UNO-Flüchtlingshilfe zeigt Ausstellung "Stille Flucht"
Archivmeldung vom 20.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeit 32 Jahren müssen rund 165.000 Saharauis, ein Volk aus der Westsahara, unter unvorstellbar harten Bedingungen als Flüchtlinge in der algerischen Geröllwüste ausharren. Einst Beduinen, sind sie heute in vier Flüchtlingslagern zur Bewegungslosigkeit gezwungen und vollständig abhängig von internationaler Hilfe.
Im Februar 2007 besuchten der Kölner Fotograf Boris Becker und
Vertreter der UNO-Flüchtlingshilfe die saharauischen Siedlungsgebiete
im Westen Algeriens. Herausgekommen sind eindringliche Bilder einer
von der Welt vergessenen Tragödie.
Vom 9. November 2007 bis 13.
Januar 2008 werden Beckers Fotografien die in der Kunst- und
Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn gezeigt.
"Stille Flucht", eine Ausstellung der UNO-Flüchtlingshilfe, konnte
durch die Unterstützung der Sander-Gruppe und der Galerie Holtmann
verwirklicht werden.
Es sind nicht die typischen Medienbilder, die der Betrachter aus Krisengebieten erwarten würde. Beckers Fotografien rücken eher das Beiläufige in den Mittelpunkt. Sie zeigen verlassene Lebensmittelcontainer oder zerfallene Hütten in der gleißenden Saharasonne. Fassaden von liebevoll dekorierten Friseursalons oder Autowerkstätten zeugen vom Einfallsreichtum der Flüchtlinge, die einer faszinierenden, skurrilen und lebensfeindlichen Umgebung zu überleben gelernt haben. Boris Becker porträtiert Menschen der Wüste - offene, stolze und gefasste Beduinen, entrückt und ein wenig verloren. Die stille Flucht der Saharauis, einer der letzten und bizarrsten Kolonialkonflikte Afrikas, erhält durch Beckers intensive Aufnahmen ein Gesicht.
Quelle: Pressemitteilung UNO-Flüchtlingshilfe