-Pfalz (26 %), Bayern (16 %) und Brandenburg (7 %). Andere Bundesländer haben zusammen 12 % Anbauflächenanteil. Die Stadt Lorsch ist mit ihrem Bürgerprojekt zur Tabakpflanzung vor zwei Jahren unter die Zigarrenproduzenten gegangen. Damit lebt eine 300-jährige Tradition wieder auf, die seit 1980 pausiert hatte.

Die limitierte Zigarre Lora Brasil aus der Ernte 2013 überrascht durch den weichen, vollmundigen und würzigen Rauch auch Tabakliebhaber. Wer, wie übrigens auch die Projektleiter und Helfer des Lorscher Tabakprojektes, selbst nicht raucht, aber Gefallen gefunden hat an der Welt der Aficionados, muss vor der ersten Zigarre einiges beachten: die Wahl der richtigen Zigarre für Einsteiger, passende Accessoires, das richtige Feuer. Hilfe bietet eine Anleitung für Anfänger. Wer eine Zigarre aus Lorsch probieren möchte, muss sich beeilen. Die ersten 20 Kisten waren bereits nach zwei Stunden ausverkauft. 

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