Ehemaliger Obdachloser bringt vier Leute kostenlos ins Theater
Archivmeldung vom 23.01.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Danke für Ihre Initiative, Ihre Entschlossenheit und Ihr gutes Herz", schreibt der Geschäftsführer der Hamburger Musical-Firma "Stage Entertainment" in einer Danksagung an den ehemaligen Obdachlosen Max Bryan, der in Hamburg Spenden sammelte, damit Leute ohne Geld ins Theater gehen können.
Drei mal hatten die Produzenten des Hamburger "Rocky"-Musicals die Anfrage nach Freikarten für Bedürftige zunächst abgelehnt. Bryan startete daraufhin eine eigene Spendenaktion und kaufte von dem Geld insgesamt vier Eintrittskarten für Leute, die schon jahrelang in keinem Theater mehr waren.
Darunter auch eine Rollstuhlfahrerin, die Bryan am Tag der "Rocky"-Weltpremiere kennenlernte und die vergeblich um Einlass bat. Bryan schenkte ihr dann eine 100-Euro-Karte für das "Rocky"-Musical. Im Theater waren ausserdem ein 70-jähriger Wohnungsloser, der in einem Obdachlosenheim lebt. (Bericht hier)
Auch der Hamburger Hauptpastor der St. Michaelis Kirche hatte sich bei Max Bryan bedankt. Er schreibt: "Das war die schönste Weihnachtsgeschichte 2012" und lobt vor allem die Entschlossenheit des ehemaligen Obdachlosen.
Hintergrund war eine Aktion des ehemaligen Obdachlosen Max Bryan, den die Musical-Macher zur Medien-Premiere am 17.11. nach Hamburg eingeladen hatten, wohl auch wegen seiner Verbindung zu Klitschko und dem deutschen Theater-Regisseur Christoph Drewitz. Bryan hatte letztes Jahr das Drehbuch des Regisseurs an den Hamburger Landungsbrücken gefunden und es brav zurück gebracht (Bericht vom 3.12.).
Was dann geschah, hatte wohl keiner der Theater-Bosse so recht auf dem Zettel, den über Nacht hatte Bryan die Idee auch die Ärmsten der Stadt zu Weihnachten einzuladen das Musical anzuschauen, doch der Veranstalter lehnte ab. "Zu kurzfristig", hieß es im Schreiben des Veranstalters vom Dezember 2012.
Bryan zog daraufhin alleine los und sammelte Spenden und kaufte von dem Geld dann vier Eintrittskarten und verschenkte sie an Leute, die jahrelang schon in keinem Theater mehr waren. Darunter auch eine Rollstuhlfahrerin und ein 70-jähriger Wohnungsloser, der in einem Hamburger Obdachlosenheim lebt.
Überwältigt von so viel Hingabe und Engagement lenkte der Veranstalter dann doch noch ein und stellte für 2013 eine Aktion dieser Art im größerem Umfang in Aussicht.
"Das dürfte dann Plan A gewesen sein", schreibt das Sekretariat des Veranstalters. (Bericht hier)
Eine wundervolle Geschichte und in der Tat, die wohl schönste Weihnachtsgeschichte 2012. Nicht nur, weil ein ehemaliger Obdachloser es schaffte, sich gegen die herrschenden Widerstände durchzusetzen, sondern auch, weil er damit den Geist der Rocky-Geschichte von der Bühne auf die Straße trägt und sie dort zu wirken beginnt. Eine vielleicht einzigartige Synthese aus Fiktion und Realität, wie sie nur ganz wenigen gelingt.
Quelle: (VL) fernsehforum.com