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Neue U-Boote: „16 Raketen reichen für Atomschlag aus“

Archivmeldung vom 23.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Collage: Stimme Russlands
Bild: Collage: Stimme Russlands

Die russische Kriegsmarine verzichtet darauf, mehr Interkontinental-Raketen auf neuen Atom-U-Booten zu installieren. Unterdessen wird, wie Radio "Stimme Russlands" berichtet, an Zügen mit Atomraketen getüftelt – das ist eine neue Version eines effizienten sowjetischen Waffensystems.

Im Beitrag von Radio "Stimme Russlands" heißt es:dazu: "Jedes neue Atom-U-Boot der neuen Klasse 955 (Borej) und 955A (Borej-A) soll 16 ballistische Interkontinental-Raketen des Typs Bulawa tragen. Das sagte am Dienstag der für den Rüstungsauftrag zuständige Abteilungschef des russischen Verteidigungsministeriums, Andrej Wernigora, im Hinblick auf Medienberichte, wonach die Zahl der Raketen auf 20 erhöht werden soll.

Die Agentur Itar-Tass zitierte einen Mitarbeiter der russischen Rüstungsbranche mit den Worten, die Leistung eines Atom-U-Bootes reiche zwar aus, um 20 Raketen zu tragen. Dann müsse der Rumpf jedoch um mindestens zehn Meter verlängert werden: „Auch weitere konstruktive Umgestaltungen wären nötig. Das würde die U-Boote dieser Klasse schwer und sperrig machen“. Dies entspreche nicht den Interessen der Kriegsmarine, die möglichst schnell neue Atom-U-Boote brauche.

Man setze derzeit nicht nur auf die Zahl der Raketen, sondern eher darauf, Überlebenschancen eines U-Bootes in einem Kampfeinsatz zu erhöhen. Dies sei ein weltweiter Trend, woran die führenden Seemächte wie die USA und Großbritannien festhalten.

„Für einen nuklearen Schlag reichen 16 Raketen aus, mehr braucht man nicht. Für ein U-Boot der Borej-Klasse ist es am wichtigsten, Raketen abzufeuern, ohne vom Gegner im Voraus entdeckt worden zu sein. Wozu braucht ein U-Boot 20 Raketen, wenn es zu laut ist oder durch andere Nachteile auffällt und vom Gegner noch vor dem Raketenstart geortet und zerstört wird?“, so die Erläuterung.

Züge mit Raketen

Das in Moskau ansässige Konstruktionsbüro MIT, das die Bulawa-Rakete entwickelt hat, bastelt unterdessen an einem so genannten Eisenbahnraketenkomplex. Das teilte am Dienstag der stellvertretende Verteidigungsminister Juri Borissow mit.

Es geht um einen Zug mit ballistischen Interkontinental-Raketen. Borissow sagte, das Projekt befinde sich vorerst in der Anfangsphase. Es werde an einem Vorentwurf gearbeitet.

Waffensysteme von dieser Art hatten der Sowjetunion zur Verfügung gestanden. Das erste davon wurde im Jahr 1987 in Dienst gestellt. Ein Raketen-Zug ähnelte von außen einem üblichen Maschinenkühlzug und war dadurch selbst aus dem All kaum zu identifizieren. Er konnte den zivilen Schienenweg benutzen, um seine Stellung bei Bedarf zu ändern.

Jeder Zug hatte drei 100 Tonnen schwere RT-23-Raketen (Nato-Codename: SS-23 Scalpel). Vor dem Start wurde das Dach abgeklappt und die Rakete in vertikale Stellung gebracht. Insgesamt gab es zwölf solche Züge. Sie waren nahe Kostroma, Krasnojarsk und Perm stationiert.

Im Jahr 2005 wurden diese Waffensysteme außer Dienst gestellt, wie der 1993 unterzeichnete Abrüstungsvertrag zwischen Moskau und Washington forderte. Jener Vertrag ist mittlerweile ausgelaufen. Der neue Abrüstungspakt, der 2010 geschlossen wurde, verbietet solche Waffensysteme nicht."

Quelle: Text „Stimme Russlands"

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