Studie: Von Privatsphäre und Beziehungen
Archivmeldung vom 28.10.2019
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Freigeschaltet durch André OttBereits zum sechsten Mal veröffentlicht IKEA den Life at Home Report (1): eine globale Umfrage, für die mehr als 33.500 Menschen in 35 Ländern befragt wurden. Dieses Jahr im Fokus: Die Kraft der Privatsphäre. Sie ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um ein Gefühl von "zu Hause sein" zu erleben.
Denn Privatsphäre hilft dabei, wirklich man selbst und nicht nur "allein" zu sein. Ein Kernergebnis der Studie: Privatsphäre ist wichtig, aber manchmal schwer einzufordern.
Leben zu Hause ist, wenn du nach deinen eigenen Regeln leben kannst
In Deutschland denken 90 Prozent der Befragten, dass sie ein Recht auf Privatsphäre in ihren eigenen vier Wänden haben. Doch zwischen Vorstellung und Realität klafft oft eine Lücke - es ist nicht immer möglich, zu Hause auch ausreichend Zeit und Raum für sich selbst einzufordern. Die Folgen: Die Menschen sind frustriert (59%), wenn sie das Gefühl haben, nicht ausreichend Privatsphäre zu bekommen. Dabei ist sie enorm wichtig - 85 Prozent geben an, dass sie große Auswirkung auf das eigene Wohlbefinden hat. Nur 8 Prozent in Deutschland haben das Gefühl, gar nicht das Recht zu haben, nach Privatsphäre fragen zu dürfen. Rund doppelt so viele (17%) haben Angst, dass ihre Mitbewohner es persönlich nehmen, wenn sie nach mehr Privatsphäre fragen. Hier wird ein Unterschied der Generationen deutlich: Junge Leute im Alter zwischen 18-34 Jahre (14%) finden es schwerer danach zu fragen als Menschen über 55 Jahren (6%).
Privatsphäre neu gedacht
Der Report zeigt: Privatsphäre ist für jeden Menschen etwas anderes. Sie kann allein erlebt, aber auch mit anderen geteilt werden. Sie ist mental und physisch. Privatsphäre kann lesen (48%), im Internet surfen (48%), schlafen (47%), essen (26%), spielen (18%) und vieles mehr sein. 65 Prozent der in Deutschland Befragten sagen, dass sie wichtig ist, um Zeit und Raum für Aktivitäten zu schaffen, die eine persönliche Weiterentwicklung ermöglichen. Es geht also nicht nur darum, "nichts" zu tun, sondern sich wohl zu fühlen und Dinge für sich selbst zu tun.
Privatsphäre ist spontan und stärkt Beziehungen
Auch wenn es Paradox klingt: Zeit alleine zu verbringen kann auch unsere Beziehungen zu anderen stärken: 54 Prozent der Teilnehmer denken, dass Privatsphäre wichtig ist, um Beziehungen zu verbessern. Und: sie wird selten geplant - 61 Prozent der in Deutschland Befragten geben an, dass sie Privatsphäre spontan genießen, nur 39 Prozent bereiten diese Zeit bewusst vor.
Was uns davon abhält, Privatsphäre zu bekommen
Um die eigene Privatsphäre zu wahren und zu erleben spielt es keine Rolle, wie groß die eigenen vier Wände sind - das sagen zumindest 78 Prozent der Teilnehmer. Die größte Hürde, genügend Zeit für sich selbst zu haben, ist laut den Ergebnissen des Life at Home Reports die Notwendigkeit, sich um andere zu kümmern - das geben 20 Prozent der in Deutschland Befragten an, dicht gefolgt von Geräuschen und Gerüchen, die von draußen ungewünscht in die Wohnung dringen (18%) sowie der Tatsache, dass die Mitbewohner andere Vorstellungen von Privatsphäre haben als man selbst (17%). Trotz der Bedenken, dass der Einsatz von Technologie eine "Always on"-Mentalität schafft, hilft sie uns dabei, mehr Privatsphäre in den eigenen vier Wänden zu erleben und zu steuern - das glauben 62 Prozent der Teilnehmer in Deutschland.
Methodik:
(1) Die IKEA Life at Home Reports präsentieren Erkenntnisse darüber, wie Menschen in verschiedenen Städten und Ländern in aller Welt in ihren eigenen vier Wänden leben. IKEA fragt sie nach ihrem Leben, ihren Vorstellungen und ihren Wünschen. Diese Einblicke in das häusliche Leben in unseren Städten und die Ansichten der Menschen möchte IKEA teilen, um eine Diskussion über die Veränderung von Lebensrealitäten und über gesellschaftliche Entwicklungen anzustoßen. Während sich der erste Report mit Morgenroutinen der Menschen weltweit beschäftigte, lieferte die zweite Untersuchung Erkenntnisse darüber, wie Menschen in der Küche zusammenkommen, kochen und essen. Der dritte Report beschäftigte sich mit der Frage "Was macht ein Zuhause aus?" und untersuchte hierfür vier verschiedene Dimensionen: Ort, Beziehungen, Dinge und Raum. Im vierten Report drehte sich alles um alltägliche Konflikte und wie sich das Zusammenleben gestaltet. Die fünfte Studie beschäftigte sich mit der Tatsache, dass das "Zuhause" nicht dort sein muss, wo wir leben - es kann über die eigenen vier Wände hinausgehen. Der IKEA "Life at Home" Report 2019 wurde von der Ingka Group in Auftrag gegeben und von der Londoner Kundenagentur C Space zwischen Mai und August 2019 durchgeführt. Die qualitative Studie fand in Indien, den Niederlanden, Großbritannien, den USA und China statt. Insgesamt wurden mehr als 33.500 Menschen aus 35 Ländern und fünf Kontinenten befragt - die Umfrage ist auch auf nationaler Ebene repräsentativ.
Quelle: IKEA Deutschland GmbH & Co. KG (ots)