Von tanzenden Bienen bis zum Urban Beekeeping: Honiggelb startet ab 7. März im Museum Wiesbaden

Bildrechte: Museum Wiesbaden Fotograf: Bernd Fickert
Eine der wohl ältesten Beziehungen zwischen Mensch und Tier ist die der Biene. Vom 7. März 2025 bis zum 26. Februar 2026 geht die Schau "Honiggelb - Die Biene in der Natur und Kulturgeschichte" auf die Reise durch fast 14000 Jahre Menschheitsgeschichte: Von den ältesten archäologischen Nachweisen, über weltweite ethnologische Zeugnisse bis zu biologischen Fakten. Das besondere Plus: parallel zeigt das Museum die Ausstellung "Honiggelb - Die Biene in der Kunst. Von der Renaissance bis zur Gegenwart" (7. März 2025 bis 22. Juni 2025).
Als Mehrspartenhaus setzt das Museum Wiesbaden darauf, das Phänomen Biene multiperspektivisch und interdisziplinär zu beleuchten und greift mit der Ausstellung der Naturhistorischen Sammlungen Teilaspekte aus Biologie und Kulturanthropologie auf. Die Biologie der Biene wendet sich ihrer Kommunikation durch Tanz ebenso zu wie ihrer Organisation als Staat. Fritz Geller-Grimm, der Kurator des Naturteils berichtet: "Mit der Bienenforschung des Nobelpreisträgers Karl von Frisch beginnt die Kenntnis heranzureifen, wie äußerst komplex das Verhalten von Insekten sein kann."
"Honiggelb - Die Biene in der Natur und Kulturgeschichte" erzählt mit zahlreichen Objekten davon - aber auch vom sozialen Gehirn der Honigbiene bis zur vielfältigen Verwandtschaft in aller Welt.
Der kulturhistorischen Ebene trägt ein Streifzug durch Archäologie und Ethnologie Rechnung: Anhand beispielhafter Objekte erläutert die Ausstellung die Bedeutung von Bienen, Honig und Wachs von der Steinzeitz über das Alte Ägypten bis hin zum nur vermeintlich finsteren Mittelalter. Dabei werden auch hier sowohl die funktionalen Ebenen wie die Haltung der Bienen und die Gewinnung ihrer Produkte als auch die symbolische Dimension im Glauben frühgeschichtlicher Gemeinschaften ausgeführt.
"Über Jahrtausende gab es im Grunde zwei große Arten des Umgangs mit Bienen und ihren Produkten," so der Kurator Andy Reymann. "Auf der einen Seite gab es die Gewinnung von freilebenden Bienen, das Honey Hunting, welches bis in die jüngste Vergangenheit von Gemeinschaften wie unter anderem den Ayoreo in Südamerika oder Mbuti in Afrika praktiziert wurde. Und auf der anderen Seite die Ansiedlung von Bienen in künstlichen Behausungen als Imkerei oder Zeidlerei. Beide Traditionen hatten und haben ihre Praktiken, Vorstellungen und Gerätschaften. Diese Vielfältigkeit soll hier gezeigt werden."
Entsprechend umfangreich ist das Spektrum an ausgestellten Objekten aus Archäologie und Ethnologie: Scherben mit Spuren von vorgeschichtlichem Wachs, Geräte zur Gewinnung von Honig, honighaltiger Hustensaft für Pferde, Räuchergeräte und Bienenkörbe zeigen sich ebenso wie Nachbildungen der goldenen Bienen aus dem Grab des ersten Frankenkönigs oder Objekte mit der Wappenbiene Napoleon Bonapartes. Aber auch der Bedeutung der Biene in der heutigen Gesellschaft wendet sich Honiggelb zu und stellt Fragen zum Urban Beekeeping, nachhaltigem Umweltschutz oder präsentiert die Biene als Star moderner Kindermedien.
In Kooperation mit den Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen findet ein vielseitiges Programm an Vorträgen, Führungen und Workshops in den historischen Gärten und Parks der SG statt, das die beiden Ausstellungen in Museum Wiesbaden räumlich in die Natur erweitert. "Honiggelb - Die Biene in der Natur und Kulturgeschichte" ist Bestandteil einer in Vorbereitung befindlichen Wanderausstellung im Mandant Historisches Erbe.
Die Ausstellung im Landesmuseum wird gefördert durch die Alfred Weigle Stiftung und die Freunde des Museums Wiesbaden. Hr2 und arte sind Kulturpartner der Ausstellung. Ein pädagogisches Kinderkonzept durchzieht die Ausstellung. Es gibt ein Begleitprogramm mit Sonderführungen und Abendvorträgen.
Quelle: Museum Wiesbaden (ots)