Große, aktuelle Werke der abstrakten Kunst
Archivmeldung vom 29.01.2020
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt„Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“, lautet ein Zitat von Paul Klee. Ganz besonders lässt sich dieses auf die abstrakte Kunst beziehen, eine Kunstrichtung des 20. Jahrhunderts, die dafür bekannt ist, dass der Künstler völlig losgelöst von realen Gegenständen und der Natur arbeitet. Bei abstrakter Kunst scheiden sich die Geister. Doch gibt es einige abstrakte Werke, die ohne Zweifel auch den ein oder anderen Kunstmuffel zum Staunen bringen.
Abstrakte Kunst aus Afrika
In ihrer Generation ist die 1970 in Äthiopien geborene Julie Mehretu eine der erfolgversprechendsten plastischen Künstlerinnen. Sie wurde in Addis-Abeba geboren und studierte in Dakar, Senegal. Ihre Jugend verbrachte sie in Amerika. Auch heute noch lebt sie in den Vereinigten Staaten. Dass sie ihr Leben lang physisch und visuell mit Megapolen zu tun hatte, ist ihren abstrakten Werken, denen häufig großstädtische Eindrücke als Inspirationsquelle dienen, deutlich anzusehen. Ein weiteres Merkmal der Künstlerin ist die Fülle an Farben und Formen. Eines ihrer größten Gemälde nennt sich „Retopistics“, hat Maße von 2,5x5,3 Metern und kommt auf den ersten Blick einer Explosion gleich. Hieraus lässt sich bei genauem Betrachten das Ungleichgewicht der Reichen und Armen erkennen, die im öffentlichen Raum auf unterschiedliche Weise agieren. Das Gemälde wurde für 4,6 Millionen Dollar verkauft und machte Julie Mehretu zu einer der zehn reichsten lebenden Künstler.
Abstrakte Kunst aus Asien
Auch in Asien hat sich die abstrakte Kunst ein Zuhause gemacht. Zhu Jinshi wurde 1954 in Peking geboren und ist bekannt für seine Gemälde aus dicken Ölfarben, die in Stil und Technik an Werke deutscher Expressionisten erinnern. Wenn man bedenkt, dass Zhu Jishi ein Zeit lang in Berlin gelebt hat, ist dies wenig verwunderlich.
Abstrakte Kunst aus Süd-Amerika
Der 1923 in Venezuela geborene Künstler Carlos Cruz-Diez lebt und arbeitet mittlerweile in Paris. Er befasst sich intensiv mit der Theorie Farbe in der Kunst und entwickelte ein eigenes wahrnehmbares Farbuniversum. Das zeigt sich auch in seiner abstrakten Kunst: Seine Gemälde zeigen Farben, die eine eigene Realität bilden und ohne Einsatz unterstützender Formen auskommen. Cruz-Diez sieht in Farben eine autonome Realität, die ohne Raum und Zeit existiert.
Abstrakte Kunst aus Europa
Gerhard Richter wurde 1932 in Dresden geboren und zählt heute zu einem der berühmtesten deutschen Künstler. Nachdem er eine klassische Ausbildung auf einer Handelsschule begann, führte ihn seine Liebe zu abstrakter Kunst in den Westen. Richters Markenzeichen sind figurative und zugleich abstrakte Darstellungen. Das „schwerwiegendste“ Werk des Künstlers wurde im Jahr 2015 für ganze 46 Millionen Dollar verkauft, was Richter den Titel des teuersten lebenden Künstlers einbrachte. Dieses Werk zeichnet sich aus durch die Überlagerungen mehrerer Schichten Farbe, die dann im Anschluss mit einem Holzstück abgezogen wurden und das Bild so zu einem Multi-Schicht-Farbwerk machten.
Abstrakte Kunst aus Ozeanien
Auch Ozeanien hat beim Thema abstrakte Kunst einiges mitzureden. Oder besser gesagt ein Künstler, der 1928 in Newcastle geboren wurde. Die Rede ist von John Olsen, der im Alter von sieben Jahren nach einem Umzug nach Bondi Beach eine Faszination für den Hafen von Sydney entwickelte. Später studierte er in England, Frankreich und Spanien. Erst 1960 zog es ihn zurück nach Australien, mit dem Ziel, die australische Landschaft und Kultur zu repräsentieren. Das Besondere an diesem Künstler ist, dass er seine Werke selbst nicht als abstrakte Kunst bezeichnen würde. Vielmehr sieht er in seinen Bildern die Entdeckung von Landschaften.
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